16.02.2010 - 4.1 Wohnungslosigkeit in der Landeshauptstadt Potsd...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.1
- Zusätze:
- Oberbürgermeister, FB Soziales, Gesundheit und Umwelt
- Datum:
- Di., 16.02.2010
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- FB Soziales, Gesundheit und Umwelt
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Frau E. Müller bringt die Drucksache ein und gibt eine kurze Erläuterung.
Sie schlägt vor, in der heutigen Sitzung den Fokus auf das Thema
Wohnungslosigkeit zu legen.
Das Thema
Kindergesundheit sollte in einer späteren Sitzung erörtert werden.
Herr Böttche (Bereich Wohnen) stellt die aktuellen Zahlen der erfassten
von Wohnungslosigkeit bedrohten jungen Erwachsenen zum 31.12.2009 dar (siehe S.
26):
Altersgruppe:
18 – 21 Jahre 97
22 – 25 Jahre 116
26 – 27 Jahre 34
insgesamt 247
ausgewählte Gründe:
Kündigung 110
Räumungsklage 38
Zwangsräumung 23
Sanktionen 2
Frau E. Müller weist darauf hin, dass in diesem Bericht nicht der
Schwerpunkt auf Menschen mit Behinderung gelegt wurde. Diese finden
Berücksichtigung im Behindertenbericht, der federführend durch Herrn Häschel
erstellt wird.
Frau Zinnecker (AWO-Obdachlosenheim) informiert zur Situation im
Obdachlosenheim und macht ihren Unmut deutlich, dass ihre Zuarbeit zum Bericht
nicht berücksichtigt wurde und dieser falsche Zahlen enthalte. (siehe
schriftliche Ausführungen)
Frau Schulze schlägt vor, den in schriftlicher Form vorbereiteten
Vortrag von Frau Zinnecker als Anlage zum Protokoll auszureichen.
Frau E. Müller weist darauf hin, dass der Ausschuss für Gesundheit und
Soziales im Juni 2009 im Obdachlosenheim getagt hat und sich dort intensiv mit
den Aufgaben und Problemen des Obdachlosenheimes auseinandergesetzt hat. Es gab
zu dieser Sitzung umfangreiche Unterlagen, die allen Ausschussmitgliedern zur
Verfügung gestellt wurden.
Sie macht deutlich, dass
es keine Missachtung der Arbeit im Obdachlosenheim ist, wenn im vorliegenden
Sozialbericht nicht ausführlich auf die Arbeit des Heimes eingegangen wurde.
Frau Waskowski (Behindertenverband) bedauert, dass es im Sozialbericht
nicht wenigstens einen allgemeinen Überblick über die Situation der
wohnungslosen Menschen mit Behinderung oder zumindest einen Hinweis auf den
Behindertenbericht gibt.
Frau Basekow äußert ihre Enttäuschung darüber, dass im vorliegenden
Bericht nicht auf die vollständigen Aussagen der anderen Berichte hingewiesen
wurde. Sie verweist auch auf die Zuarbeiten zum Sozialbericht, die durch die
Träger geleistet wurden. Diese haben im Bericht keine Berücksichtigung
gefunden, was aus ihrer Sicht sehr bedauerlich ist.
Frau Dencker fragt, wie mit dem vorliegenden Bericht umgegangen werden
soll. Sie würde sich Handlungsempfehlungen wünschen und fragt die Träger,
inwieweit die Stadtverordneten hier unterstützend tätig werden können.
Frau Schulze verweist auf die Aussage auf Seite 26 des Sozialberichts, dass eine enge
Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe, Sozialhilfe, Grundsicherung und
Arbeitsförderung erfolgen muss und fragt, wer hierfür die Federführung hat.
Frau E. Müller antwortet, dass der Fachbereich Soziales, Gesundheit und
Umwelt die Federführung hat. Der vorliegende Bericht soll die Stadtverordneten
über die aktuelle Lage informieren und ist kein Handlungsbericht.
Sie macht deutlich, dass
die Zusammenarbeit u.a. zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit bei Menschen bis
27 Jahre verbessert werden sollte.
Herr Naber macht deutlich, dass auf die entsprechenden Berichte
verwiesen werden sollte, um auch die Arbeit der Träger zu würdigen.
Er fragt, wann in der
Stadtverordnetenversammlung oder im Ausschuss für Gesundheit und Soziales ein
Zwischenbericht zu den auf den Seiten 11 bis 13 aufgezeigten Handlungsfeldern
gegeben werden kann.
Herr Böttche macht darauf aufmerksam, dass der Schwerpunkt des Berichtes
nicht auf der Arbeit des Obdachlosenheims liegt, sondern auf der Frage, wie
insgesamt mit dem Problem Obdachlosigkeit umgegangen werden kann.
Von Seiten der
Verwaltung gibt es aus seiner Sicht eine sehr gute Zusammenarbeit mit der AWO
und dem Obdachlosenheim.
Er geht auf die
einzelnen Handlungsempfehlungen ein und erklär, dass der im Workshop zur
Weiterentwicklung der Wohnungsnothilfe in Potsdam geforderte Flyer im Entwurf
vorliegt. Es gibt noch einige offene Fragen, die in Zusammenarbeit mit den Trägern
bearbeitet werden.
Der Notfallfonds für
besondere Härtefälle soll 2010 zur Verfügung gestellt werden.
Über die Schaffung einer
zentralen Stelle für Wohnungsnotfälle kann erst entschieden werden, wenn es
Klarheit zur Frage der Neuorganisation des SGB II gibt.
Bezüglich der
Schuldnerberatung erklärt er, dass diese eine wichtige Funktion im präventiven
Bereich hat.
Frau Basekow verweist auf die Aussage auf Seite 48, dass davon
auszugehen ist, dass derzeit ca. 50 % der Bewohner des Obdachlosenheims der AWO
als alkoholkrank diagnostiziert und weitere 30 % durch Alkoholkrankheit
gefährdet sein sollen. Aus ihrer Sicht stimmt diese Aussage nicht.
Frau E. Müller schlägt vor, dies mit Frau Basekow bilateral zu
besprechen. Sie macht deutlich, dass an keiner Stelle die Arbeit der Träger
diskreditiert wurde.
Sie bietet an, dies mit
den Trägern zu thematisieren.
Frau Basekow nimmt das Gesprächsangebot an.
Frau Dencker bittet um eine Information im Ausschuss über das Ergebnis
des Gesprächs mit den Trägern.
Die
Mitteilungsvorlage wird zur Kenntnis genommen.
Anlagen zur Vorlage
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