13.03.2018 - 4.3 Norden Potsdams fährt weiter mit dem Bus zum Ha...

Beschluss:
vertagt
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Herr Sträter (Ortsvorsteher Groß Glienicke) bringt den Antrag ein. Er macht darauf aufmerksam, dass es über 1000 Unterschriften in dieser Angelegenheit gibt und verweist auf die Beschwerde des Beauftragten für Menschen mit Behinderungen.

Folgende Erfahrungen mit der veränderten Situation sind in Groß Glienicke vorgebracht worden:

 

-          Verlängerung der Fahrzeiten

-          Anschlüsse zu anderen Verkehrsmitteln funktionieren nicht mehr

-          Probleme für mobilitätseingeschränkte Personen und Fahrgäste mit Kinderwagen, insbesondere beim Einsatz der Tatra-Bahnen mit hohem Einstieg

-          erhebliche Umsetzungsprobleme

-          direktes Umsteigen funktioniert nicht immer

-          schlechter Wetterschutz an der Haltestelle am Campus Jungfernsee

 

In einer Bürgerversammlung in Groß Glienicke wurden folgende Bitten vorgebracht:

 

-          der Bus 638 soll wieder durchfahren

-          zu den Schulzeiten sollen mehr Busse durchfahren

-          Verbesserung der Fahrtakte

 

 

Herr Menzel (Anwohner Groß Glienicke) nimmt das gewährte Rederecht wahr und informiert, dass seitens der Kommunalaufsicht formale Bedenken gegen den im Antrag 17/SVV/0979 vorgeschlagenen Beschlusstext geäert worden sind. Die Stellungnahme sei auch den Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung zur Verfügung gestellt worden und könnte auch an die Ausschussmitglieder weitergeleitet werden. Aus diesem Grund wurde bereits im Ortsbeirat Groß Glienicke folgender Antrag gestellt, den Herr Menzel auch im Ausschuss bittet zu übernehmen:

„ Der Absatz

Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam wird als Gesellschaftervertreter der Landeshauptstadt Potsdam für die VIP GmbH beauftragt, in einer zeitnah einzuberufenen Gesellschafterversammlung der VIP die Weisung zu geben, den Bus 638 wie gewohnt bis und vom Hauptbahnhof Potsdam auch nach der Fahrplanumstellung 12-2017 fahren zu lassen.

 

wird ersetzt durch

 

Der Potsdamer Oberbürgermeister wird beauftragt, schnellstmöglich eine Gesellschafterversammlung der Potsdamer Stadtwerke einzuberufen. In dieser soll er die Geschäftsführer als Gesellschaftsvertreter in der VIP anweisen, die Busse der Linien 638 und 604 wie vor der neuerlichen Fahrplanumstellung bei jeder Fahrt von und bis zum Potsdamer Hauptbahnhof fahren zu lassen.

 

 

Herr Norbert Schatz (Anwohner Groß Glienicke) ergreift ebenfalls das gewährte Rederecht und hält einen kritischen Blick auf das Konzept für erforderlich. Folgende Punkte werden bemängelt:

 

-          Es handelt sich nicht um einen Parallelverkehr, da das Wohngebiet am Pfingstberg abgeschnitten ist.

-          Die Nutzung des Kurzstreckentarifs sei nicht mehr möglich, da die Straßenbahn mehr Haltestellen durchläuft.

-          Es erfolgt aufgrund des Umstiegs am Campus Jungfernsee kein Wechsel vom Auto auf den ÖPNV.

-          Die Nutzung der Verbindung von Potsdam nach Berlin-Spandau wird erschwert.

-          Auftretende Probleme für Menschen mit Handicap.

-          Argumentation des ViP hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit ist nicht nachvollziehbar.

-          Eine wachsende Stadt erfordert auch die Umsetzung von wachsenden Aufgaben im Bereich des ÖPNV.

 

Herr Schatz richtet abschließend den Appell an die Ausschussmitglieder wieder eine direkte Busverbindung herzustellen.

 

 

Herr Glaser (Geschäftsführer des Verkehrsbetriebes Potsdam) verweist auf die Historie zur Planung, welche bereits aus dem Jahr 2001/2002 stammt. Für die große Verknüpfung war die Busbrechung geplant. Er macht darauf aufmerksam, dass der Bus 609 aus dem Ortsteil Fahrland bereits seit Jahren an der Haltestelle „Am Schragen“ gebrochen worden ist. Herr Glaser bestätigt, dass die angekündigte Situation der „r zu Tür“-Verknüpfung schwierig ist und die Überwachung verstärkt werde. Richtig ist ebenfalls, dass sich die Fahrzeit um 4 Minuten verlängert hat. Die Anschlusssituationen der Tram mit dem Ziel einer Verbesserung der Informationen für den/die Nutzer wurden überprüft. Aus diesem Grunde wurden aktuell an den Haltestellen-Aushängen vom Hauptbahnhof bis zum Rathaus zusätzliche Informationen angebracht, welche Straßenbahn der Linie 96 an welche Buslinie Anschluss hat. Die Kurse für den durchfahrenden Schülerverkehr sind zu 96 % besetzt. Alle Kurse danach befördern nur zwischen 25 und 30 Personen. Aus der Innenstadt heraus sind keine klaren Spitzen zu verzeichnen. Herr Glaser merkt an, dass der Bus 604 nach wie vor die Haltestelle am Pfingstberg bedient. Bezüglich der Haltestellensituation führt Herr Glaser aus, dass sich dort im Moment noch eine Baustelle befindet. Zur angesprochenen Barrierefreiheit teilt Herr Glaser mit, dass sich derzeit noch 9 Tatra-Bahnen auf dem Hof befinden, die fahren. 6 Tatra-Bahnen werden grundinstandgesetzt. Der ViP unternimmt den Versuch, diese möglichst dort einzusetzen, wo wenig Verkehr ist. Eine Vermeidung des Einsatzes auf der Linie 96 wird nicht umsetzbar sein. Zur Verbesserung der Information über die Anschlusszeiten werden auch Flyer gedruckt, die Auskunft geben, wann mit welcher Bahn welche Buslinie erreicht werden kann.

