17.03.2022 - 5.1 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Potsdam 2...

Beschluss:
geändert beschlossen
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Herr Spira bringt den Antrag ein.

 

Frau Krüger bringt einen Änderungsantrag zur Anlage 1 und 1.2 der Beschlussvorlage ein und erläutert diesen ausführlich mit folgendem Wortlaut.

 

Antragstext (Änderungen/Ergänzungen in fett):

 

5.2 AKTIONSFELDER / 5.2.4 LEBENSRÄUME, SEITE 107 Anlage 1

 

gestalterisch hochwertige Bestandteile der die historische Kulturlandschaft (z. B. Bornimer Feldflur) erhalten, pflegen, schützen und weiterentwickeln“[i]

 

VERTIEFUNGSBEREICH 1, SEITE 126 (ERGÄNZUNGEN IN FETT) Anlage 1

 

Stärken:

-       attraktive wohnortnahe Landschaftsräume mit hohem kulturlandschaftlich-historischem Wert

Schwächen:

-        hohe Verkehrsbelastungen durch Schwerlastverkehr

 

Herausforderungen:

-       Bewahrung und Entwicklung der historischen Kulturlandschaft und ihres typischen Landschafts- und Ortsbildes

 

-       Aufwertung großer Teile der Feldflur der nördlichen Ortsteile: Landschaftsstrukturen nach historischem Vorbild wieder herstellen

 

-       Sicherung und Entwicklung historischer Kulturlandschaftselemente und traditioneller Bewirtschaftungsformen, z.B. im Obstanbau und bei der Grünlandnutzung (Quelle: Landschaftsplan, Seite 95)

 

-                Inventarisierung der Kulturlandschaftselemente (Quelle: Landschaftsplan Seite S. 177), Prüfung der Unterschutzstellung der historischen Kulturlandschaft

 

-       Obstanbau fördern und entwickeln[ii]

 

EINZELVORHABEN Tabelle SEITE 129 Anlage 1

 

Mobilität / Bessere Anbindung des Nordens:

Ergänzung Einzelvorhaben 06: Lückenschluss Radweg Satzkorn Marquardt[iii]

 

Freiräume / Erhalt und Qualifizierung wertvoller Landschaftsräume:

Ergänzung weiteres Einzelvorhaben XX: Schutz der vorhandenen Freiräume und Biotopverbünde, Biotoperfassung

 

 

EINZELVORHABEN 07 Untersuchung Weiterentwicklung Satzkorn, Seite 136 Anlage 1

 

Ergänzung Erfolgserwartungen:[iv]

  •                     ...
  •                     Verbesserung der Naherholungsqualität im Umfeld
  •                     Ausbau und Verbesserung Fuß- und Radwegenetz, Grünverbindungen
  •                     funktionale und infrastrukturelle Einbindung des Gutshofs in die Dorfentwicklung
  •                     Erhalt / Schutz des historischen Ortsbilds

 

Ergänzung Hauptverantwortlichkeiten und Vorhabenpartner:

  •                     Landeshauptstadt Potsdam, FB Stadtplanung, Ortsbeirat, Vereine, Kirche, Bürgerschaft[v]

 

EINZELVORHABEN 12 Strategische Weiterentwicklung des Gewerbegebiets Friedrichspark, Seite 142 Anlage 1

 

Ergänzung Erfolgserwartungen:

  •                                                                                                                                                                                                                                                          
  •                     Ausbau und Verbesserung Fuß- und Radwegenetz, Grünverbindungen[vi]
  •                     Wiedereröffnung Bahnhof Satzkorn[vii]

 

Ergänzung Wechselwirkungen:

  •                    
  •                     Konflikte: Zerschneidung Freiraum[viii]

 

EINZELVORHABEN 15 Entwicklung einer Strategie/eines Konzepts zur Renaturierung der Moore und niedermoorverträglichen Landwirtschaft, Seite 245 Anlage 1

 

Ergänzung Erfolgserwartungen:

  •                    
  •                     rderung Naturerfahrung / -erlebnis / Naherholung[ix]

 

ENTWICKLUNGSKONZEPT VERTIEFUNGSBEREICH 1 (Planzeichnung) - ANLAGE 1.2 siehe Anlage 1 zur Niederschrift

 

01 Zielnetz Radverkehr[x]

02 Allee Bestandschutz: Verlängerte Straße des Friedens

03 Allee Bestandschutz: Eichenallee

04 Gehölz: Straße des Friedens

05 Artenschutz und Aufwertung Biotop: Düne

06 Artenschutz und Aufwertung Biotop: Kreuzbruch (Bergtränke)

07 Artenschutz und Aufwertung Biotop: Grabenquerung Friedrichspark Nord

08 Artenschutz und Aufwertung Biotop: Paarener Grenzweg

09 Artenschutz und Aufwertung Biotop: Maulbeerenreihe, Bahnhofstr.

10 Querverbindung in andere Quartiere / in die Landschaft für Fuß- und Radverkehr

     stärken: Satzkorn – Fahrland

11 Querverbindung in andere Quartiere / in die Landschaft für Fuß- und Radverkehr

     stärken:     Parkweg / Kreuzbruch

12 Querverbindung in andere Quartiere / in die Landschaft für Fuß- und Radverkehr

     stärken:     Hochweg Gutshaus Satzkorn – Fahrländer Mühle

13 Sehenswürdigkeit erlebbar machen: Gutshaus Satzkorn

14 Aufwertung für Naherholung und sanften Tourismus: Upstallwiesen

15 Sicherung kaltluftliefernde Grünfläche: Satzkorn Süd (Upstallwiesen, Kreuzbruch,

     Jubelitz, Düne)[xi]

16 Sicherung kaltluftliefernde Grünfläche: Satzkorn Nord (Satzkornscher Graben) [xii]

 

Begründung (Textteil)

 

Der Änderungsantrag des Ortsbeirats Satzkorn beruht auf Festlegungen, die in vorrangegangen Planungen, wie dem Flächennutzungsplan und dem Landschaftsplan getroffen worden sind sowie auf den Ergebnissen der vom „Forum ländlicher Raum Netzwerk Brandenburg“ moderierten Tagung „Dorfdialogs Fahrplanrs Dorf“. Die zweitägige Veranstaltung mit 17 VertreterInnen aus der Satzkorner Bürgerschaft wurde aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg gefördert und vom Ortsbeirat Satzkorn aus dem Ortsteilbudget unterstützt.

 


[i] Die Forderung nach Erhalt und die Pflege der historischen Kulturlandschaft aus den Planungswerkstätten und der Bestandsanalyse findet sich weder in der Entwicklungsstrategie noch in den Entwicklungszielen des Vertiefungsbereichs 1 hinreichend wieder. Das Thema spielte in anderen vorhergehenden Plänen (z.B. Landschaftsplan, FNP siehe unten) eine wichtige Rolle und muss auch in Zukunft verstärkt berücksichtigt werden.

Es geht dabei nicht nur um einzelne Bestandteile (wie im Entwurf auf Seite 107 erwähnt), sondern um die historische Kulturlandschaft als Ganzes.

 

Zitat FNP 2013, Begründung, Seite 42: „Die Kulturlandschaft soll in ihrer Vielfalt erhalten und zur Stärkung der regionalen Identität und Wirtschaftskraft weiterentwickelt werden. Historisch

bedeutsame Kulturlandschaften sollen bewahrt und entwickelt werden… Kulturlandschaften mit besonderem Handlungsbedarf sollen durch eine kooperative Regionalentwicklung auch länderübergreifend gestärkt und weiterentwickelt werden.“

 

Zitat FNP 2013, Begründung, Seite 61: „Der Schutz und die Wiederherstellung der historisch geprägten Potsdamer Kulturlandschaft mit ihren Parken und Gärten, Alleen, Hecken und

