15.06.2010 - 5.1 Räume für die Potsdamer Tafel
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5.1
- Zusätze:
- Fraktion SPD mit Ea DIE LINKE
- Datum:
- Di., 15.06.2010
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion SPD
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Frau Schulze bittet um Abstimmung zum Rederecht für Frau Conze und
Herrn Wegner (Potsdamer Tafel).
Abstimmungsergebnis:
Zustimmung: 7
Ablehnung: 0
Stimmenthaltung: 0
Dem Rederecht wird zugestimmt.
Frau Conze (Potsdamer
Tafel) informiert, dass die Potsdamer Tafel seit 2006 nach geeigneten Räumen
sucht.
Derzeit werden insgesamt in allen drei Ausgabestellen ca.
1.400 Personen wöchentlich versorgt.
Ein wesentliches Problem besteht darin, dass die Potsdamer
Tafel keine eigenen Räumlichkeiten für die Ausgabe von Lebensmitteln hat hat.
Dringend wird auch ein Lagerraum benötigt, in dem die Kühlung von Lebensmitteln
erfolgen kann. Die nicht ausgegebenen Lebensmittel müssen derzeit aufgrund der
fehlenden Möglichkeiten von geeigneter Lagerung auf Kosten der Tafel entsorgt
werden.
Sie weist darauf hin, dass die Finanzierung der Potsdamer
Tafel komplett über Spenden
erfolgt.
Frau Conze weist auf die leerstehende Kaufhalle am Schlaatz
hin und macht deutlich, dass die Potsdamer Tafel gern einen Teil der 2000 m²
großen Halle nutzen würde. Hier wäre die Möglichkeit der Lagerung sowie die
Einrichtung einer Ausgabestelle gegeben. Entsprechende Gespräche haben mit Herrn Egenter, dem bisherigen Investor
stattgefunden.
Sie bittet, bei der Suche nach einem Standort, nicht von
vornherein Stadtteile auszuschließen.
Frau Conze reicht als Tischvorlage die Maximalforderung hinsichtlich des Raumbedarfs der Potsdamer Tafel aus.
Frau Schulze macht deutlich, dass keiner der Stadtverordneten die
Absicht hat, die Potsdamer Tafel in ein schlechtes Licht zu rücken, da alle
sehr froh sind, dass es die Tafel gibt.
Frau Busch weist darauf hin, dass ihr nicht bekannt ist, welche Planungen es für
die Kaufhalle am Schlaatz gibt.
Frau Schulze betont, dass in die Standortsuche alle Stadtteile
einbezogen werden sollen.
Sie bringt folgenden Ergänzungsantrag
ein:
Nach dem 1. Absatz des Beschlusstextes wird
eingefügt:
Priorität dabei soll eine stadtzentrumsnahe
Lage der zu schaffenden Räumlichkeiten haben, um so eine möglichst
flächendeckende Versorgung zu garantieren.
Frau E. Müller macht deutlich, dass seit Jahren nach Räumlichkeiten für
die Tafel gesucht wurde. In diesem Zusammenhang kam dann die Variante in der
Breiten Straße zustande. Sie informiert, dass bisher 37 Liegenschaften geprüft
wurden.
Sie spricht sich klar für die Unterstützung der
Potsdamer Tafel aus, bittet aber auch um eine Diskussion zum Konzept. Auch die
Verlagerung der Büroräume aus der Geschwister-Scholl-Straße mit Schaffung von
Besprechungsräumen und Räumen für die Mitarbeiter sollte in der Diskussion
Berücksichtigung finden.
Sie macht deutlich, dass die LHP die Potsdamer
Tafel unterstützt. Für ein geeignetes Objekt mit 500 – 600 m² kann sie nicht
garantieren.
Herr Teuteberg begrüßt den Antrag und spricht sich für die Unterstützung
der Potsdamer Tafel aus.
Frau Basekow kann nicht nachvollziehen, warum es trotz der Bemühungen
keine Lösung für die Potsdamer Tafel gibt. Sie macht darauf aufmerksam, dass
die Kühlung der Lebensmittel auch Geld kostet und fragt in diesem Zusammenhang,
wer die laufenden Kosten trägt.
Frau E. Müller macht deutlich, dass im September 2009 für das Objekt in
der Breiten Straße ein unterschriftsreifer und für die Potsdamer Tafel angepasster Mietvertrag vorlag.
Hier wurden maßgerecht nur die Räumlichkeiten aufgenommen, die durch die
Potsdamer Tafel benötigt wurden.
Im November 2009 erklärte die Potsdamer Tafel,
dass sie den Mietvertrag erst unterschreiben wird, wenn die Kostenfrage geklärt
ist, da sich mittlerweile Änderungen bei den Baukosten ergeben hätten. Darüber
hinaus wollte die Potsdamer Tafel statt der von der LHP angebotenen
Arbeitsmarktprojekte das 96-Stunden-Projekt des Senders rbb in Anspruch nehmen.
