19.06.2018 - 3.3 Sportstättenpotenzialfläche in Babelsberg

Beschluss:
geändert beschlossen
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Herr Friederich stellt den Antrag vor. Er betont, dass es sich um einen Prüfauftrag handle um herauszufinden, ob Potenziale für eine Sportstätte auf genannter Fläche vorliegen.

 

Herr Johannsen stellt sich als Vertreter der Bürgerinitiative „Der Babelsberger Wald muss bleiben“ vor.

Der Wald sei für die Anwohner ein wichtiger Erholungsort, welcher unbedingt erhalten bleiben müsse.

Die seit zwei Wochen bestehende Initiative habe bereits über 2.000 Unterstützer für ihre Petition gesammelt.

Er verstehe, dass neben dem Naturschutz auch andere Interessen wie die Findung von Schul und Sportflächen bestehen, jedoch bittet er um Erläuterung, weshalb gerade dieser Standort zwischen der Tram-Wendeschleife an der Rudolf-Breitscheid-Straße und der Sportstätte des FSV Babelsberg 74 geprüft werden soll, zumal aus vergangenen Ausschusssitzungen hervorgehe, dass geplant sei, eine Schule am Filmpark Babelsberg zu bauen und dadurch auch der Standort Sandscholle als Sportfläche erhalten bleiben würde. Somit müssten für die Sandscholle keine Ersatzflächen gefunden werden. Er bittet die Verwaltung, dieses Projekt prioritär voranzutreiben, bevor am Standort in Babelsberg geprüft werde. Er fragt, warum gerade ein Waldgrundstück die einzige Variante darstelle. Auch sei ihm bekannt, dass diese Fläche bereits geprüft wurde und aufgrund des Naturschutz- und Imissionsschutzes abgelehnt wurde. Es gebe auch andere Varianten, welche auch schon mehrfach angesprochen wurden, wie beispielsweise die Fläche an der Bernhardt-Beyer-Straße, die geprüft werden könnten.

 

Herr Friederich erläutert, dass der Antrag sich auf das Defizit an Großsportflächen, nicht auf Schulflächen beziehe. Es handle sich um eine Prüfung, welche beauftragt werden soll, damit der Prozess der Standortsuche/ Standortüberprüfung weitergeführt wird.

 

Herr Gessner informiert, dass die Annahme des Antrages seitens der Verwaltung empfohlen werden könne. In der Sportentwicklungsplanung stelle sich ein Fehlbedarf an wettkampftauglichen Sportfreianlagen in Höhe von 50 Tsd. m², vor allem in Babelsberg und im Potsdamer Norden dar. Daher seien bereits einige Standorte in Prüfung.  Er verweist auf die Mitteilungsvorlage zu den Potenzialstandorten.

Im Zuge der aktuellen Änderung der Sportanlagenlärmschutzverordnung und der damit einhergehenden Erhöhung der zulässigen Lärmimmission um 5 dB wurde ein Schallimmissionsgutachten erstellt. Laut diesem sei das Bauvorhaben zulässig. Weitere Faktoren wie der Naturschutz würden bei weiterer Prüfung noch betrachtet werden müssen.

 

Herr Richter merkt an, dass die Prüfung an diesem Standort nicht in Verbindung mit dem Standort Sandscholle stehe. Bei der Sandscholle gehe es um die Wahrung des Bestandes. Bei der Prüfung der Flächen in Babelsberg gehe es um Schaffung neuer Flächen aufgrund des bekannten Fehlbedarfes.

 

Herr Sima benennt seine Position im Aufsichtsrat vom FSV Babelsberg 74. Er befürwortet die Prüfung und erklärt, dass alle möglichen Standorte betrachtet werden sollten.

Er weist darauf hin, dass sich die benannte Waldfläche in einem ungepflegten Zustand befinde. Durch Sturmschäden, welche bisher nicht beseitigt wurden, sei die Verkehrssicherheit im Gebiet nichtmehr gewährt.

Waldfläche sei immer wertvoll, doch müsse geprüft werden, ob sich bei dieser Fläche gegebenenfalls Maßnahmen  zur Erhöhung der Qualität lohnen würden.

Er geht auf die negative Berichterstattung seitens der Presse ein. Künftig müsse hier anders kommuniziert werden.

Das die Bevölkerung aufgrund solcher Berichterstattungen skeptisch gegenüber den Vorhaben der Stadt sei ist nachvollziehbar.