Remisen, Aussichtspunkten und Sichtbeziehungen und mit den grünen Uferzonen sollen auch ein Ziel der nachfolgenden Planungen sein. Bei Siedlungsergänzungen sollen vorhandene Strukturen und deren Qualitäten aufgenommen werden und entsprechend anderen vergleichbaren im Stadtgebiet entwickelt werden.“

 

Zitat FNP 2013, Begründung, Seite 152:“ Großflächiges Ausgleichspotential: große Teile der Feldflur von Bornim, Bornstedt, Grube, Satzkorn und Fahrland mit dem Ziel der Aufwertung und Entwicklung des Landschaftsbildes und der Erholung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes insbesondere durch Wiederherstellung von Landschaftsstrukturen nach historischem Vorbild, Förderung des Obstanbaus, Schaffung bzw. Aufwertung von Trittsteinbiotopen, Anlage von Pufferzonen zum Schutz empfindlicher Biotopkomplexe, Aufgabe der Ackernutzung auf Grünlandstandorten

 

[ii] Der Obstanbau und die Obstanbautradition werden zwar als Stärken erkannt, finden in der Entwicklungsstrategie und in den Vertiefungsbereichen aber keine Berücksichtigung mehr.

 

[iii] Damit die Einwohner von Satzkorn, Kartzow und Fahrland Nordwest die Mobilitätsdrehscheibe Marquardt mit dem Fahrrad anfahren können, muss der fehlende Fahrradweg (gut 1 km) über den Satzkorner Berg hergestellt werden. Die Satzkorner Bergstraße ist die prozentual am stärksten von LKW belastete Straße Potsdams.

 

[iv] Die zu ergänzenden Erfolgserwartungen gehen aus vorangehenden Beschlüssen des Ortsbeirats Satzkorn, der Strategieplanung ländlicher Raum und aus der Konferenz „Dorfdialog – Fahrplan fürs Dorf“ des Forums ländlicher Raum – Netzwerk Brandenburg hervor

 

[v] Eine mögliche Weiterentwicklung des Ortsteils Satzkorn muss in Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort erfolgen (entsprechend Einzelvorhaben Nr. 08, Siedlungserweiterung Fahrland-West)

 

[vi] Die geplanten Fachmärkte und Gewerbebetriebe müssen für Kunden und Angestellte gut und sicher per Fahrrad und zu Fuß erreichbar sein, insbesondere bei der zu erwartenden hohen MIV- und LKW-Belastung. Der überregional bekannte 66-Seen-Wanderweg rund um Berlin führt durch das Gewerbegebiet. Vorhandene Grünverbindungen müssen erhalten, qualifiziert und weitere geschaffen werden.  

 

[vii] Die Wiedereröffnung des Bahnhofs Satzkorn hat für das Gewerbegebiet Friedrichspark deutlich positive Effekte. Das geplante große Gewerbegebiet rechtfertigt andererseits eine mögliche Eröffnung des Bahnhofs.

 

[viii] Die Gewerbeflächenausweisung besonders im nördlichen Bereich des Friedrichsparks leistet der Zersiedelung der Landschaft Vorschub. Folge iat die Entwertung der Kulturlandschaft insbesondere hinsichtlich der Erholungsfunktion. (Zitat Landschaftsplan Seite 122)

[ix] Die Wiedervernässung von Mooren führt zu einer Aufwertung des spezifischen Landschaftsbildes und ist allein aufgrund der Größenordnungen und Weiträumigkeit einzigartig in Mitteleuropa. Moore besitzen als großflächige naturnahe Landschaftskomplexe eine hohe Attraktivität für Besucher und Erholungssuchende. Voraussetzung ist eine angepasste Infrastruktur (Wegeführung, Lehrpfade, Info- und Aussichtspunkte), die das Natur- und Landschaftserleben ermöglicht bzw. verbessert. Naherholung im Bereich des Polders Fahrland muss für die Anwohner weiter möglich sein.

