26.09.2013 - 2 Informationen des Jugendamtes

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
Reduzieren

Erstellung Jugendhilfeplan

 

Herr Lentz teilt mit, dass sich die Jugendhilfeplanerin, Frau Ukrow in enger Kooperation mit der Planungsgruppe der Jugendhilfe seit Beginn dieses Jahres mit der Neuerarbeitung des Jugendhilfeplanes 2014 bis 2018 befasst. Dabei wird Sie von Herrn Martin Evers des Beratungsunternehmens KORUS unterstützt, der auch zu diesem Thema die Moderation in der Planungsgruppe übernommen hat.

Neben diesen Abstimmungen und Beratungen, deren Ergebnisse regelmäßig mit den Arbeitsgemeinschaften nach § 78 SGB VIII rückgespiegelt wurden, fand im April ein Workshop mit VertreterInnen dieser AGs statt. Auf diesem methodenreichen Workshop wurden mit Rückblick auf den aktuellen Plan die neuen Herausforderungen und potentiellen Handlungsfelder identifiziert.

Inzwischen hat die Planungsgruppe der Jugendhilfe die Handlungsfelder qualifiziert und Ziele abgeleitet, die mit den AGs diskutiert und von der Planerin einheitlich formuliert wurden.

Der nächste Schritt ist Mitte Oktober die Diskussion zur Festlegung von konkreten Maßnahmen, die zur Zielerreichung notwendig sein werden. Zu diesem Workshop sind bereits alle AGs nach § 78 eingeladen worden.

Parallel ist auch die Verwaltung zu den Zielen und Maßnahmen im Gespräch und wird Inhalte einbringen, die nur seitens des öffentlichen Trägers zu leisten sind.

Außerdem wird zeitgleich die Ist-Analyse erstellt, wozu vorhandene Daten und Statistiken mit externer Unterstützung zusammengestellt werden. Neben den „Diensten und Einrichtungen“ sollen diesmal auch Daten zu den Zielgruppen, einrichtungsunabhängige Leistungen (z.B. Anzahl von Beurkundungen) und Übersichten zu den Leistungserbringern in einem separaten Statistikteil zur Verfügung gestellt werden.

Da vielfach die Übersicht aller in Potsdam aktiven Jugendhilfeträger und Einrichtungen abgefragt wird, soll mittels Formular für jede Einrichtung eine einheitliche ansprechende Darstellung erfolgen, die in ihrer Gesamtheit auch für die Öffentlichkeit verfügbar gemacht werden soll. Es wird um Mitwirkung gebeten, wenn dieses Formular im Oktober an die Träger gesendet wird.

Die regelmäßige Rückspiegelung der Zwischenergebnisse hat den ursprünglichen Zeitplan gesprengt, eine Einbringung in die SVV ist nicht mehr in 2013, frühestens im Januar 2014 möglich.

Herr Lentz bietet an, die Zeitschiene als Anlage zum Protokoll zur Verfügung zu stellen.

 

Das Angebot wird angenommen.

 

Unterbringung von Asylsuchenden

 

Frau Müller-Preinesberger informiert, dass in diesem Jahr noch eine große Anzahl von Flüchtlingen in Potsdam aufzunehmen ist. Sie hat am 25.08.2013 im nicht öffentlichen Teil des Hauptausschusses ein Vorschlag zur Unterbringung der Asylsuchenden unterbreitet, der dort auch Zustimmung gefunden hat.

Die LHP hat zur Bewertung der möglichen Grundstücke für die Unterbringung von Asylsuchenden eine Jury installiert. Aufgrund des erheblichen Zeitdrucks hat die Jury in der letzten Woche getagt. Da auch Familien mit Kindern und Jugendlichen aufgenommen werden sollen, wurde kurzfristig die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses eingeladen.

Der Ausschuss für Gesundheit und Soziales wurde durch Frau Morgenroth vertreten. Des Weiteren hat an dem Auswahlverfahren auch Frau Grasnick teilgenommen. Da die Vertreterin des Migrantenbeirates kurzfristig aufgrund einer Erkrankung ihre Teilnahme abgesagt hat, wurde dem Migrantenbeirat ein Vetorecht eingeräumt. Zwischenzeitlich gibt es auch vom Migrantenbeirat ein positives Votum.

 

Die ProPotsdam stellt befristet für zwei Jahre 20 Wohnungen in der Haeckelstraße (Potsdam West) zur Verfügung, in denen ca. 60 bis 70 Asylsuchende untergebracht werden können. Diese Wohnungen sollen als Wohnungsverbund durch einen freien Träger betreut werden. Dazu wird bis Ende Oktober ein Interessenbekundungsverfahren durchgeführt. Derzeit werden die Wohnungen malermäßig instand gesetzt. Küchen und Bäder sind vorhanden. Dieses Wohnungen stehen aufgrund geplanter Sanierungen nur befristet zur Verfügung. Danach erfolgt durch die Pro Potsdam ein Neubau in der Heinrich-Mann-Alle 105b.

Es wurden auch mögliche Reserveflächen ausgewählt, an deren erster Stelle das Grundstück Am Buchhorst 33 steht. An zweiter Stelle steht eine Liegenschaft der Pro Potsdam im Laplacering, die derzeit als Garagenstandort genutzt wird.

Am 26.09.2013 wurden die Anwohner der Haeckelstraße zu einer Informationsveranstaltung am 30.09.2013 eingeladen. Am 27.09.2013 wird es Gespräche mit den in Potsdam-West ansässigen Trägern und Initiativen geben.

