23.02.2010 - 5.2 Vorstellung der Abstimmungsergebnisse zum Funkt...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5.2
- Zusätze:
- FB Stadterneuerung und Denkmalpflege
- Gremium:
- Ausschuss für Stadtplanung und Bauen
- Datum:
- Di., 23.02.2010
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Herr Klipp
zeigt sich überrascht von der gegenwärtig vor allem in der Presse geführten
kontroversen Diskussion. Er erklärt, dass er weder seine Kompetenzen
überschreite noch gegen die Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung handelt.
Im Beschluss der STVV September 2009 sei der Auftrag erfolgt:, „in
Abstimmung mit der Weißen
Flotte schnellstmöglich eine neue Lösung für einen
Funktionsbau zu
finden, der
sowohl den Nutzungsbedarfen der „Weißen Flotte“ als auch
den hohen städteplanerischen Ansprüchen an diesen Ort
gerecht wird.“ Auf dieser Ebene bewegt sich die Verwaltung. Er berichtet, dass
am Tisch des Oberbürgermeisters in der vergangenen Woche gemeinsam mit
Vertretern der Weißen Flotte ein Gespräch geführt worden ist und verweist auf
die dazu herausgegebenen Pressemitteilung vom 19.2.2010:
„Oberbürgermeister Jann Jakobs
und der Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bauen Matthias Klipp sowie
Vertreter der „Weissen Flotte" trafen sich heute im Potsdamer Rathaus zu
einem Gespräch. Im Mittelpunkt stand die Suche nach einer Lösung für einen
Neubau der „Weissen Flotte" am Potsdamer Hafen. Ein wichtiger Aspekt war
dabei, die Nutzungsbedürfnisse der „Weissen Flotte" in Einklang mit den
hohen städteplanerischen Ansprüchen an diesem Ort zu bringen. Gemeinsam wurde ein Verfahren verabredet, an dem am Ende
eine genehmigungsfähige Lösung steht. In diesem Prozess werden die bisher
bekannten fünf Standortvarianten für einen Neubau der „Weissen Flotte"
geprüft und gegenseitig abgewogen. Die Abwägung erfolgt unter Berücksichtigung
der Interessen der „Weissen Flotte", den planungs-, sanierungs- und
denkmalrechtlichen Belangen und unter wirtschaftlichen und touristischen
Gesichtspunkten. In dieses Verfahren werden neben den Vertretern der „Weissen
Flotte" und Fachleuten auch Stadtverordnete aus den unterschiedlichen
Fraktionen eingebunden.
Oberbürgermeister Jann Jakobs legte fest, dass umgehend ein Verfahrensvorschlag
von der Bauverwaltung erarbeitet wird, der sicherstellt, dass bis September
2010 ein genehmigungsfähiger Standort vorliegt. Auf dieser Grundlage werden
dann die Sanierungsziele für die Potsdamer Mitte präzisiert und der
Stadtverordnetenversammlung vorgelegt. Der Geschäftsführer der „Weissen
Flotte" Jan Lehmann ist mit dem Vorschlag des Oberbürgermeisters
einverstanden und betonte, dass für die zukünftige Entwicklung seines Unternehmens
eine dauerhafte Lösung sehr wichtig ist. Er bedauerte, dass es bisher zu keiner
tragfähigen Lösung gekommen ist.
Oberbürgermeister Jann Jakobs sagte: „Ich bin sicher, dass wir durch dieses
Verfahren eine tragfähige städtebauliche Lösung an diesem sensiblen Standort in
Potsdams Mitte bekommen."
Herr Klipp macht aufmerksam,
dass an diesem Ort schwierige Verhältnisse aufeinander treffen. Er habe bei dem
Termin darum geworben, ein Verfahren zu wählen, mit dem man gute Erfahrungen in
Potsdam gemacht habe, um zu einem transparenten konsensualen Prozess zu kommen.
Denkbar wäre hier ein Expertengremium mit Einbeziehung politischer Gremien und
eine öffentliche Vermittlung der Ergebnisse.
Frau Hüneke äußert sich positiv
zu diesem Verfahren.
Herr Lehmann (Bereich Stadterneuerung)
stellt die 5 bisher diskutierten Standorte anhand der Karte vor.
Herr Dr. Seidel macht deutlich,
dass der Auftrag vom September 2009 Nachfolger des Beschlusses zur Änderung der
Sanierungsziele für das Sanierungsgebiet ''Potsdamer Mitte'' gewesen sei. Herr
Dr. Seidel äußert für seine Fraktion fehlendes Verständnis; hier gebe es eine
klare Beschlusslinie, diese darf nicht aus den Augen verloren werden.
Herr Klipp teilt mit, dass er
der Weißen Flotte gesagt habe, dass ein zweistufiges Verfahren vorstellbar sei
(Potential am Bahndamm und wenn das Hotel Mercure weg ist, an diesem Standort).
Dafür sei keine Änderung der Sanierungsziele erforderlich, und eine
Baugenehmigung sei wesentlich einfacher.
Herr Kümmel berichtet, dass die
Verwaltung in der Vergangenheit gesagt habe, dass es nur mit Änderung der
Sanierungsziele möglich sei. Er fragt, was außer den Sanierungszielen gegen den
von der Weißen Flotte präferierten Standort am Wasser spricht. Welche
Versagungsgründe gibt es?
Herr Klipp antwortet, dass es
ein B-Planverfahren, TÖB-Beteiligung und Abwägung geben werde und der Ausgang
völlig offen sei. Außerdem berichtet er, dass dem Oberbürgermeister seit Sommer
2009 ein Schreiben der Architekten hinsichtlich des Urheberrechtes
(Siegerentwurf Lustgarten) vorliegt, mit einer Klageandrohung, wenn das Gebäude
zwischen dem Neptunbecken und dem Hafen errichtet wird. Mit der Denkmalpflege
sei ebenfalls „zu rechnen“.
Der Ausschussvorsitzende
erinnert, dass der Vorschlag zur Änderung der Sanierungsziele von der
Verwaltung gekommen ist.
Herr Teuteberg unterstützt das
von Herrn Klipp vorgestellte Vorgehen mit Verweis auf den Beschluss aus
September 2009; Expertenbeteiligung sei gut.
Herr Peter Lehmann erinnert an
die Diskussion zur Planung der Weißen Flotte im SB-Ausschuss. Die Fraktion CDU
spricht sich gegen die Variante am Bahndamm aus, benennt aber keine andere
Vorzugsvariante.
Herr Jäkel erinnert an den
Auftrag, zügig einen vertretbaren Kompromiss zu finden, der dem
wirtschaftlichen Interesse der Weißen Flotte nicht entgegen steht. Aus seiner
Sicht sei der Standort dort, wo jetzt das Palmenzelt steht, der geeigneteste
(bzw. Variante 2 im Bereich des Hafens); eine Diskussion zum Standort am
Bahndamm sei nicht erforderlich. Er erwarte von der Verwaltung, dass sie vor
der Sommerpause einen Verhandlungsstand mitteilt, dem die Weiße Flotte als auch
die Verwaltung zustimmt.
Frau Hüneke äußert, dass alle 5
Standorte im Workshop durchgesprochen werden sollten unter Berücksichtigung der
Abfolge der Beschlüsse und den Belangen der Weißen Flotte.
Der Ausschussvorsitzende
schließt das Thema ab, die Presseerklärung des
Oberbürgermeisters wird zur
Kenntnis genommen, die Arbeitsschritte sind dargelegt worden.
Aufgrund der vorgerückten Zeit
(22.07 Uhr) beendet der Ausschussvorsitzende die Sitzung.