12.11.2002 - 7 Sonstiges

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Herr Goetzmann erläutert aufgrund der im Rahmen der Fragestunde der letzten STVV erfolgten Diskussion über den Eingriff in den Waldbestand im Rahmen der Erweiterung des Uni-Standortes Griebnitzsee zum aktuellen Stand an Hand eines Planes des Landesbauamtes. Zuständige Behörde für die Erteilung einer Waldumwandlungsgenehmigung ist die Forstbehörde. Auf diverse Rückfragen und Hinweise der Teilnehmer wird eingegangen.

Herr Jäkel bittet dem Protokoll eine verkleinerte Kopie des Plans beizufügen.

 

 

Herr Lohrenz berichtet über die beabsichtigten verkehrsorganisatorischen Maßnahmen am BW 13 (Brücke über den Bahnanlagen). Die Pressemitteilung ist für übermorgen vorgesehen. Herr Lohrenz unterbreitet das Angebot, die Hintergrundinformationen sowie die Bauphasen in tabellarischer Form diesem Protokoll beizulegen (sh. Anlage).

 

 

Herr Lehmann bittet um aktuelle Berichterstattung zu Karstadt in der nächsten Ausschusssitzung (im öffentlichen od. nichtöffentlichen Teil).

 

 

Anlage (Maßnahmen BW 13)

Information                                              Potsdam, 12.11.2002

 

Ersatzneubau der Brücke über die Gleisanlagen der Deutschen Bahn AG und die ISES in Potsdam

 

Änderung der Verkehrsführung

Die Änderung der Verkehrsführung erfolgt in der Nacht vom 17. zum 18.11.2002 und dauert ca. 6 Monate. Für die Maßnahme des Brückenabbruchs muss auch die Schienenstrecke der DB AG zeitweilig gesperrt werden, um die Sicherheit des Zugverkehrs gewährleisten zu können.

Die diesjährigen Sperrungen der DB AG zur Demontage des vorhandenen westlichen Überbaus der Brücke erfolgen in der Zeit vom 25.11.-29.11 und vom 9.12.-14.12.2002 jeweils in den Nachtstunden. Anfang 2003 wird es weitere Sperrungen geben und zwar in der Zeit vom 06.-10.01.03 und 12.01.-17.01.03 ebenfalls in den Nachtstunden.

Nach Beendigung der Bauphase 1 mit der Herstellung des neuen westlichen Überbaus, wird der gesamte Verkehr auf die Westseite der Brücke verlagert, damit die Ostseite abgebrochen und neu gebaut werden kann. Diese zweite Bauphase dauert ungefähr bis zum Beginn des IV. Quartals 2003. In dieser 2. Bauphase wird auch die Straßenbahn in die Seitenlage verlegt.

Nach der Fertigstellung der Ostseite erfolgt der Abbruch und Neubau des mittleren Brückenteils, das mit dem westlichen Brückenteil verbunden wird. Diese 3. Bauphase dauert 5 Monate und ist zum Ende des I. Quartals 2004 abgeschlossen.

Die folgende 4. Bauphase dient der Verbindung der beiden Brückenbauteile. In dieser Bauphase werden die Brückenteile der Straßenbrücke miteinander verbunden. Die endgültige Verkehrsführung mit drei Fahrstreifen je Richtung und der Straßenbahn in Seitenlage ist voraussichtlich zum Juni 2004, am Ende der vierten Bauphase hergestellt.

In diesem gesamten Zeitraum werden alle am Bau Beteiligten bemüht sein, die Beeinträchtigung des Straßen- und Schienenverkehrs möglichst gering zu halten. Die Arbeiten an der Straßenbahn, die nicht während des Betriebs erfolgen können, werden nachts und am Wochenende durchgeführt.

 

 

Hintergrund:

 

Die Brücke über die Gleisanlagen und die Friedrich-List-Straße genügt nicht mehr den Anforderungen an Tragfähigkeit und Verkehrssicherheit und wird deshalb erneuert.

Als Teil des Brückenzuges „Lange Brücke“ ist dieses 1963 als Stahlbrücke errichtete Bauwerk ein wichtiges Verbindungsstück des Potsdamer Verkehrsnetzes und damit unverzichtbar für den innerstädtischen Verkehr, insbesondere den Öffentlichen Personennahverkehr.  Das zu bewältigende Verkehrsaufkommen hat es für die Brückenbauverantwortlichen zum Ziel gemacht, die Erneuerung der Brücke unter Beibehaltung des fließenden Verkehrs durchzuführen.

Dies stellt eine Herausforderung dar und verlangt von allen Beteiligten ein hohes Maß an Flexibilität.

 

Das Bauvorhaben wird gemeinschaftlich von der Stadt Potsdam, der Deutschen Bahn AG und dem Land Brandenburg durchgeführt und finanziert. Die Stadt Potsdam vertreten durch den Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen hat die Federführung der Maßnahme.

