27.09.2018 - 4 Informationen des Jugendamtes

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Herr Tölke informiert über den aktuellen Sachstand der Betreuung der unbegleiteten minderjährigen Ausländer (umA). Er teilt mit, dass drei Sozialarbeiter*innen umA, verortet in den drei Regionalteams, tätig sind. In der Arbeitsgruppe Wirtschaftliche Jugendhilfe sind zwei Mitarbeiterinnen für umA-Aufgaben zuständig. Im Bereich zentrale Fachaufgaben arbeiten 3 Vormünder ausschließlich zuständig für umA.

Herr Tölke weist darauf hin, dass der Nachzug von Geflüchteten und somit auch der umA stagniert. Hilfebedarfe bei den bislang betreuten und inzwischen jungen Volljährigen bestehen weiterhin; ein Großteil der bisher geleisteten Hilfen zur Erziehung gem. §27 ff. SGBV III sind als Hilfen für junge Volljährige gem. §41 ff. SGB VIII weitergeführt worden.

Aktuell werden 99 umAs in einer stationären Einrichtung betreut. 5 davon in der Clearingeinrichtung Breite Straße. 57 sind inzwischen volljährig geworden. Weitere 34 umAs erhalten ambulante Unterstützung.

74 umAs besuchen nach wie vor eine Schule bzw. ein OSZ. Aktuell befinden sich 16 umAs in einer Berufsausbildung. Ca. 40 umAs werden im nächsten Sommer die Schule verlassen.

Die Anzahl an ambulanten Hilfen zur Erziehung hat zugenommen, da bei Auszug aus Einrichtungen der Jugendhilfe in eigenen Wohnraum und/oder Gemeinschaftsunterkünfte weiterhin Bedarf an Gestaltung von guten Übergängen besteht.

Die Ablehnungsbescheide des BAMF haben zunehmend Betreuer in Einrichtungen und Mitarbeitende des Jugendamtes vor neue Herausforderungen gestellt.

 

Auch 2018 sind hauptsächlich Jugendliche aus afrikanischen Ländern aufgenommen und betreut worden, die mit falschen bzw. idealisierten Vorstellungen gekommen sind. Im Verlauf wird deutlich, dass die Vorstellungen und die Realität große Diskrepanzen aufzeigen; dies führt zu Enttäuschungen, Verweigerungshaltung, Anspruchshaltungen und stellt die Fachkräfte der Jugendhilfe nunmehr vor neue und andere Herausforderungen.

 

Herr Tölke berichtet, dass monatlich in einem gemeinsamen Fachaustausch zwischen dem Träger der umA-Clearingstelle sowie Vertretern des Jugendamtes gemeinsame Verfahrensabläufe konkretisiert, Schnittstellen erörtert und verbindliche Vereinbarungen für die weitere Zusammenarbeit getroffen wurden. Es erfolgte die regelmäßige Teilnahme am überregionalen Brandenburger „Netzwerktreffen umA“  in Potsdam sowie am Dialog im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport über die Umsetzung des Gesetzes zur Verbesserung der Unterbringung, Versorgung und Betreuung ausländischer Kinder und Jugendlicher im Land im Brandenburg.

Auch verschiedene Fortbildungsangebote wurden wahrgenommen. Die mit den Aufgaben für umA betrauten Sozialarbeiter*Innen haben 6-wöchentlich eine Supervisionssitzung in Anspruch genommen.

 

Die Betreuung und Begleitung von umA ist 2018 weiterhin geprägt gewesen von Perspektivlosigkeit der umA durch langwierige Asylverfahren. Die BSFG+ Kurse an den Oberstufenzentren haben nicht in ausreichendem Maß Sprachkenntnisse für die Aufnahme von Ausbildungs- oder ähnlichen Maßnahmen vermittelt bzw. konnten nur sehr wenige umA an eine Ausbildungsreife heranführen.

Die Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten für umAs ohne Schulabschluss wird notwendig. Dabei steht die Zusammenarbeit verwaltungsübergreifend im Fokus, die JBA und die Netzwerktreffen „Bildungsperspektiven“ spielen dabei eine besondere Rolle.

Darüber hinaus ist die Unterbringung in eigenen Wohnraum nach erfolgter Verselbständigung erstes Ziel.

 

Herr Kulke fragt, warum jetzt statt vier nur drei Sozialararbeiter*innen für umA tätig sind und warum dieses in den Regionalteams sitzen.

 

Herr Tölke verweist auf die rückläufige Fallzahl. Er erklärt, dass Sozialararbeiter*innen in den Regionalteams sitzen, in denen auch die Vertretung geregelt wird.

Auf Nachfrage erklärt er, dass in jedem Regionalteam ein Ansprechpartner für umA sitzt, der ausschließlich für diese zuständig ist.

 

Herr Ströber weist darauf hin, dass umA auch Kinder und Jugendliche sind und genau wie alle anderen Kinder und Jugendlichen zu behandeln sind.

 

Herr Tölke betont, dass dies genau so gehandhabt wird.

 

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