11.06.2002 - 3.3 "Behelfsheime für Luftkriegsopfer"
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3.3
- Zusätze:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Gremium:
- Ausschuss für Stadtplanung und Bauen
- Datum:
- Di., 11.06.2002
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Beschluss:
- vertagt
Frau
Hüneke bringt den Antrag ein. Die Finanzierung soll nicht aus städtischen
Mitteln erfolgen, sondern durch Einwerben von Spendenmitteln.
Frau
Hüneke geht auf einzelne Nachfragen ein.
Herr
Lehmann (Fachbereich Stadterneuerung und Denkmalpflege) erläutert zur
Fragestellung einer möglichen Unterschutzstellung, dass bereits vor einigen
Jahren Kontakt mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege
aufgenommen worden ist. Es liegt ein Schreiben des Ld.amtes für D. vom 23. 5.
1996 vor, in welchem mitgeteilt worden ist, dass das Behelfsheim Gutenbergstr.
74 keinen Denkmalwert hat. Dem Gebäude ist ein historischer Quellenwert nicht
abzusprechen. Dieser Zeugniswert ist jedoch aus Sicht des Landesamtes in diesem
Falle nicht bedeutend genug, so dass eine Unterschutzstellung nach den
Kriterien des Brandenburgischen Denkmalschutzgesetzes hier nicht gerechtfertigt
wäre.
Weiterhin
informiert Herr Lehmann, dass sich das Grundstück Gutenbergstr. 74 im
Treuhandvermögen des Sanierungsträgers befindet. Er verweist auf die
beschlossenen Sanierungsziele.
Frau
Hüneke teilt seitens der antragstellenden Fraktion mit, dass deutlich geworden
sei, dass die Realisierung schwierig ist. Sie stellt den Antrag aus der
Behandlung im SBW-Ausschuss zurück, um die Thematik erneut in der Fraktion zu
beraten.
(Frau
Hüneke wird die DS zu gegebener Zeit zur Wiederaufnahme in die TO bei Frau
Kropp anmelden.)
Die
kleine Holzbaracke auf dem Grundstück Gutenbergstraße 74 ist eines der letzten
„Behelfsheime für Luftkriegsopfer", die als Notunterkunft für die durch
den 2. Weltkrieg obdachlos gewordenen Familien errichtet wurden.
Die
Verwaltung wird beauftragt, das „Behelfsheim" auf dem Grundstück
Gutenbergstraße 74
- umgehend vor dem Verfall zu sichern
(Notsicherungskonzept: Freilegung des Bauwerks von Wildwuchs und Entrümpelung,
Bergung aller zugehörigen Teile im Umfeld, Zerlegung des Behelfsheimes in seine
Bauelemente und Erstellung einer Dokumentation, Verbringung der Teile an einen
sicheren Standort)
- wieder in seinen Originalzustand zu
versetzen
- und an anderer Stelle der
Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Darüber
hinaus ist zu prüfen, ob die acht noch erhaltenen „Behelfsheime" in der
Gartensiedlung „Einsiedelei" und die so genannte „Kühne-Siedlung" in
Potsdam-West, die auch als Behelfsheime galten, unter Schutz gestellt werden
können.