Um die „Strategische Abwägung“ zwischen der „Außenentwicklung (Inanspruchnahme zusätzlicher Siedlungsfläche) zur Bewältigung des Wachstumsdrucks“ und denFreiräumen für Landwirtschaft, Naherholung und Klimaschutz bzw. Klimaanpassung erhalten (Kaltluftschneisen, Retentionsräume, Wiedervernässung, Moore etc.), Natur- und Landschaftsschutz, Erhalt des Landschaftsbilds“ (Zitat, Seite 102, WACHSTUM) fundiert durchführen zu können, bitten der Ortsbeirat Satzkorn um die genannten Ergänzungen.

 

Begründung (Planzeichnung)

Im Bereich Satzkorn wurden einige wichtige Elemente nicht eingezeichnet, die aber in der gleichen Karte und in den Karten der anderen Vertiefungsbereiche in anderen Ortsteilen eingezeichnet worden sind (vergleichbare Detailschärfe). Die zusätzlich eingezeichneten Elemente erachtet der Ortsbeirat Satzkorn als wichtig für die weitere Planung.

01 Der Radweg zwischen Fahrland (Ketziner Str./Königsweg) durch Satzkorn bis zum Bahnhof Marquardt ist bereits vorhanden bzw. befindet sich in Bau (2022). Lediglich ein Abschnitt von ca 1.000 m über den Satzkorner Berg fehlt. Der Lückenschluss würde den Einwohnern von Fahrland Nord/West, Kartzow und Satzkorn eine direkte Anbindung zur Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof Marquardt ermöglichen. Klima / Verkehrssicherheit.

 

02 - 04 Landschaftsplan, K1 - Realnutzung / Biotoptypen

 

05 – 09 Landschaftsplan, K3.1 - Biotope

 

07 Landschaftsplan, Seite 122 „Denkbar wäre eine Abgrenzung der Gewerbeflächenentwicklung im Norden entlang der querenden Grabenstruktur, welche eine besondere Bedeutung für den örtlichen Biotopverbund hat.

 

1214 Strategieplanung ländlicher Raum; Landschaftsplan, Seite 113 „Sicherung und Entwicklung historischer Strukturen und Bezüge im Bereich Satzkorn, insbesondere Anger, Gutshaus und Park mit Sichtbeziehung zur Fahrländer Mühle, Upstallwiesen, keine weitere Außenentwicklung in diesem Bereich

 

12 Planungsprojekt „Hochweg zwischen Satzkorn und Fahrland“, Universität Potsdam, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Umweltwissenschaften und Geographie, Modul: Angewandte Umweltplanung, Betreuer: Dr. Torsten Lipp, Sommersemester 2020, B. Sc. Geoökologie, 6. Fachsemester

 

15, 16 Frischluftentstehungsgebiete und Frischluftströmungen um Satzkorn,
Quelle: Landschaftsplan, K2.3 - Klima / Luft / Lärm

 

Ein Bild, das Karte enthält.Automatisch generierte Beschreibung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Der Ortsbeirat Satzkorn empfiehlt der Stadtverordnetenversammlung, wie folgt zu

beschließen:

 

  1. Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Potsdam 2035 (INSEK 2035, Anlage 1) ist als gesamträumliches städtebauliches Entwicklungskonzept der Landeshauptstadt Potsdam anzuwenden und wird Grundlage des weiteren Verwaltungshandelns.

 

  1. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, auf die Umsetzung des räumlichen Leitbildes (Anlage 1.1) und die schwerpunktmäßige Entwicklung der vier Vertiefungsbereiche (Anlage 1.2 bis 1.5) hinzuwirken.

 

  1. Die städtebauliche Entwicklung Potsdams soll behutsam erfolgen. Die im INSEK 2035 enthaltenen „Zehn Potsdamer Grundsätze für behutsames Wachstum sind dabei zu berücksichtigen.

 

  1. Die Umsetzung des INSEK 2035 soll durch kontinuierliches Monitoring begleitet werden. Der Umsetzungsstand ist der Stadtverordnetenversammlung zwei-jährlich mitzuteilen (Mitteilungsvorlage).

 

 

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Anlagen zur Vorlage

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