24.05.2016 - 4.1 Errichtung einer Gesamtschule mit integrierter ...

Frau Rademacher informiert, dass es die Möglichkeit gibt, den Schulcampus nach dem Kommunalen Investitionsprogramm (KIP) durch das Land zu fördern. Um die Förderung des Landes zu erreichen, ist ein rechtzeitiger Errichtungsbeschluss notwendig. Die Schließung der Oberschule ist eine Folge dessen. Beides war bereits Bestandteil des beschlossenen Schulentwicklungsplanes 2014 - 2020.

Die Entscheidung für die Schulform „Gesamtschule“ resultiert aus dem langjährigen Anwahlverhalten der Eltern, welches auch im aktuellen Ü 7-Verfahren bestätigt wurde. Danach besteht kein Bedarf an Oberschulplätzen. Es gebe einen Bedarf von 3 Zügen (ohne Montessori-Oberschule) gegenüber einer Ist-Kapazität von 8 Zügen an den Oberschulen Pierre de Coubertin (39), Käthe-Kollwitz (13) und Theodor Fontane (51).

Demgegenüber besteht Bedarf an Gesamtschulplätzen. Das habe die Überprüfung der Prognose (5. Sachstandsbericht zum Schulentwicklungsplan) bestätigt. Danach ist ab den Schuljahren 2019/2020 und 2020/2021 von einem zusätzlichen Bedarf von 3 bis 7 Zügen auszugehen.

Die Pierre de Coubertin Oberschule wurde aufgrund einer Flächenanalyse ausgewählt. Die Schule zeigte sich als flächenmäßig geeignet für eine Gesamtschule.

Das berufsvorbereitende Profil der Schule solle aber erhalten bleiben.

Frau Bahr, Schulleiterin der Pierre de Coubertin Oberschule, stellt die Situation aus Sicht der Schule dar.

Erfahrungsgemäß werden Schulen im Gebiet Schlaatz/Stern nicht häufig angewählt, daher sei der Umbau zu einer Gesamtschule am Standort nicht nachvollziehbar. Sie berichtet, dass 4 Züge nur bis zur 8./9. Klasse notwendig seien. Ab der 10. Klassenstufe zeichne sich ein Rückgang der Schülerzahl ab. Eine Sekundarstufe II könne demnach nicht gefüllt werden.

Herr Weiberlenn erklärt, dass die Planung zur Zügigkeit gegebenenfalls angepasst werden kann, da derzeit die Prognose den Bedarf begründet.

Herr Dörnbrack schließt an den Beitrag von Frau Bahr an, die Pierre de Coubertin Oberschule habe ein gutes Integrationskonzept. Er gibt zu bedenken, dass nicht alle Schüler für das Profil einer Gesamtschule geeignet seien. 

Für die Schulauswahl spiele bei den Eltern und Schülern nach seiner Erfahrung immer der Schulstandort eine Rolle.

Frau Bahr merkt an, dass Konzepte für Förderschüler an Gesamtschulen fehlen.

Frau  Frevert sieht die Umsetzung  eines Konzeptes wie dem der Pierre de Coubertinschule an einer Gesamtschule kritisch.

Sie spricht sich dafür aus, die Lehrer der Pierre de Coubertin Oberschule auch an der neuen Schule wieder einzusetzen, da somit das Profil der Schule erhalten werden könne. Zudem erinnert sie an die AG Schulentwicklungsplanung mit der Anregung für ein künftiges Montessoriprofil (Sekundarstufe II).

Herr Viehrig findet den Montessori-Ansatz am Standort sehr gut und verweist auf die besondere Profilierung, die den Standort Stern aufwerten kann.

Es schließt sich eine Diskussion zur Notwendigkeit der Errichtung von neuen Gesamtschulen und dem Wegfall der Oberschule an.

Der Ausschuss für Bildung und Sport empfiehlt der Stadtverordnetenversammlung wie folgt zu beschließen:

1.Die Pierre-de-Coubertin-Oberschule (39) nimmt zum Schuljahr 2018/2019 keine siebten Klassen mehr auf und wird perspektivisch als Oberschule geschlossen.

2.Zum Schuljahr 2018/2019 wird am Standort Gagarinstraße 5-7 eine Gesamtschule mit 5/3 Zügen und einer integrierten zweizügigen Primarstufe mit Hort errichtet. Bis zur Fertigstellung ist in Abstimmung mit der Grundschule Am Pappelhain sowie den Kitas, die für diese Schule den Hortbetrieb sichern eine Übergangslösung zu realisieren.

3.Der Begleitbeschluss zum Schulentwicklungsplan 2014 bis 2020, Drucksache 14/SVV/0123, Berufsvorbereitendes Profil der Pierre-de-Coubertin-Schule erhalten, ist dahingehend zu berücksichtigen.

Abstimmungsergebnis: