25.08.2010 - 3 Mitgliedschaft städtischer Unternehmen bei Tran...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3
- Zusätze:
- Gruppe Die Andere aus HA 28.04. - TOP 13
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 25.08.2010
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:05
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Die Andere
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Der
Oberbürgermeister informiert, dass in 6 städtischen Unternehmen der Kodex im
Aufsichtsrat beschlossen worden sei; mit Ausnahme der EWP, die jedoch
unternehmensspezifische Regeln habe, so dass dies im nächsten Aufsichtsrat
behandelt werden könne.
Herr Vöhse
beantragt Rederecht.
Dazu gibt
es keine Einwände.
Herr Vöhse
plädiert für die Gruppe Die Andere dafür, dass die städtischen Unternehmen
Mitglied bei Transparency International werden.
Herr Exner
führt u.a. aus, dass das eine sei, in Potsdam einen einheitlichen hohen
Standard zu erreichen, was Korruptionsprävention angehe. Das andere sei, ob die
Einzelmitgliedschaft der einzelnen Unternehmen das richtige Mittel sei. In der
Diskussion mit Transparency International habe Transparency International Wert
auf drei Dinge gelegt. Dass es Leitlinien guter Unternehmensführung geben
müsse; dass angemessene Prüfungsrechte in den GmbH-Verträgen vorliegen müssen
und dass es gute Beteiligungsberichte geben müsse. Das schließe weitere
Überlegungen im Ergebnisprozess nicht aus.
Herr Exner
schlägt eine Änderung des Beschlusstextes wie folgt vor.
“Der Oberbürgermeister und die Vertreter/innen der Stadt Potsdam in den
Gremien städtischer Unternehmen werden beauftragt, mit dafür Sorge zu tragen,
dass in den kommunalen Unternehmen die Kriterien der Korruptionsbekämpfung und
–prävention ebenso wie in der städtischen Verwaltung Anwendung finden. Dies
geschieht insbesondere über die „Leitlinien guter Unternehmensführung.“
Herr Vöhse
äußert dazu, dass man dem so nicht zustimmen könne. Transparency International
habe davon gesprochen, dass Wirtschaftsunternehmen Kooperationsmitglieder
werden können. Bei der jetzt vorgeschlagenen Formulierung sei nicht zu
erkennen, welchen Einfluss die Stadtverordneten haben, dass die Unternehmen
tatsächlich Transparenz zeigen. Er sehe es als absurd an, wenn die
Stadtverordneten, die im Aufsichtsrat sind, ihre Selbstverpflichtungserklärung
abgeben und sich wiederum im
Aufsichtsrat auf die Verschwiegenheitspflicht berufen können. Die Gruppe Die
Andere stimmt dem Änderungsvorschlag so nicht zu, sondern lege Wert darauf,
dass städtische Unternehmen selbst Mitglied bei Transparency International
werden.
Frau
Engel-Fürstberger fragt nach, wer die Leitlinien der guten Unternehmensführung
kontrolliere und was gegen eine Mitgliedschaft der städtischen Unternehmen
spreche.
Herr Exner
macht am Beispiel einer Konzernstruktur (z.B. DB AG) deutlich, dass dann der
Mutterkonzern Mitglied bei Transparency International sei und der Mutterkonzern
müsse auf seine einzelnen Tochtergesellschaften einwirken. Eine Mitgliedschaft
jeder einzelner Tochtergesellschaft wäre nicht sinnvoll.
Die
städtischen Unternehmen müssen im Rahmen des Unternehmenskodex jährlich eine
Entsprechenserklärung abgeben; dies werde mit den Jahresabschlüssen eingefordert.
Herr Vöhse
verweist darauf, dass Transparency International klare Regeln z.B. für
Sponsoring vorsehe; insoweit wäre eine Mitgliedschaft z.B. der Stadtwerke bei
Transparency International sehr sinnvoll.
Herr Kümmel
stellt den Geschäftsordnungsantrag: Ende der Debatte
Der
Oberbürgermeister stellt den Antrag zur Abstimmung:
7
Ja-Stimmen
7
Enthaltungen
Damit ist
die Debatte beendet.
Der
Oberbürgermeister stellt den Änderungsantrag von Herrn Exner
“Der
Oberbürgermeister und die Vertreter/innen der Stadt Potsdam in den Gremien
städtischer Unternehmen werden beauftragt, mit dafür Sorge zu tragen, dass in
den kommunalen Unternehmen die Kriterien der Korruptionsbekämpfung und
–prävention ebenso wie in der städtischen Verwaltung Anwendung finden. Dies
geschieht insbesondere über die „Leitlinien guter Unternehmensführung.“
zur Abstimmung:
5
Ja-Stimmen
1
Gegenstimme
7
Enthaltungen
Der
Oberbürgermeister stellt den Antrag insgesamt, d.h. mit o.g. Änderung
zur Abstimmung:
5
Ja-Stimmen
1
Gegenstimme
7
Enthaltungen
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der
Oberbürgermeister und die Vertreter/innen der Stadt Potsdam in den Gremien städtischer
Unternehmen werden beauftragt, dafür Sorge zu tragen, dass die Unternehmen die
Mitgliedschaft im Verein Transparency International Deutschland e.V.
beantragen.
Die
Stadtverordneten sollen ab Juli 2010 vierteljährlich über die eingeleiteten
Schritte und den erreichten Sachstand informiert werden.