30.05.2017 - 4.6 Fußballplatz im Potsdamer Norden
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.6
- Zusätze:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen SBV (ff), B/Sp., KOUL
- Datum:
- Di., 30.05.2017
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Beschluss:
- zurückgezogen
Zunächst werden die drei Rederechte gewährt.
Herr Dr. Plenzke führt als Anwohner des Schneiderweges aus, dass die Anwohner das gesamte Areal Lerchensteig und Lennésche Feldflur sehr gut kennen und aus verschiedenen Gründen diesen Großfeldfußballplatz an diesem Standort ablehnen würden. Von daher unterstützen sie den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu einer neuen qualifizierten Standortabwägung. Aus Sicht der Anwohner sind die bisherigen Standortvergleiche des Bereiches Stadtentwicklung mit immer unterschiedlichen Kriterien vorgenommen worden. Darauf geht Herr Dr. Plenzke im Detail ein. Die Anwohner des Schneiderweges plädieren dafür eine neue Standortbeurteilung objektiv unter den gleichen Gesichtspunkten vorzunehmen.
Herr Hesse (Verein Potsdamer Kickers 94 e.V.) berichtet, dass seit dem Jahr 2000 (Wegfall der Nutzung des Ernst-Thälmann-Stadions wegen Verwendung für die Bundesgartenschau 2001) auf vier verschiedenen Standorten gespielt wird. Damit sei ein Vereinsleben für die Potsdamer Kickers seit 2000 nicht mehr möglich gewesen. Ebenso sei aufgrund der begrenzten Möglichkeiten keine Aufnahme von Jugendlichen möglich. Zur Wiederaufnahme des Vereinslebens sei ein Standort im Potsdamer Norden erforderlich. Herr Hesse spricht sich für den Standort am Lerchensteig aus.
Herr Radtke (ebenfalls Anwohner des Schneiderweges) bestätigt, dass es einen Standort im Potsdamer Norden geben müsse. Jedoch halte er eine nochmalige Prüfung für erforderlich. Am Beispiel des Standortes auf dem AWO-Gelände macht er deutlich, dass er die vorgenommene Bewertung nicht nachvollziehen könne. Aus seiner Sicht gebe es einen Mangel in der Systematik der Vergleiche. Eine Anwendung gleichwertiger Kriterien bei der Bewertung der Standorte sei notwendig. Insbesondere empfiehlt er einen Standort auf der anderen Seite des AWO-Geländes Lerchensteig / Lindenallee vertieft zu prüfen. Diesen Standort halten die Anlieger für besser geeignet. Dazu trägt er Begründungen vor. Siehe Anlage zur Niederschrift.
Der Ausschussvorsitzende informiert, dass der Antrag im Ausschuss für Bildung und Sport und im Ausschuss für Klima, Ordnung, Umweltschutz und ländliche Entwicklung zurück gezogen worden ist.
Frau Hüneke bringt den Antrag ein und macht deutlich, dass der Antrag nach wie vor sinnvoll sei. Ihres Erachtens sei der Antrag in den Ausschüssen nicht zurück gezogen worden, sondern für die Behandlung im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr zurück gestellt worden.
Herr Wolfram (Bereich Stadtentwicklung) stellt anhand entsprechenden Kartenmaterials bereits geprüfte Standorte vor (siehe Anlage zur Niederschrift), unter denen sich auch die hier in Rede stehenden befinden. Er erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die Ergebnisse der Standortuntersuchung für einen wettkampfgerechten Fußballplatz für fünf Standorte bereits in der Sitzung dieses Ausschusses am 11.10.2016 vorgestellt worden sind. Aus dem Beteiligungsverfahren seien von den Anwohnern noch vier weitere Standorte vorgeschlagen worden, auch diese seien geprüft worden. Die Verwaltung empfehle im Ergebnis den Standort Lerchensteig/ Schneiderweg – dieser sei der einzige bis 2019 realisierbare Standort. Zwar sei hier die Anbindung des öffentlichen Personennahverkehrs derzeit noch nicht gut, sein Ausbau sei jedoch beabsichtigt. Des Weiteren kündigt Herr Wolfram für die Stadtverordnetenversammlung im Juni 2017 eine Beschlussvorlage an, die den Auslegungsbeschluss der Flächennutzungsplan-Änderung „Sportplatz Lerchensteig“ zum Inhalt habe. Darin werden alle neun geprüften Standorte dargestellt.