Das Land Brandenburg finanziert, gemäß des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes über das Sonderprogramm "Brücken über Schienenwege der ehemaligen DR" neunzig Prozent des Kostenanteils der Stadt Potsdam, da die Brücke als Teil einer Bundesstraße auch für die Funktionsfähigkeit des Verkehrsnetzes des Landes Brandenburg eine bedeutende Rolle spielt.

Die DB AG beteiligt sich an dem Bauvorhaben nach den Bestimmungen des Eisenbahnkreuzungsgesetzes, da sich aufgrund der Erneuerung und insbesondere der Erhöhung der lichten Durchfahrtshöhe um 38 cm ein Vorteil für den Eisenbahnbetrieb ergibt.

Neben der Notwendigkeit der Erneuerung der Brücke soll auch eine Verbesserung der Führung des Fahrzeugsverkehrs und durch die Verlegung der Straßenbahn in Seitenlage eine Optimierung des ÖPNV erreicht werden. Dies hat für den Straßenbahnverkehr den Vorteil, dass eine direkter Anschluss von der Haltestelle der Straßenbahn zum Potsdam-Center hergestellt wird. Der Busverkehr wird wie heute im Zuge der Langen Brücke über die Alte und Neue Fahrt geführt und fährt am Potsdam-Center in den Zentralen Omnibusbahnhof ein.

Der Fahrzeugverkehr erhält mit drei Fahrstreifen pro Richtung höhere Kapazitäten für die verkehrlichen Stoßzeiten, was sich positiv auf die Leistungsfähigkeit im Gesamtnetz auswirkt.

 

Das neue Stahlbrückenbauwerk mit orthotroper Fahrbahnplatte selbst besteht aus 2 getrennten Überbauten. Der östliche Überbau trägt die Straßenbahn einschl. der Nebenanlagen. Der westliche Überbau wird in zwei Bauabschnitten für die Aufnahme des Fahrzeugverkehrs sowie den notwendigen Rad- und Gehweganlagen hergestellt.

 

Das Bauvorhaben wird von der ARGE Karl Schäfer & Co. GmbH, Stahl- und Brückenbau Niesky GmbH und B.E.S.T Bau GmbH & Co. KG aus dem Land Brandenburg durchgeführt.

Das komplexe Brückenbauvorhaben wird in fünf Bauphasen realisiert.

Die Bauphase 0 hat bereits Mitte Oktober mit der Verstärkung des Ostteils der vorhandenen Brücke begonnen. Diese Maßnahme war notwendig, um den Verkehr mit zwei Fahrstreifen pro Richtung aufrecht erhalten zu können.

 

Für die am 25.11.2002 beginnende Abbrucharbeiten des westlichen Brückenteiles, wird die Verkehrsführung so verändert, dass die zwei Fahrstreifen in stadtauswärtige Richtung vor und hinter der Brücke verschwenkt werden.

 

 

Fakten zur Brücke

 

 

bestehendes Bauwerk:             errichtet von 1960-63 in Brückenklasse 60                                                                                für heutigen Standard unterdimensioniert

 

neues Bauwerk

 

Länge:                                     ca. 53,5 m ohne Rampen

Breite:                                      ca. 40,0 m zwischen den Geländern

Querschnitt:                           3 Fahrspuren je Richtung, 2-gleisige Straßenbahntrasse, Geh- und Radweg beidseitig

lichte Durchfahrtshöhe:       ca. 5,87 m am kritischen Punkt

Konstruktion:                           Trägerrost aus Stahl mit orthotroper Fahrbahnplatte

                                                zwei getrennte Überbauten

Brückenklasse:                       60/30

Herstellungskosten                 ca. 8,5 Mio. EUR

Bauzeit:                                   19 Monate

 

 

Termine

 

Baubeginn:                                        07.10.2002

Bauphase 0:            Ertüchtigung der Brücke          

Bauphase 1:            Abbruch und Neubau des westlichen Brückenteils

Einrichtung der

veränderten Verkehrsführung                    17./18.11.2002

Abbruch und Herausnahme

des westlichen Brückenteils                25.-30.11.2002

Montage des neuen

westlichen Brückenteils               

inkl. Straßenbau                             Feb.-Juni 2003

 

Bauphase 2:            Abbruch und Neubau des östlichen Brückenteils

 

Verschwenkung der

Verkehrsführung

auf die Westseite der Brücke             Juni 2003

 

 

Abbruch und Neubau

des östlichen Brückenteils                Juni - Oktober 2003

Verlegung der Straßenbahn in Seitenlage

 

Bauphase 3            Abbruch der verbleibenden Teile und Neubau des mittleren Teilstücks

 

Abbruch und Neubau

des mittleren Brückenteils                Oktober 2003- März 2004

 

Bauphase 4            Verbindung des westlichen und östlichen Überbaus

 

Verbindung der Überbauten                 März - Mai 2004

 

Fertigstellungstermin                     Juni 2004

 

 

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