17.03.2010 - 6 Biosphäre
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6
- Zusätze:
- Fraktion FDP/Familien-Partei
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 17.03.2010
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Vorlage:
-
09/SVV/0871 Biosphäre
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion FDP/Familienpartei
- Beschluss:
- vertagt
Der Oberbürgermeister schlägt zum Verfahren vor, dass Herr Paffhausen die ausgereichte Mitteilungsvorlage erläutert und bittet insbesondere, das Augenmerk auf den Punkt 2 zu richten, damit die Stadtwerke am morgigen Tag die Auftragsbekanntmachung für Planungsleistungen von Architekten und Ingenieuren für den Neubau eines Sport- und Freizeitbades auf den Weg bringen können.
Diese Bitte unterstreicht Herr
Paffhausen in seinen Ausführungen und erläutert im Weiteren die Raumplanung und
die Eckdaten für das Sport- und Freizeitbad. Er geht dabei auf die Bestandteile
der Planung, die Zielgruppen, den Standort, die Qualitätsanforderungen und das
Betriebskonzept ein.
In der sich anschließenden
Diskussion merkt Herr Naber an, dass
Interessenten die ab dem
morgigen Tag abgeforderten Unterlagen bis zum 08. April wieder abgeben sollen.
Dies könnten nur größeren und spezialisierten Firmen in einem so kurzen
Zeitraum von 3 Wochen ermöglichen. Dieses Verfahren schwebe der Fraktion Grüne/
B 90 nicht vor – sie wolle ein Verfahren, an dem sich auch regionale Betriebe
beteiligen können mit einem Zeitraum von 6 Wochen sowie keine General-, sondern
eine Teilplanung. Im Weiteren fragt er nach, wer konkret entscheiden solle, wer
von den Interessenten einen Entwurf einreichen könne.
Herr Dr. Scharfenberg betont, dass
mit der Beschlussfassung im Januar ein „Blankoscheck“ ausgestellt worden sei
und es keine Zeit für die Diskussion genau dieser Fragen gegeben habe; die
jetzige Zeitschiene halte er für alternativlos. Im Weiteren fragt er nach, ob
der Badneubau in Werder ein Konkurrenzobjekt sei oder es eventuelle
Abstimmungen mit der Stadt Werder gebe, die genannte Summe von 12 Mio Euro als
Erlös aus dem Verkauf der Grundstücke am Brauhausberg eine belastbare Größe
sei, denn sie wurde vor der Finanzkrise benannt, wie die Differenz von 1,5 Mio
Euro (Kosten für die Beräumung der Grundstücke am Brauhausberg) geschlossen
werde, ob Reaktionen der Bevölkerung zum Standortwechsel bekannt seien und ob
es eine Risikoanalyse für den Fall gebe, dass sich herausstelle, dass das
Vorhaben doch nicht umsetzbar sei und, ob Fördermittel für das Vorhaben
nochmals geprüft wurden oder diese definitiv ausgeschlossen seien. Der
Oberbürgermeister entgegnet, dass die Grundstückspreise aktuell plausibilisiert
und die Fördermöglichkeiten geprüft worden seien. Für den Badneubau gebe es
keine Fördermittel – die einzige Möglichkeit betreffe die energetische
Versorgung als Anteilsfinanzierung. Bezüglich des Standorts haben ihn nur
positive Stellungnahmen erreicht.
In Beantwortung der Nachfrage von
Frau Engel-Fürstberger, ob es eine
Lebenszyklusbetrachtung gebe und wie diese in die Gebührenentwicklung
einbezogen werde, verweist Herr Paffhausen auf die visuelle Darstellung der
Energiepreisentwicklung für die nächsten 30 Jahre und erläutert diese. Der
Oberbürgermeister schlägt vor, diese allen zur Kenntnis zu geben und auf Bitte
von Herrn Naber auch die Experten und die Studien zu benennen, auf die Bezug
genommen wurde.
Bezüglich der Kritik von Herrn Naber
hoffe Herr Paffhausen, dass sich alle interessierten Architekten beteiligen
können, was auch auf zu gründende Bietergemeinschaften zutreffe.
