14.07.2016 - 5 Bericht über die Arbeit des Antikonflikt-Teams

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Herr Kolesnyk verweist auf die Vorkommnisse bei den Gegenveranstaltungen anlässlich der POGIDA Demos, bei denen viele junge Teilnehmen waren. Dies war ausschlaggebend für die Anfrage zur Vorstellung der Arbeit des Antikonflikt-Teams.

 

Herr Schurad bestätigt, dass viele Jugendliche anwesend waren. Es wurde deutlich, dass die Jugendlichen über ihre Rechte und Pflichten bei Demonstrationen unterrichtet werden ssen.

 

Herr Liebe erklärt, dass es aus dem Jugendhilfeausschuss heraus Bedenken gab, dass sich Kinder und Jugendliche auf den Demos befinden, die nicht wissen, wie man sich hier verhält. Ebenfalls gab es Befürchtung, dass die Polizei nicht ausreichend im Umgang mit dem Personenkreis vorbereitet ist. Daher ist die Anwesenheit des Antikonfliktteams bei Demonstrationen sehr wichtig.

 

Herr Schurad betont, dass Situationen im Gespräch geklärt werdenssen. Dies ist die Aufgabe des Antikonflikt-Teams. In Potsdam gab es bisher keine Erfahrungen mit der Teilnahme von Kindern und Jugendlichen auf Demonstrationen.

 

Die Nachfrage von Frau Altenburg, ob Herr Schurad selbst zu den Demonstrationen anwesend war, wird durch ihn bejaht.

Herr Schurad macht deutlich, dass Gespräche des Antikonfliktteams mit allen Zielgruppen wichtig sind. Es erfolgt eine Begleitung von allen Demonstranten und gibt keinen Schwerpunktsetzung bei Kindern und Jugendlichen. Das Antikonflikt-Team ist optisch gut erkennbar und kann auch jeder Zeit angesprochen werden.

 

Frau Altenburg betont, dass es aus ihrer Sicht sinnvoll ist, gerade mit der Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen ins Gespräch zu gehen.

 

Herr Schurad berichtet, dass es Erfahrungen gibt, dass gerade diese Zielgruppe nicht gesprächsbereit sei. Er betont, dass viele gewalttätige Aktionen von jungen Gruppen ausgehen. Das Alter der Jugendlichen ist r Außenstehende dabei schwer einschätzbar.

 

Herr Boede verweist in diesem Zusammenhang auch auf Erfahrungen bei Fußballspielen. Das Verhalten der Polizei ist hier zu kritisieren. Häufig me es am Rande von Fußballspielen zu respektlosem Verhalten der Polizei gegenüber Jugendlichen. Die Jugendlichen werden geduzt bzw. provoziert.

Aus seiner Sicht ist es so nicht verwunderlich, dass sich Jugendliche nach diesen Erfahrungen nicht ansprechen lassen. Deshalb sollte das Antikonfliktteam gerade im Umgang mit Kindern und Jugendlichen aktiv werden. Die Jugendlichen sollten respektvoll und als vollwertige Staatsbürger behandelt werden.

 

Herr Schurad betont, dass man aber auch beachten muss, wie die Jugendlichen auftreten.

 

Frau Dr. Müller macht deutlich, dass bei den Demos eindeutige Signale von Kindern und Jugendlichen gesendet werden, die ihre Unsicherheit verdeutlichen.

Mit der Altersgruppe der 12- bis 13 Jährigen sollte daher eine Strategie erarbeitet werden, die den Fokus auf Prävention legt.

 

Herr Schurad erklärt, dass selbstverständlich Jugendliche angesprochen werden, aber die Altersgruppe stellt nicht den Schwerpunkt ihrer Arbeit dar. Zudem werden nur gesprächsbereite Jugendliche angesprochen.