Dann kam das Signal der Potsdamer Tafel, dass
das Objekt in der Breiten Straße nun doch nicht geeignet sei.
Frau Müller verweist auf die drei bestehenden
Ausgabestellen, die auch gut angenommen werden. Jetzt möchte die Potsdamer
Tafel ein Logistikzentrum einrichten. Dies hätte in der Breiten Straße
realisiert werden können. Weitere Möglichkeiten, in der Innenstadt zu finden,
sind aus ihrer Sicht kaum gegeben.
Herr Wegner (Potsdamer Tafel) erklärt, dass die Potsdamer Tafel davon
ausgeht, dass sie die Betriebskosten selbst tragen kann.
Er weist darauf hin, dass ein großer Teil der
bisher geprüften Standorte sehr abgelegen oder teilweise sehr stark
sanierungsbedürftig war. Auch das Objekt in der Breiten Straße war sehr stark
sanierungsbedürftig.
Er macht deutlich, dass in der Kaufhalle am
Schlaatz alle wichtigen Bedingungen vorhanden wären, um ein Logistikzentrum
einzurichten. Abschließend weist er darauf hin, dass das vorliegende Konzept
ein Wunsch ist.
Herr Jutzi bringt seine Wertschätzung der Arbeit der Potsdamer Tafel zum Ausdruck
und weist darauf hin, dass auch die Suppenküche von der Potsdamer Tafel
profitiert.
Er erinnert daran, dass es der Vorschlag von
Frau Müller war, die Suppenküche auf das Gelände der Stadtverwaltung zu
integrieren. Das ist ihr auch gelungen.
Er bittet die Vertreter der Tafel, hier einen
Kompromiss zu schaffen, da die gesetzlichen Regelungen schon sehr streng sind.
Frau Dr. Herzel betont, dass der Erhalt der Potsdamer Tafel unstrittig
ist.
Sie kann aber nicht nachvollziehen, dass die
Potsdamer Tafel eine solch immense Lagerkapazität benötigt, da es sich um
Lebensmittel handelt, die kurz vor dem Verfallsdatum sind. Das Grundanliegen
des Antrages unterstützt sie.
Frau Schulze macht darauf aufmerksam, dass in der vergangenen Zeit die
begonnene Kommunikation zwischen Politik, Verwaltung und Potsdamer Tafel aus
unerklärlichen Gründen abgebrochen wurde.
Sie bittet die Potsdamer Tafel, im Vorstand zu
besprechen, dass möglicherweise ein ständiger Ansprechpartner der Potsdamer
Tafel benannt wird. Von Seiten der Verwaltung hat Frau Dörnbrack in den letzten
Monaten die Fäden in der Hand.
Sie weist darauf hin, dass die Ausgabestelle am
Schlaatz die am wenigsten frequentierte Ausgabestelle der Potsdamer Tafel ist.
Herr Kühn
bringt folgende zwei Änderungsanträge ein:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt zu prüfen,
wie der Potsdamer Tafel dauerhaft ein bedarfsgerechtes zentrales Objekt
(inklusive Kühlhaus) zur Verfügung gestellt werden kann.
Die Prüfung soll Gespräche mit den
Eigentümern der leerstehenden Kaufhalle am Schilfhof am Schlaatz einschließen.
Frau Dencker regt an, auch zu prüfen, ob bereits ein Fördermittelantrag
gestellt wurde und wenn nicht, sollte dieser analog der Suppenküche gestellt
werden, die durch die LHP unterstützt wird.
Sie legt wert darauf, dass die
Lagermöglichkeiten vernünftig ausgestattet sind. Dazu gehören auch die
entsprechenden Sanitäranlagen.
Sie spricht das kleinteilige Nutzungskonzept
für die Kaufhalle am Schlaatz an, dass es ihres Wissens nach geben soll. Sie
fragt, ob man dieses zur Kenntnis bekommen könnte.
Es sollte auch überprüft werden, inwieweit eine
finanzielle Unterstützung durch die LHP möglich ist.
Die Fraktion CDU/ANW unterstützt den Antrag.
Sie hofft auf eine aussagefähige Mitteilungsvorlage der Verwaltung im September
2010.
Frau E. Müller betont, dass die Verwaltung sehr um den Erhalt der
Potsdamer Tafel bemüht ist. Die Mietkosten für die Breite Straße hätte die LHP
übernommen. Die Betriebskosten waren gedeckelt.
Sie bittet um eine klare Aussage von Seiten der
Potsdamer Tafel, ob die Schopenhauer Straße geschlossen wird. Bisher gab es von
der Potsdamer Tafel die Aussage, dass die Ausgabestelle in der Schopenhauer
Straße geschlossen wird. Jetzt ist dies offensichtlich nicht mehr der Fall. Sie
bitte diesbezüglich um eine klare Aussage, um eine realistische Planung vornehmen
zu können, da es bis heute von Seiten der Potsdamer Tafel gegensätzliche
Aussagen gibt.