In dem jetzt avisierten Zeitraum von 3 Wochen gehe es nur darum, die
Kompetenzen nachzuweisen, was auch über Referenzlisten möglich sei, so dass er
denke, das sei machbar. Für die Entscheidung, wer aus dem Pool der Interessenten einen Entwurf einreichen
könne, werde ein Gremium gebildet, was beratend tätig sei und eine Empfehlung
ausspreche. Die Entscheidung selbst treffe der Aufsichtsrat, wobei er davon
ausgehe, dass dieser den Empfehlungen des Gremiums folgen werde.
Herr Naber merkt im Weiteren kritisch
an, dass Herr Dr. Scharfenberg einerseits das Vorhaben als alternativlos
bezeichne und zum anderen den Willen ausdrücke, das Vorhaben zu kippen; die von
der Fraktion DIE LINKE geforderte Debatte hätte nur die Standortfrage
betroffen. Im Weiteren sei er über
den hohen Anteil an Freizeitelementen erstaunt, wo doch bisher in erster Linie
von einem Sportbad die Rede gewesen sei. Vor der endgültigen Vergabe fordere er
eine Beteiligung der Stadtverordneten und zur Frage der Geothermie wolle er die
Untersuchungsergebnisse zur Kenntnis erhalten, denn er sei bezüglich der
Energiepreissteigerungen wesentlich skeptischer als hier in der Betrachtung
dargestellt wurde, was dann schließlich negative Auswirkungen auf die
Finanzierung haben könnte.
Herr Schubert betont, dass die späte
Ausreichung der Mitteilungsvorlage zu wenig Zeit gegeben habe, um sich mit den
Inhalten vertraut zu machen und bittet, zukünftig deutlich längere Vorläufe
einzuhalten, um auch Rücksprachemöglichkeiten in den eigenen Reihen oder mit Fachleuten
möglich zu machen. Sicher sei der Hauptausschuss nicht der Aufsichtsrat, aber
um vernünftig arbeiten zu können, sei das unbedingt notwendig. Er spricht sich
für die von der Fraktion Grüne/ B 90 geforderte 6-Wochen-Frist aus, falls es
den Zeitplan nicht total „über den Haufen werfen“ sollte und die Vorlage in 14
Tagen erneut aufzurufen. Bis dahin sollten alle offenen Fragen beantwortet und
ein entsprechendes Papier ausgereicht werden.
In der weiteren Diskussion wird der
Zeitraum der Interessenbekundung und die 3- bzw. 6-Wochen-Frist hinterfragt,
ebenso die Plausibilität der Besucherzahlen, die Risikoanalyse, die
Finanzierung und die Fragen der Geothermie. Im Ergebnis betont der
Oberbürgermeister, dass es heute nicht darum gehe, einen Beschluss herbeizuführen,
sondern den derzeitigen Stand der Ergebnisse darzustellen. Am 14. April werde
die Beschlussvorlage zu den konkreten Rahmenbedingungen der Ausschreibung
vorgelegt. Da es aber noch zahlreiche zu klärende Fragen gebe, sollten die
Fraktionen eingeladen und die Detailfragen besprochen werden. Diese
Informationsveranstaltung solle noch vor dem 14. April stattfinden; der
Beschluss bezüglich der Ausschreibung auch erst am 14. April gefasst werden.
Gegen den Vorschlag des
Oberbürgermeisters, die o.g. Veranstaltung noch vor den Osterfeiertagen
durchzuführen, dafür einen Termin in den Abendstunden vorzusehen und die
Ankündigung/Auftragsbekanntmachung für Planungsleistungen von Architekten und
Ingenieuren für den Neubau eines Sport- und Freizeitbades am morgigen Tag auf
den Weg bringen, erhebt sich kein Widerspruch.
Bezüglich der DS 09/SVV/0871 werden im nicht öffentlichen
Teil weitere Informationen gegeben; im Ergebnis der Diskussion wird Frau
Engel-Fürstberger zum weiteren Umgang mit dem Antrag Rücksprache mit der
Fraktion FDP nehmen.