 

Herr Schmolke erinnert daran, dass das Thema nach der ersten POGIDA“ Demo aufkam. Dort waren gefährliche Situationen im Zusammenhang mit der Ausfahrt von Bussen der POGIDA Anhänger. Es gab die Befürchtung, dass sich die Jugendlichen der Gefahr nicht bewusst sind. Die Anfrage beim Antikonflikt-Team war ein Hilferuf, um eine Strategie in der Kommunikation zu besprechen. Die Jugendlichen unterschätzen, welche Dynamik in der Sache liegt.

 

Herr Schurad nimmt die Empfehlung mit und wird den Personenkreis stärker in Beachtung nehmen. Bisher hatte er die Wahrnehmung, dass die Jugendlichen nicht gesprächsbereit waren.

 

Herr Gehl ergänzt, dass das Antikonfliktteam ein Instrument der Polizeiführung ist. Die Aufgabe des Teams wird von den Mitgliedern des JHA falsch gesehen. Die Kollegen sind selbst nicht geschützt.

Er weist darauf hin, dass vor allem die Eltern  eine Verantwortung r ihre Kinder haben, aber auch die Demonstranten und die Anmelder der Demonstration.

 

Frau Altenburg berichtet, dass der Stadtjugendring ebenfalls an den Demonstrationen teilgenommen hat. Es waren Unsicherheiten und Informationsdefizite bei Kindern und Jugendlichen zu erkennen. Daher gab es den Wunsch des Jugendhilfeausschusses darüber zu beraten, ob es nicht Sinn machen würde, Kinder und Jugendliche stärker in den Fokus zu nehmen. Nicht nur während der Demo, sondern auch danach.

 

Herr Schurad teilt mit, dass das Antikonfliktteam in naher Zukunft in Kommunikationsteam umbenannt werden soll. Es ist ein Angebot der Polizei, dass wahrgenommen werden kann. Er appelliert an Frau Altenburg, die Kinder und Jugendlichen an das Team zu verweisen.

 

Herr Wollenberg macht deutlich, dass man nicht alles an den Antikonfliktteams festmachen kann. Die Gegendemonstranten haben das Team als hilfreich empfunden. Wenn man offen aufeinander zugeht, kann man viele Konflikte lösen. Aber es sollte nicht nur eine Orientierung auf das Kommunikationsteam geben sondern an alle Teilnehmer.

 

Herr Kolesnyk erklärt, dass es die Wahrnehmung gab, dass bei den Gegenveranstaltungen anlässlich der POGIDA“ Demonstrationen deutlich mehr jüngere Leute teilgenommen haben. Es gab Befürchtungen, dass die Kinder und Jugendlichen aus Situationen ohne Hilfe und Ansprache nicht mehr heraus kommen. Schuldzuweisungen sind an der Stelle nicht hilfreich.

 

Herr Schurad weist darauf hin, dass es viele Jahre keine Demonstration in diesem Ausmaß in der Stadt gab, daher wäre es hilfreich, auch in anderen Foren über Demonstrationen zu reden und Rechte und Pflichten zu besprechen. Die Polizei steht hier unterstützend zur Verfügung.

 

Herr Liebe betont, dass den Jugendlichen die Gewaltenteilung im Staat deutlich gemacht werden muss. Der gelebte Demokratiegedanke muss klarer dargestellt und auch in der Schule stärker beachtet werden.

 

Herr Ströber stellt klar, dass die Schulen in diesem Bereich bereits viel tun. Es kann auch zugesagt werden, dass in Jugendklubs viel getan werden kann. Es ist aber auch erforderlich, dass professionelle Unterstützung bei den Demonstrationen gegeben wird. Die Erstellung von Handouts für Kinder und Jugendliche, was auf Demonstrationen hilfreich ist, wäre sinnvoll.

 

Herr Schurad erklärt, dass es Flyer gibt, die die Rechte und Pflichten aufzeigen. Dieser Vorschlag wird also schon gepflegt und praktiziert. Auch die sozialen Netzwerke werden bedient.

 

Herr Kolesnyk dankt Herrn Schurad für die Ausführungen.

 

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