05.09.2017 - 5.8 Information zur Organisation des Verkehrs am Sü...

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Herr Lehmann (Bereich Stadterneuerung) erinnert an den Auftrag aus April 2017 in welchem der Oberbürgermeister beauftragt worden ist, zur bestmöglichen Organisation des Verkehrs eine Untersuchung aller Verkehrsarten auf der Erich-Mendelsohn-Allee zwischen der Erwin-Barth-Straße und der Pappelallee durchzuführen. Zielsetzung für die Organisation der Verkehre und des Verkehrsraums sollte dabei sein, für alle Verkehrsarten, ÖPNV, Radverkehr, Fußgänger, ruhender Verkehr und motorisierter Individualverkehr (MIV) eine möglichst sichere sowie dem Verkehrsaufkommen gerechte Lösung für alle Verkehrsarten zu finden und das Ergebnis im SBV-Ausschuss vorzustellen.

 

 

Die Prüfung ist erfolgt und Herr Lehmann geht anhand eines Planes auf die Ergebnisse im Detail ein:

 

  1. Organisation des Verkehrs im Quartier Kirschallee

Bei der Planung der Dimensionierung und verkehrsorganisatorischer Lösung des Straßenraumes der Erich-Mendelsohn-Allee wurden die Zieldaten der städtebaulichen  Dichte im Quartier Kirschallee (B-Plan Nr. 40 „Kaserne Kirschallee“) zugrunde gelegt. Entsprechend der Funktion und Leistungsfähigkeit wurde sie als innerstädtische Haupterschließungsstraße dimensioniert. Im Zuge der baulichen Umsetzung wurden die Belange der verschiedenen Verkehrsarten, wie des öffentlichen Personennahverkehrs, des motorisierten Individualverkehrs, des ruhenden Verkehrs sowie des Radverkehrs und der Fußnger entsprechend berücksichtigt.

 

Durch den Entwicklungsträger Bornstedter Feld wurde im Jahr 2011 ein Verkehrsplanerischer Beitrag beauftragt, um für das Gebiet die für die Planung angesetzten Verkehrsdaten im Hinblick auf die aktuelle Prognose für die Pappelallee / Kirschallee zu aktualisieren bzw. fortzuschreiben. Hierzu wurde für die einzelnen „neuen“ Baufelder im Quartier Kirschallee das erwartete Verkehrsaufkommen (Verkehrserzeugung) ermittelt, auf die anliegenden Straßen umgelegt und hinsichtlich der Tagesspitzen, der Verkehrsmittelwahl und der einzelnen Verkehrsarten bewertet. Zudem wurden im Rahmen der Verkehrszählung die Verkehre aus den westlich des Volkspark befindlichen Wohngebieten erhoben und die Leistungsfähigkeit des Knotens Pappelallee bewertet.

 

Durch das Gutachten sollten zwar primär Grundlagen für die Beurteilung möglicher verkehrsbedingter Lärmbelastungen ermittelt werden, jedoch erlaubt die Untersuchung Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit der Straßen im Quartier Kirschallee im Sinne der Zielstellung der o.g. Drucksache, insbesondere durch die Prognosen zur Verkehrserzeugung bzw. Verkehrsmittelwahl aus den einzelnen Baufeldern.

 

Bei der Verkehrsmittelwahl gehen die Gutachter auf der Grundlage von durchgeführten Verkehrszählungen und daraus abgeleiteten Prognosen zur Verkehrsmittelwahl davon aus, dass ca. 44% der Bewohnenden den eigenen Pkw nutzen bzw. 11% bei Jemandem mitfahren, 13 % das Fahrrad nutzen, 14 % zu Fuß gehen und 18 % den öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Viele Verkehrsbewegungen werden im Nahbereich stattfinden.

 

Die Gutachter kamen zu dem Ergebnis, dass es durch Fertigstellung und Bezug der Bauvorhaben im Quartier naturgemäß zu einer Zunahme der Verkehrsbewegungen kommen wird, jedoch mit keiner Überlastung des Kfz-Netzes zu rechnen ist, da die Straßenräume ausreichend dimensioniert sind.