Sie warnt auch davor, den Schlaatz mit sozialen
Projekten zu überfrachten. Hier sollte nicht ein großes Ballungszentrum
geschaffen werden. Sie bittet, auch dieses zu bedenken.
Herr Wegner erklärt, dass die Ausgabestelle in der Kaufhalle am
Schlaatz ein Ersatz für die Ausgabestelle im Bürgerhaus am Schlaatz sein soll.
Es geht nicht um die Schließung der
Ausgabestelle in der Schopenhauser Straße, sondern um die Entlastung der
Ausgabestelle. Die Ausgabestellen in der Schopenhauer Straße und im
Kirchsteigfeld bleiben als solche erhalten. Es soll keine zentrale
Ausgabestelle geben.
Frau Schulze bittet, dass im Hauptausschuss das Konzept zur Nachnutzung
der Kaufhalle am Schlaatz vorgestellt wird.
Frau Busch weist darauf hin, dass die Kaufhalle am Schlaatz nicht in einem
sanierten Zustand ist. Hier kommen auch hohe Kosten auf die Potsdamer Tafel zu.
Herr Teuteberg macht darauf aufmerksam, dass die Stadt bereits signalisiert
hat, in der Breiten Straße die Mietkosten zu übernehmen. Dies ist aus seiner
Sicht eine gute Basis.
Aus seiner Sicht wäre es hilfreich, eine
Minimallösung auf der Grundlage der gesetzlichen Vorgaben vorzulegen.
Der Ergänzungsantrag der Fraktion DIE LINKE
sollte optimiert werden. Er würde die Prüfung ergebnisoffen lassen. In die
Prüfung könnte auch einbezogen werden, inwieweit sich der Landkreis
Potsdam-Mittelmark beteiligen kann, da auch hier eine Versorgung durch die
Potsdamer Tafel erfolgt.
Frau Schulze übernimmt die Anregung zur Änderung.
Sie bittet um Abstimmung zu den einzelnen
Änderungsanträgen sowie zum dann geänderten Beschlusstext.
Änderungsantrag:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt zu prüfen,
wie der Potsdamer Tafel dauerhaft ein bedarfsgerechtes zentrales Objekt
(inklusive Kühlhaus) zur Verfügung gestellt werden kann.
Abstimmungsergebnis:
Zustimmung: 5
Ablehnung: 0
Stimmenthaltung: 2
Dem Änderungsantrag wird zugestimmt.
Änderungsantrag:
Die Prüfung soll Gespräche mit den Eigentümern
der leerstehenden Kaufhalle am Schilfhof am Schlaatz einschließen.
Abstimmungsergebnis:
Zustimmung: 3
Ablehnung: 3
Stimmenthaltung: 1
Der Änderungsantrag wird abgelehnt.
Ergänzungsantrag:
Nach dem 1. Absatz des Beschlusstextes wird
eingefügt:
Ebenso soll eine stadtzentrumsnahe Lage der zu
schaffenden Räumlichkeiten geprüft werden, um so eine möglichst flächendeckende
Versorgung zu garantieren.
Abstimmungsergebnis:
Zustimmung: 6
Ablehnung: 0
Stimmenthaltung: 1
Dem Ergänzungsantrag wird zugestimmt
Ergänzungsantrag:
Dem Ausschuss für Gesundheit und Soziales ist
vierteljährlich über den Stand zu
berichten.
Abstimmungsergebnis:
Zustimmung: 7
Ablehnung: 0
Stimmenthaltung: 0
Dem Ergänzungsantrag wird zugestimmt.
Geänderter Beschlusstext:
Die Stadtverordnetenversammlung möge
beschließen:
Der
Oberbürgermeister wird beauftragt zu prüfen, wie der Potsdamer Tafel
dauerhaft ein bedarfsgerechtes zentrales Objekt (inklusive Kühlhaus) zur
Verfügung gestellt werden kann. Für eine mögliche Lösung ist mit dem Verein
Potsdamer Tafel e.V. über die Leistung eines finanziellen Eigenanteils zu
verhandeln.
Ebenso soll eine stadtzentrumsnahe Lage der
zu schaffenden Räumlichkeiten geprüft werden, um so eine möglichst
flächendeckende Versorgung zu garantieren.
Die Prüfung
soll Gespräche mit den Eigentümern am Schlaatz und in Drewitz einschließen, ob
eine Unterbringung dort möglich ist und zu welchen Konditionen. Außerdem soll
der Einsatz von Fördermitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“ für die
Schaffung oder Herrichtung von Räumlichkeiten für die Tafel geprüft werden.
Der Stadtverordnetenversammlung ist im September 2010 zu
berichten.
Dem
Ausschuss für Gesundheit und Soziales ist vierteljährlich über den Stand zu berichten.