28.10.2010 - 6.1 Ehrung von Otto Wiesner
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6.1
- Zusätze:
- Verfasser: Fraktion DIE LINKE, Gruppe Die Andere
- Gremium:
- Ausschuss für Kultur
- Datum:
- Do., 28.10.2010
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Vorlage:
-
10/SVV/0618 Ehrung von Otto Wiesner
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Beschluss:
- vertagt
Frau Dr. Schröter bringt den Antrag ein und verweist auf die Lebensleistung Otto Wiesners, der sich nach 1945 vor allem der Aufarbeitung der NS- Zeit gewidmet hat und bis ins hohe Alter jungen Menschen seine Erfahrungen aus dieser Zeit vermittelt hat und vor der Gefahr des Wiederentstehens faschistischen Gedankengutes gewarnt hat.
Herr Dr. Arlt merkt an, dass es notwendig sei, grundsätzlich die Frage nach den Maßstäben bei Benennungen von Straßen nach Personen zu diskutieren.
Einer Straßen- oder Platzbenennung nach Otto Wiesner steht Herr Dr. Arlt sehr kritisch gegenüber. Insbesondere müsse auch die Rolle Wiesners in der stalinistisch geprägten Nachkriegszeit erwähnt werden sowie seine Funktionen als Abgeordneter des ersten brandenburgischen Landtages und als Landesvorsitzender der FDJ.
Herr Schultheiß macht ebenfalls deutlich, dass er den Antrag nicht mittragen kann und erinnert an diese Zeit, als eine, wo Andersdenkende verhaftet und gefoltert wurden.
Herr Dr. Przybilski berichtet, dass er selbst als Mitglied der jungen Gemeinde 1953 auf Betreiben der FDJ Schulverbot bekam. Eine Ehrung in der Form, wie im Antrag vorgeschlagen, ist seiner Meinung nach nicht angemessen, zudem sollte der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Ehre genug sein.
Frau Klusemann erklärt, dass sie die Ehrung Wiesners mit dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt vor dem Hintergrund seiner Rolle in der stalinistischen Nachkriegszeit, als sehr problematisch fand.
Frau Schöneich unterstreicht, dass man Persönlichkeiten, die geehrt werden sollen, immer ganzheitlich betrachtet werden müssen.
Frau Dr. Schröter entgegnet, dass sie nicht sicher sei, ob man die Anfangsjahre der DDR so auf Otto Wiesner projizieren sollte.
Der Antrag wird auf Vorschlag der antragstellenden Fraktion ohne Abstimmung zurückgestellt.