07.05.2003 - 6.15 Magistratsbeschluss Nr. 0064/91 "Verbot der Anw...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6.15
- Zusätze:
- Oberbürgermeister, FB Grün- und Verkehrsflächen
- Datum:
- Mi., 07.05.2003
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 13:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Oberbürgermeister
- Beschluss:
- zurückgezogen
Die Vorlage wird durch die Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bauen eingebracht. Frau Dr. v. Kuick-Frenz gibt bekannt, dass des Weiteren ebenfalls beispielsweise die 740 in den Jahren 2000 bis 2002 neu gepflanzten Obstgehölze in der Russischen Kolonie Alexandrowka akut gefährdet sind.
Ergänzungsantrag:
Die
Stadtverordnete Hüneke beantragt namens der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen
und BürgerBündnis:
Im Punkt
1 des Beschlusstextes wird vor der Wortgruppe „... zur Rettung der
Kastanien- und Eichenbestände sowie die Obstbaumbestände in der Kolonie
Alexandrowka ...“ das Wort
„ausschließlich“ eingefügt.
Im
weiteren Verlauf der Diskussion zu
dieser Vorlage wird durch den
Stadtverordneten Krause, Fraktion PDS, die Frage nach den Gründen der Aufhebung
eines Magistratsbeschlusses durch die Stadtverordnetenversammlung aufgeworfen.
Oberbürgermeister
Herr Jakobs:
„Ja da
geben Sie eigentlich einen richtigen Hinweis, Herr Krause, denn in der Tat ist
es ja so, dass Magistratsbeschlüsse eigentlich sozusagen Beschlüsse eines
Kollegialorgans gewesen sind, was ja im Grunde genommen jetzt durch eine
Entscheidung des Oberbürgermeisters ersetzt werden kann. Insoweit scheint mir
bei erster Betrachtung – und ich sehe das Nicken auch des Rechtsexperten links
neben mir, eine Zustimmung – also dann könnten wir das so ersetzen. Wir würden
Sie dann darüber in Kenntnis setzen, wie wir verfahren. ... Wir ziehen die
Vorlage zurück.“
(Wortlaut
lt. Tonbandaufzeichnung)
Anschließend äußert die Stadtverordnete Platzeck, Fraktion BürgerBündnis, Bedenken zu einer mit der Rücknahme des Beschlusses verbundenen verwaltungsinternen Handhabung und verlangt, die Stadtverordnetenversammlung in der nächsten Sitzung mit einem entsprechenden Beschluss über die weitere Verfahrensweise zu informieren.
Nachdem
der Oberbürgermeister Herr Jakobs erklärt hat, die von den Fraktionen Bündnis
90/Die Grünen und BürgerBündnis beantragte Ergänzung mit zu berücksichtigen,
weist die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Frau Müller auf die Regelungen des § 14 Abs. 2 der
Geschäftsordnung, wonach ein Tagesordnungspunkt durch Rücknahme bzw. Erklärung der Erledigung abgeschlossen werden
kann.
Da während der Sitzung störende Unruhe entstanden ist (§ 30 der Geschäftsordnung wird der Geschäftsführer der Fraktion >Die Andere< durch die Sitzungsleitung aufgefordert, den Sitzungssaal zu verlassen. Die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Frau Müller unterbricht die Sitzung und verlässt den Sitzungssaal.
Die
Sitzung wird in der Zeit von 19:30 Uhr bis 20:07 Uhr unterbrochen.
Beschlusstext:
1. Zur
erfolgreichen Bekämpfung von Schadinsekten wird zur Rettung der Kastanien- und Eichenbestände der
Magistratsbeschluss Nr. 0064/91 v. 08. 05. 1991 zum Verbot der Anwendung von
Pestiziden auf öffentlichen Grünflächen und städtischen Grundstücken
aufgehoben. Ausgenommen hiervon sind die Freiflächen an Schulen und
Kinderspielplätzen, gesetzlich geschützten Biotopen gemäß § 32
Brandenburgisches Naturschutzgesetz und Trinkwasserschutzzonen I und II.
2. Der
Oberbürgermeister wird beauftragt, für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
für die unter 1 genannte Flächenkulisse beim zuständigen Landesamt für
Verbraucherschutz und Landwirtschaft des Landes Brandenburg eine
Ausnahmegenehmigung gemäß § 6 Abs. 3 Pflanzenschutzgesetz zu beantragen.