Herr Wolfram ergänzt, dass es mehrere Veranstaltungen mit dem Kreis der Anwohner gegeben habe, in welchem verschiedene zu prüfende Standorte vorgeschlagen worden sind. Der Ende Mai von den Anwohnern neu vorgeschlagene Standort „AWO-Gelände Süd/Ost“ konnte aus zeitlichen Gründen nicht mehr in die Vorlage aufgenommen werden. Er macht deutlich, dass an diesem Standort die Nachteile die Vorteile deutlich überwiegen würden, so dass dieser Standort abgelehnt werden müsse. Die im Antrag thematisierte Stellungnahme der Umweltverbände bezog sich auf einen frühen Verfahrensstand. Im Zuge der Planung würden selbstverständlich entsprechende Gutachten zum Artenschutz, Lärm- und Lichtemissionen erarbeitet, um das Vorhaben genauer einschätzen zu können.
Andere von den Anwohnern vorgeschlagene Standorte, wie die ehemalige Reitanlage Olympische Spiele 1936, seien nicht in allen Belangen detailliert geprüft worden, da seitens des Eigentümers keine Bereitschaft bestehe, die Fläche zu veräußern.
Herr Wolfram bestätigt, dass die Arbeitsgespräche mit den Anwohnern fortgeführt werden sollen. Das nächste Gespräch ist für Herbst avisiert.
Frau Hüneke äußert, dass sie die Bewertung zum Standort „Remisenpark“ nicht nachvollziehen könne und bittet hier um eine klarere Darstellung.
Herr Goetzmann (Fachbereich Stadtplanung und Stadterneuerung) teilt mit, dass hier ein Änderungsverfahren zum Bebauungsplan notwendig wäre. Da im Plangebiet Ausgleichsmaßnahmen mehrerer Bebauungspläne gebündelt umgesetzt wurden, würde eine Überplanung die Grundzüge der Planung betreffen. Eine vereinfachte Änderung des Bebauungsplanes sei deshalb nicht möglich. Selbst bei Beschleunigungsmaßnahmen sei dies nicht unter 2 ½ Jahren möglich, erst dann dürfte gebaut werden. Damit sei das Ziel einer Fertigstellung der Anlage bis 2019, welches sich aus den Förderbedingungen ergibt, nicht erreichbar.
Der Ausschussvorsitzende schlägt vor, den Antrag begleitend laufen zu lassen und zeitgleich mit der Befassung der angekündigten Vorlage zur Änderung des Flächennutzungsplanes im Ausschuss aufzurufen.
Herr Goetzmann verweist auf die Geschäftsordnung der Stadtverordnetenversammlung und die zeitlichen Erfordernisse. Es sei nicht möglich, kurzfristig eine weitere Vorlage in den Geschäftsgang zu geben. Möglich sei aber ein gesondertes Papier mit einem vertieften Vergleich der drei benannten Standorte, das rechtzeitig zur Diskussion der Beschlussvorlage zur Auslegung der Flächennutzungsplan-Änderung den Fraktionen zur Verfügung gestellt wird.
Frau Hüneke greift den Hinweis auf und bittet den Vergleich der beiden Standorte am Lerchensteig und dem Remisenpark rechtzeitig vor der Befassung der angekündigten Verwaltungsvorlage im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr vorzulegen.
Herr Goetzmann sagt dies für die Verwaltung zu.
Frau Hüneke zieht den Antrag zurück.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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4,8 MB
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(wie Dokument)
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327,2 kB
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