 

  1. Maßnahmen der Verkehrslenkung und Verkehrssicherheit

 

Lichtsignalanlage

Im Rahmen der Drucksache 17/SVV/0164 wurde die Verwaltung beauftragt, eine Lichtsignalanlage am Kreuzungspunkt Pappel- / Erich-Mendelsohn-Allee zu errichten, um Abbiegevorgänge in dem betreffenden Bereich sicherer und flüssiger zu gestalten. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr wurde am 28.03.2017 informiert, dass die hierfür erforderlichen investiven Mittel in den Investitionsplan 2017 aufgenommen wurden. Die Lichtsignalanlage (LSA) wird voraussichtlich Ende September 2017 in Betrieb genommen.

 

Verkehrssicherheit und Verkehrsarten

Als Baustein der Optimierung der Verkehrsorganisation und Verkehrssicherheit in der Erich-Mendelsohn-Allee wurde darüber hinaus durch den Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen (Bereich Verkehr und Technik) ein Konzept zur Neu- bzw. Umgestaltung des betreffenden Straßenzuges beauftragt. Die Ergebnisse wurden bereits im November 2016 mit der Verwaltung abgestimmt und bestätigt. Im Sinne der genannten Zielstellungen sollen die folgenden Einzelmaßnahmen durch den Entwicklungsträger Bornstedter Feld baulich umgesetzt werden:

 

Radverkehr

  • Die rechtsabbiegenden Radfahrer/innen aus der Pappelallee in die E.- Mendelsohn-Allee werden gemeinsam mit den geradeausfahrenden Radfahrenden über die LSA signalisiert. Rechtsabbiegende Radfahrende aus der Erich-Mendelsohn-Allee sollen auf der Fahrbahn geführt werden.
  • Für die linkseinbiegenden Radfahrenden aus der Erich-Mendelsohn-Allee wird ein linksseitig angeordneter Schutzstreifen angelegt werden, um die Sicherheit zu erhöhen.

 

Öffentlicher Personennahverkehr

  • Die Bushaltestellen im Zuge der Pappelallee sollen in beiden Fahrtrichtungen vor der Lichtsignalanlage verortet werden, hierbei sollen unter dem Aspekt der Erhöhung der Sicherheit entsprechende Aufstellflächen für die Fahrgäste zur Verfügung gestellt werden.
  • Durch den Verkehrsbetrieb (ViP) werden die Einmündungen Konrad-Wachsmann-Str. und Alexander-Klein-Str. mit Lichtsignalanlagen wie am Jan-Boumann-Platz für einen sicheren Straßenbahnbetrieb ausgerüstet.

 

Fußnger

  • Im Bereich der Erich-Mendelsohn-Allee / Peter-Behrens-Str. ist eine Mittelinsel als Querungshilfe für Fußgänger vorgesehen. Weitere Mittelinseln werden in Höhe der Einmündungen Hannes-Meyer-Str. und Erwin-Barth-Str. realisiert, womit die Sicherheit für Fußgänger deutlich erhöht werden kann. 
  • Die Belange der Fußgänger sind durch die Anlage separat geführter Gehwege berücksichtigt.

 

Ruhender Verkehr

  • Für den ruhenden Verkehr sind zusätzliche Stellplätze am westlichen Fahrbahnrand der Erich-Mendelsohn-Allee vorgesehen.

 

 

 

Herr Kuppert bittet hinsichtlich der Ampelschaltung um Auskunft, ob die „grüne Welle“ eher auf die Radfahrer oder die Kraftfahrer ausgerichtet ist. Die Information bittet er zu Protokoll zu geben.

(Antwort der Verwaltung im Nachgang: Eine "grüne Welle" im Sinne einer allgemeinen Bevorrechtigung von Radfahrenden ist nicht vorgesehen, jedoch werden sie in der Grünphase einen zeitlichen Vorlauf erhalten, d.h. sie bekommen "grün" vor dem motorisierten Individualverkehr, um Abbiegevorgänge sicherer zu gestalten.

Die Abbiegespuren werden separat geschaltet, d.h. ein grüner Abbiegepfeil in der Ampelanlage. Die gesetzlichen Vorgaben werden damit erfüllt.)

 

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