15.01.2003 - 8 Sonstiges
Grunddaten
- TOP:
- Ö 8
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 15.01.2003
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
Information zum eventuellen Verkauf des Eigenbetriebes Seniorenwohnheim „Geschwister Scholl“
Der
Oberbürgermeister führt dazu Folgendes aus:
Im
Entwurf der Haushaltssatzung 2003 steht unter Verkauf städtischen Vermögens das
Seniorenwohnheim „Geschwister-Scholl“ und auch das Gesundheitszentrum. Besser
hätte dort stehen müssen „zum Beispiel“ das Seniorenwohnheim
„Geschwister-Scholl“ und das Gesundheitszentrum, weil es dazu Überlegungen,
aber kein abschließendes Votum der Verwaltung gebe. Er bedauere dies sehr, weil
die Angelegenheit jetzt eine Eigendynamik erhalten habe, die so nicht
beabsichtigt gewesen sei. Deshalb habe er nach Bekanntwerden auch gleich mit
dem Werkleiter Herrn Mützger telefoniert und die Angelegenheit richtig
gestellt.
Zusammenfassend
ist dazu sagen:
- Ein
Verkauf könne grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden, aber derzeit gebe es
dazu keine entsprechende Beschlusslage;
- die
Angelegenheit werde nochmals grundlegend geprüft und
- wenn
es einen Verkauf geben sollte, dann nicht an Private, sondern an z.B. das
Klinikum „Ernst-von-Bergmann“, so die ersten Überlegungen dazu.
Am
Freitag, 17.01.2003, wird es ein Gespräch mit der Belegschaft des
Seniorenwohnheimes und dem Oberbürgermeister geben, wo dies auch noch einmal
dargestellt werde.
Frau
Geywitz erklärt, dass sie die Angelegenheit wirklich bedauerlich findet; die
entstandene Unruhe wäre zu vermeiden gewesen. Sie bittet darum, auch in andere Richtungen zu überlegen,
wie den Haushaltproblemen begegnet werden könne. Schließlich arbeite das
Seniorenwohnheim kostendeckend und bringe damit auch etwas für die Stadt.
Herr
Kapuste beantragt das Rederecht für den anwesenden Werkleiter Herrn Mützger,
dem mit 8 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme, bei 3 Stimmenthaltungen zugestimmt wird.
Herr
Mützger kritisiert in seinen Ausführungen die Informationsschiene, man habe die
Angelegenheit erst aus der Zeitung erfahren. Das Seniorenwohnheim ist eine Einrichtung
insbesondere für sozial Schwache, habe demzufolge eine hohe Anzahl von
Sozialhilfeempfängern, die in privat geführten Heimen keine Chance hätten. Das
Seniorenwohnheim sei ein Objekt mit dem sich die Stadt positiv darstellen
könne, denn es gebe eine positive Bilanz in der Entwicklung.
Frau Dr.
Lotz verweist auf die Beschlusslage, die eindeutig aussage, das
Seniorenwohnheim in städtischer Hand zu belassen. Die genannten Pläne müssten
in erster Linie mit den Stadtverordneten besprochen werden.
Herr
Bruch meint, die entstandene
Aufregung zeige, wie notwendig es sei, Stadtverordnete frühzeitig in Vorhaben
der Vermögensveräußerung einzubeziehen. Wenn das Seniorenwohnheim oder das
Gesundheitszentrum nicht verkauft werden, entstehe im Haushalt eine Lücke von 3,5 Millionen Euro. Er bittet im
Rahmen der Haushaltsdiskussion konkret zu belegen, was dafür veräußert werden
solle.
Herr Dr.
Scharfenberg ergänzt dahingehend, dass das durch die Verwaltung konkret zu
belegen ist und nicht durch die Stadtverordneten. Seine Fraktion werde einer
Veräußerung des Seniorenwohnheimes nicht zustimmen.