 

 

Herr Berlin kann die Sorgen der Nutzer durch die Umstellung nachvollziehen. Jedoch wird die Brechung des Verkehrs befürwortet (Dezentralisierung). Der Komfort an den Haltestellenbereichen sollte verbessert werden und die Busfahrer durch die Geschäftsführung diszipliniert werden, bei ankommender Straßenbahn in die Bushaltestelle vorzufahren, um den Fahrgästen den direkten Umstieg zu ermöglichen.

 

 

Herr Dau berichtet, dass im Ortsteil Fahrland ähnliche Probleme angesprochen werden. Auch hier wird bereits eine Unterschriftenliste vorbereitet, da die Leute unzufrieden sind.

 

 

Frau Reimers schließt sich den Vorschlägen von Herrn Berlin an. Es sei immer schwer vermittelbar, wenn sich gute in schlechtere Situationen verändern. Insbesondere im Winter sei beispielsweise ein beleuchtetes Wartehäuschen und die Sicherung des „r zu Tür“-Umstiegs erforderlich.

 

 

Herr Jäkel bestätigt den Handlungsbedarf. Die planmäßige Brechung einer erheblichen Anzahl von  Bussen sei nicht umkehrbar. Erhebliche Verbesserungen durch geeignete Maßnahmen sollten aber erfolgen. Beispielsweise wäre denkbar dies in der Fahrzielkennung der Straßenbahn zu integrieren. Die Umsteigebeziehung von Tür zu Tür müsse gewährleistet werden sowie der Wetterschutz im Haltestellenbereich. Ebenso spricht er sich dafür aus zu prüfen, ob einzelne Busse am Nachmittag durchfahren könnten. Auch die Kundenfreundlichkeit müsse durch den Verkehrsbetrieb verbessert werden. Herr Jäkel unterbreitet den Vorschlag, den Antrag zur Beratung in den Fraktionen um eine Sitzung zurückzustellen und auch die Ortsbeiräte einzubeziehen. So könne ermittelt werden, was umzusetzen ist und was zu prüfen ist.

 

 

Herr Hanisch erinnert an das im vergangenen Jahr während der großen Baustelle in der Nedlitzer Straße zur Verfügung gestellte Faltblatt des ViP. Durch die rechtzeitige und umfassende Information der Anwohner haben viele Menschen zum damaligen Zeitpunkt ihr Auto stehen lassen und stattdessen den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) genutzt. Dies wäre auch hier wünschenswert gewesen.

 

 

Herr Eichert greift die Ankündigung von Herrn Glaser auf, mehr Informationen vorzunehmen. Auch aus seiner Sicht sei die Brechung des Verkehrs sinnvoll, da man mit der Nutzung der Straßenbahn nicht dem Stau ausgesetzt werde. Herr Eichert regt an sich mit dem Antrag Zeit zu nehmen und die vorgebrachten Hinweise aufzugreifen.

 

 

Frau Hüneke schlägt vor den Antrag um ½ bis ¾ Jahr zurückzustellen, die vorgebrachten Hinweise zu berücksichtigen und umzusetzen und dann ggf. auf den Ortsbeiratsantrag zurückzugreifen.

 

 

Herr Bittcher ist der Auffassung, dass die Buslinie durch die Brechung deutlich entlastet worden ist und stattdessen öfter nach Groß Glienicke fahren könnte. So könnte gewährleistet werden, dass zu jeder Straßenbahn, die raus oder rein fährt ein Anschluss da ist. Zudem sind Umstiegshilfen für Menschen mit Behinderungen erforderlich.

 

 

Herr Putz macht aufmerksam, dass die Haltestellen in der Brandenburger Straße und am Nauener Tor nicht behindertengerecht sind und für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste der Ein- und Ausstieg der Straßenbahn schwierig zu bewältigen sei.

 

 

Herr Sträter äert als Antragsteller, dass er dem Vorschlag von Frau Hüneke nicht folgen könne und verweist nochmals auf das Problem, dass der „r zu Tür“-Umstieg oft nicht gesichert und eine Disziplinierung der Bus- und Straßenbahnfahrer erforderlich sei. Der Ortsbeirat Groß Glienicke tagt am 20.03.18 zu diesem Antrag. Von daher wäre ein Votum des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr wünschenswert.

 

 

Herr Bittcher warnt davor nur Häuschen hinzustellen und plädiert dafür eine Taktverdichtung vorzunehmen, um mit jeder Bahn einen sicheren Anschluss zu haben.

 

 

Der Ausschussvorsitzende schlägt vor, den Antrag bis zur Sitzung am 27.03.2018 zurückzustellen, um den Mitgliedern des Ausschusses und dem Ortsbeirat die Gelegenheit zu geben, einen konsensfähigen Antrag vorbereiten zu können.

 

Der Vorschlag auf Zurückstellung des Antrages wird mit 6/0/0 angenommen.

 

 

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Anlagen zur Vorlage

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