08.06.2010 - 3.1.2 Ausbau Mangerstraße
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3.1.2
- Zusätze:
- Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, FDP
- Gremium:
- Ausschuss für Stadtplanung und Bauen
- Datum:
- Di., 08.06.2010
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Vorlage:
-
10/SVV/0438 Ausbau Mangerstraße
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Beschluss:
- abgelehnt
Herr Gürtler (Anwohner
Mangerstr. 21) nimmt das Rederecht wahr.
Er äußert, dass die Stimmung in der Mangerstr. im Moment aufgeladen ist;
die Nachbarn sind empört über die Beschlüsse der STVV. Den Anliegern geht es um
das Erscheinungsbild der Straße. Die stadtbildprägende Straße sei so zu
bewahren, wie sie ist und könne nicht auf die Pflasterfrage reduziert werden.
Er äußert die Bitte, die Gesamtplanung einschl. dem 1. Bauabschnitt nochmals zu
überdenken.
Herr Klipp
berichtet, dass Herr Gürtler Mieter im 3. Bauabschnitt sei.
Weiterhin
teilt Herr Klipp mit, dass der 3. Bauabschnitt instand gesetzt und der 2.
Bauabschnitt in Kleinpflaster umgeplant wird. Der Durchgangsverkehr wird sich
reduzieren, da die Linksabbiegespur aus der Behlertstr. entfallen wird.
Hinsichtlich des Konjunkturprogramms macht Herr Klipp nochmals deutlich, dass
hier für 1 € Eigenmittel 10 € KP II Mittel zum Einsatz kommen; dies sei eine
einmalige Chance zur Verbesserung der maroden Gesamtsituation und zur
Verbesserung der Belange des Radverkehrs, der Behinderten und des
Umweltschutzes.
Der
Ausschussvorsitzende informiert über einen Brief der Fam. Huhle und der Fam.
Wendt, welcher allen Fraktionen zugegangen sein müsste.
Frau Hüneke
bringt den Antrag 10/SVV/0438 ein und bedauert den Beschluss der letzten Woche
zum 1. Bauabschnitt. Die Straße sollte als kulturhistorisches Denkmal erhalten
bleiben.
Herr Klipp
empfiehlt der Antragstellerin den Antrag zurück zu ziehen, da er nicht mehr der
aktuellen Beschlusslage entspreche. Der 1. Bauabschnitt wird gebaut; zum 2.
Bauabschnitt wird die Umplanung verfolgt. Hinsichtlich der Findung eines
„alternativen“ Finanzierungskonzeptes sehe er keine umsetzbare Möglichkeit.
Herr
Teuteberg stellt als Mitantragsteller den GO-Antrag den Antrag zurück zu stellen, um
beiden Fraktionen die nochmalige Gelegenheit zur Verständigung und ggf.
Modifizierung des Antrages zu geben.
Frau Hüneke nimmt Bezug auf die
Vorlage der Verwaltung zum 2. Bauabschnitt, welche durch die STVV abgelehnt
worden sei. Sie erachte es für sinnvoll den Antrag 10/SVV/0438 im Geschäftsgang
zu belassen.
Herr
Lehmann spricht sich gegen den GO-Antrag aus und verweist auf die Fortsetzung
des Beschlusstextes. Im Hinblick auf die Beschlüsse zum 1. Bauabschnitt , die
voraussichtliche Submission und die Erklärung der Verwaltung, zum 2.
Bauabschnitt eine Umplanung vornehmen zu wollen, sei der Antrag 10/SVV/0438
abzulehnen.
Abstimmung
des GO-Antrages auf
Zurückstellung des Antrages: 3/4/0 (damit abgelehnt).
Herr
Lehmann fasst zusammen, dass sich zum 1. Bauabschnitt keine Mehrheit der
betroffenen Grundstückseigentümer dagegen ausgesprochen hatte, im 2.
Bauabschnitt habe es eine knappe Mehrheit dagegen gegeben.
Herr
Lehmann äußert sich zu jedem Absatz des Antrages und stellt abschließend fest,
dass der Antrag 10/SVV/0438 in dieser Form abgelehnt werden müsse.
Herr Kümmel
nimmt ebenfalls Bezug auf die getroffene Entscheidung in der vergangenen Woche,
auch aus seiner Sicht ist der Antrag 10/SVV/0438 abzulehnen.
Es sollte
so verfahren werden, wie es am letzten Mittwoch mit DS 10/SVV/0378 beschlossen
worden ist.
Frau Hüneke
könnte sich Möglichkeiten verschiedener Modelle vorstellen, nach denen Straßen
betreut werden sollen, z.B. in Verbindung mit der EWP oder im Sanierungsgebiet.
Herr
Pfrogner sieht als
Schlussfolgerung aus mehrmaliger Diskussion im Ausschuss zu einzelnen Themen
das Problem der Einbeziehung der Bürger in die Kommunalpolitik.
Herr
Lehmann stellt den GO-Antrag auf Ende der Debatte, da sich alle Fraktionen geäußert
haben.
Der Ausschussvorsitzende
informiert, dass Herr Teuteberg noch auf der Rednerliste stehe. Herr Teuteberg
richtet den Appell an die Verwaltung, Beschlüsse einzuhalten.
Der Antrag 10/SVV/0438 wird zur
Abstimmung gestellt.
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Die
Mangerstraße ist als Teil des Denkmalbereiches Berliner Vorstadt in ihrer Formgebung und
Materialität zu erhalten. Die Straßenentwässerung ist ein wichtiges Ziel: dazu
ist ein Gesamtkonzept für die Stilllegung der Einleitstelle Nr. 114 in der
Seestraße vorzulegen, das die Wiederherstellung der historischen Decken in
Mangerstraße und in der Seestraße beinhaltet.
Der
Oberbürgermeister wird beauftragt, ein mittelfristiges Finanzierungskonzept für
folgende Aufgaben in der Mangerstraße zu erarbeiten:
Für den
Abschnitt Berliner Straße-Mühlenweg ist die im Ergebnis der Diskussion
festgelegte Leitungsverlegung durch die EWP mit Wiederherstellung des
Kleinpflasters beizubehalten.
Für die
Verlegung der Abwasserleitungen sowie die Instandsetzung des Mittelteils
einschließlich der Gehwege und der Schaffung der Barrierefreiheit zwischen
Mühlenweg und Otto-Nagel-Straße ist gemeinsam mit der EWP und den Anrainern ein
Finanzierungskonzept unter der o.g. Prämisse zu erarbeiten.
Für den
westlichen Abschnitt ist auf den Ausbau ganz zu verzichten. Durch eine
Ausschreibung sind die Kosten für Teilinstandsetzungsmaßnahmen festzustellen
und mit dem Land über eine Förderung zu verhandeln. Verkehrsberuhigende
Maßnahmen sind sofort mit konventionellen Mitteln durchzuführen, d.h. an der
westlichen Einfahrt durch die Ausweisung von Tempo 30 unmittelbar hinter der
Kreuzung sowie durch ein Fahrverbot für LKW und große Reisebusse. Für den
Radverkehr ist in diesem Bereich die gemeinsame Ausweisung von Geh- und Radweg
auszuschildern. Die Barrierefreiheit ist durch Bordsteinabsenkungen
herzustellen.
Das Konzept
ist der Stadtverordnetenversammlung im September 2010 vorzulegen.
(+
Protokollergänzung – sh. TOP Bestätigung der Niederschrift in SB-Ausschuss
22.6.10)