Ab dem 30.09.2013 wird das Interessenbekundungsverfahren für die Trägersuche durchgeführt. Es wird eine Jury zur Bewertung der eingereichten Konzepte installiert.

Somit könnten dann ab Dezember 2013 die ersten Asylsuchenden dort aufgenommen werden.

Des Weiteren informiert Frau Müller-Preinesberger, dass die Landeshauptstadt Potsdam derzeit mit der Stadt Frankfurt/Oder über die Aufnahme von 20 Flüchtlingen in Verhandlung steht. Dazu wird eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung abgeschlossen.

 

Herr Ströber fragt, ob dies in der Schulbedarfsplanung berücksichtigt ist.

 

Dies wird von Frau Müller-Preinesberger verneint. Eine Berücksichtigung in der Schulbedarfsplanung kann noch nicht erfolgen, da der Bedarf noch nicht bekannt ist. Dies muss aber in intensiven Gesprächen mit dem Staatlichen Schulamt geklärt werden.

Die Aufnahme der Asylsuchenden in den Wohnungen erfolgt so, dass die vorhandenen Räumlichkeiten optimal ausgenutzt werden.

 

Frau Schulze spricht sich dafür aus, dass die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses auch weiter in der Jury mitarbeitet. Auch vor dem Hintergrund, dass Frau Dr. Müller in der Allianz am Schlaatz mitwirkt und nun in Potsdam West ihre Erfahrungen einbringen kann.

 

Frau Hübner spricht sich ebenfalls dafür aus, dass Frau Dr. Müller in der Jury mitarbeitet. Sie geht auch davon aus, dass das Regionalteam des Jugendamtes einbezogen ist.

 

Frau Müller-Preinesberger bestätigt, dass auch das Regionalteam einbezogen wird. Die Zusammenarbeit in Potsdam West soll ähnlich wie bei der Allianz am Schlaatz organisiert werden. Auch finanzielle Mittel werden zur Verfügung gestellt.

 

Frau Drohla berichtet zum Thema Deutsch als Fremdsprach, dass dies in den weiterführenden Schulen derzeit recht gut läuft. In den Grundschulen ist dies schwierig. Die zuständige Schulrätin, Frau Ernst, ist diesem Thema gegenüber aber sehr aufgeschlossen.

 

Herr Sima teilt mit, dass sich der Kreiselternrat am 23.09.2013 konstituiert hat. Er bittet im Namen des Kreiselternrates, die Schulen rechtzeitig einzubinden, wenn es konkrete Schritte gibt.

             

Frau Müller-Preinesberger betont, dass sowohl die Schulen wie auch die Kitas eingebunden werden, sobald der aufzunehmende Personenkreis bekannt ist.

 

Herr Otto weist darauf hin, dass in den Kitas der Betreuungsschlüssel viel zu hoch ist, als dass die Kinder die deutsche Sprache erlernen können. Hierfür werden in den Kindertagesstätten qualifizierte Fachkräfte benötigt.

 

Frau Müller-Preinesberger macht darauf aufmerksam, dass der Erwerb der deutschen Sprache bei Kindern in der Kita leichter läuft als in der Schule. In der Kita erlernen die Kinder oft spielerisch die Sprache.

 

Frau Frenkler stimmt grundsätzlich zu, dass der Spracherwerb bei kleinen Kindern oft leichter läuft. Wenn sehr viele Kinder in einer Einrichtung einen Migrationshintergrund haben, ist dies sehr viel schwieriger. Sie weist darauf hin, dass die Kinder, die aus Kriegsgebieten kommen, oft auch traumatisiert sind. Deshalb sollte eine Konzentration von vielen Kindern mit Migrationshintergrund in einer Kita vermieden werden, da die Rahmenbedingungen in den Kitas dafür fehlen.

 

Frau Müller-Preinesberger macht deutlich, dass dies alles nicht allein durch die Stadt geleistet werden kann. Hier ist auch das Land in der Pflicht. Die finanzielle Beteiligung des Landes reicht bei weitem nicht aus.

 

Frau Dr. Müller fragt, ob es Einwendungen gibt, dass sie den JHA auch weiterhin in der Jury vertritt.

 

Diesbezüglich gibt es keine Einwendungen.

 

Nachtrag von Frau Frenkler zur Sitzung: Zur Klarstellung der Aussage der Dezernentin, in den Kitas liefe der Erwerb der deutschen Sprache automatisch, muss ich zu meinen Ausführungen noch ergänzen: Im Jahr vor der Einschulung sind die Kitas gesetzlich verpflichtet, den Sprachstand der Kinder zu erfassen und ggf. die erforderliche Sprachförderung durchzuführen. Diese spezielle Förderung  ist für Kinder mit Migrationshintergrund (Kita Kinderland: 180 Kinder, davon 68 mit Migrationshintergrund aus 19 Nationen) nicht möglich, da es dafür kein Förderinstrument gibt. Dieses existiert nur für Kinder mit deutscher Muttersprache. Ich möchte daher die Aussage von Hr. Otto ausdrücklich bestätigen, dass diese Kinder in der Kita  besondere Unterstützung  durch qualifizierte Fachkräfte benötigen. Diese Förderung bezieht sich nicht nur auf das Jahr vor der Einschulung, da der Spracherwerb von Anfang an gefördert werden muss, um Benachteiligung für diese Kinder abzubauen. Das ist in meiner Erwiderung nicht so deutlich geworden, aber von großer Bedeutung.“

 

Reduzieren

 

Reduzieren

Abstimmungsergebnis:

Zustimmung:

 

Ablehnung:

 

Stimmenthaltung:

 

 

Reduzieren

Anlagen