 

Frau Naundorf merkt an, dass bei aktuellen Flächensuchen meistens Waldflächen zur Prüfung einer Bebauung ausgewählt werden.

So könne man die vorgegebenen Klimawerte nicht einhalten und würde dem entsprechenden Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zum Klimaschutz nicht gerecht werden. Es sollten andere Flächen ohne Waldbestand in Betrachtung gezogen werden.

 

Frau Dr. Schröter spricht sich dafür aus, den Antragstext zu überarbeiten und die Prüfung auf ganz Babelsberg auszuweiten.

 

Herr Keller spricht sich ebenfalls dafür aus, die Prüfung auf das gesamte Gebiet Babelsberg auszuweiten.

Die Qualität der Waldfläche sei schwer einschätzbar. Ihm sei bekannt, dass viele Anwohner diese Waldfläche sehr schätzen.

Er betont, dass aufgrund des ausgemachten Flächendefizits in Babelsberg laut Sportentwicklungsplanung in der entsprechenden Arbeitsgruppe die verschiedensten Flächen bewertet wurden; hierbei handelte es sich nicht ausschließlich um Waldflächen.

 

Herr Sändig merkt an, dass man die fehlenden Flächen eventuell durch Erweiterungen von Bestandsflächen ermöglichen könnte, beispielsweise durch die Verlegung eines Kunstrasenbelages am Sportplatz Nowawiese. Auch am Standort Sandscholle sei noch mehr Nutzungpotenzial vorhanden.

 

Frau Wieczorek spricht sich dafür aus, dass beauftragt wird, die Qualität der Waldfläche am Standort zu verbessern.

 

Frau Pichler erklärt, dass es bei jeder zu prüfenden Fläche Gegensprecher gibt, die 50 Tsd. m² Fehlflächen an wettkampftauglichen Sportplätzen aber trotzdem bestehen und eine Lösung gefunden werden muss.

Eine wachsende Stadt wie Potsdam hat die Konsequenz, dass erhöhte Bedarfe an Sportflächen entstehen. Die Kinder und Jugendlichen, die in Babelsberg leben brauchen mehr Sportstätten statt Waldflächen. Die Möglichkeit, Flächen für eine solche Bebauung zu prüfen, muss unbedingt ergriffen werden. Den Sportvereinen sei es nicht unbedingt wichtig, wo die Stellen errichtet werden, wichtig sei,

dass die benötigten Bedarfe gedeckt werden.

 

Herr Friederich erklärt, dass an der Prüfstelle nicht der Bedarf von 50 Tsd. m² gedeckt werden könne, durch die Beauftragung einer Pfung aber ein erster Schritt in die richtige Richtung gegangen werde.

Auf Nachfrage von Frau Dannenberg, warum sich im Antrag gerade auf diese Fläche verständigt wurde, erklärt Herr Friederich, dass sich auf diesen Standort festgelegt wurde, da bereits ein Sportplatz vor Ort sei. Vielleicht bestünde die Möglichkeit einer Erweiterung des vorhandenen Platzes.

 

Herr Porath sieht den Fortbestand an Grünflächen im Stadtgebiet als dringend notwendig an. Auch der Zustand des Waldes sei kein Argument dafür, diesen abzuholzen. Man müsse sich darüber klar werden, ob man die Priorität auf den Schutz des Waldes oder auf die Schaffung weiterer Sportflächen legt.

 

Herr Richter erläutert, dass mit positiver Votierung des Antrages noch keine Entscheidung getroffen werde, sondern die Verwaltung vorerst zur Prüfung beauftragt wird. Sollte der Antrag vom Ausschuss abgelehnt werden, setze dieser damit das falsche Signal - dass keine Prüfung notwendig sei.

 

Der Antrag wird wie folgt geändert zur Abstimmung gestellt:

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Der Ausschuss für Bildung und Sport empfiehlt der Stadtverordnetenversammlung wie folgt zu beschließen:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die sportlichen Potenziale in Babelsberg, insbesondere r die Fläche zwischen der Tram-Wendeschleife (Rudolf-Breitscheid-Straße) und der Sportstätte des FSV Babelsberg 74 zu prüfen. Dem Ausschuss für Bildung und Sport sind mögliche Potenziale - wettkampffähige Sportflächen - im November 2018 vorzustellen.

 

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Abstimmungsergebnis:

 

Zustimmung:

4

Ablehnung:

2

Stimmenthaltung:

1

 

 

Der Antrag wird mehrheitlich angenommen.

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Anlagen zur Vorlage