Ansiedlung
einer RWE Konzerntochter
Herr
Kapuste hatte in Vorbereitung der Sitzung des Hauptausschusses um eine
Stellungnahme der Verwaltung zu der gescheiterten Ansiedlung einer RWE
Konzerntochter in Potsdam gebeten und sich dabei auf einen entsprechenden
Artikel in der Presse bezogen. Der
Oberbürgermeister führt dazu aus, dass es im Sommer des vergangenen Jahres eine
Kontaktaufnahme gegeben habe. Zu diesem Zeitpunkt gab es jedoch schon deutlich
Zusagen an die RWE aus Halle. Eine Alternative sollte die Stadt Potsdam
innerhalb von 2-3 Wochen bieten, was einfach nicht zu realisieren war. Darüber
hinaus habe die Stadt mit der RWE als Mitgesellschafter der STEP langjährige Erfahrungen
in der Zusammenarbeit, wo es oftmals unterschiedliche Auffassungen zwischen
Mehrheits- und Minderheitsgesellschafter gebe. So ergibt sich die gescheiterte Ansiedlung einmal daraus,
dass Potsdam primär eigentlich nicht in Rede stand, dafür waren die Gespräche
in Halle schon zu weit gediehen, und zum anderen aus der Unternehmenspolitik
der RWE selbst.
Beschluss
zur Freihaltung der Uferwanderwege
Frau Platzeck bezieht sich in ihren Ausführungen auf einen
Beschluss aus dem Jahr 1989, der die Freihaltung der Uferwanderwege beinhalte.
Deshalb sei es ihr unverständlich, dass durch einen Grundstücksverkauf diese
Beschlusslage ausgehebelt werden solle. Getrennt von dem eigentlichen Verkauf
der Villa Jacobs müsste das im öffentlichen Teil der Sitzung behandelt werden.
Das Recht aller Bürger könne nicht zugunsten eines Bürgers verändert
werden. Herr Kapuste unterstütz
das Anliegen und spricht sich dafür aus, den Park und den Uferwanderweg vom
Verkauf auszunehmen und öffentlich zu machen. Der Oberbürgermeister verweist darauf, dass
Grundstücksverkäufe grundsätzlich nicht öffentlich seien, weil es um den Schutz
der Rechte Dritter gehe. Er wolle das Problem aber mitnehmen und unter
rechtlichem Aspekt prüfen lassen, wie damit verfahren werden könne.
B-Plan
Nr. 84
Frau Müller fragt nach, warum die
Beschlussfassung zum o.g. B-Plan so eilig sei, dass entgegen der
Geschäftsordnung eine Beratung in den Ausschüssen nicht möglich sein solle. In
einem Schreiben des GB 4 werde ausdrücklich um die Beschlussfassung in der
Sitzung der StVV am 22.01.03 gebeten.
Frau Dr. von Kuick-Frenz antwortet darauf, dass hier alle Punkte in der
Verwaltung und mit dem Investor einvernehmlich geregelt worden seien und ihr GB
hier zügig weiterarbeiten wolle. Das Schreiben sei nur als Empfehlung
anzusehen.
Grüne
Karte für Sozialhilfeempfänger
Herr Dr. Gunold fragt nach, warum die
grüne Karte für Sozialhilfeempfänger seit Januar diesen Jahres nicht mehr
abgestempelt werde. Sie hätten nun nicht mehr die Möglichkeit der Legitimation
und könnten z.B. reduzierte Eintrittsgelder nicht nutzen. Der Oberbürgermeister sagt eine Prüfung
und Information dazu zu.
Grundsicherung
Bezüglich
der Grundsicherung gab es eine Veranstaltung mit dem Sozialamt für insbesondere russisch sprechende
Ausländer. In Vorbereitung
dessen wurde durch den
Ausländerbeirat mit der Wohngeldstelle ein Tag vereinbart, an dem ein
Dolmetscher anwesend ist und gemeinsam mit den dort tätigen Mitarbeiterinnen
Anträge auf Wohngeld entgegennimmt. Diese Vielzahl von neu zu stellenden
Wohngeldanträgen ergibt sich aus der Grundsicherung. Unter Verweis auf diesen vereinbarten Tag hat die
Wohngeldstelle alle russischen Antragsteller abgewiesen, obwohl einige von
ihnen keines Dolmetschers bedurften, weil sie die deutsche Sprache beherrschen.
Herr Dr. Gunold fragt nach den Gründen für dieses Vorgehen. Der Oberbürgermeister sagt eine Prüfung
und Information dazu zu.
Befragung
in Eiche zum Ortsbeirat
Herr Dr. Scharfenberg fragt nach den
Ergebnissen der Bürgerbefragung in Eiche. Herr Hadlich verweist auf eine
Mitteilungsvorlage, die in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses vorgelegt
werde. Von den abgegebenen Voten
spreche sich die Mehrheit für die Bildung eines Ortsbeirates aus.