24.08.2005 - 2 Probephase für die durch einen Wiederaufbau des...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 2
- Zusätze:
- Fraktion Die Andere (Voten OU und SB)
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 24.08.2005
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Andere
- Beschluss:
- abgelehnt
Der Oberbürgermeister gibt die Voten der Ausschüsse für
Stadtplanung und Bauen sowie für Ordnung und Umweltschutz bekannt; beide
Ausschüsse haben den Antrag mehrheitlich abgelehnt.
Herr Kruschat bringt den Antrag ein und verweist auf die
jetzt schon schwierige Verkehrssituation in der Potsdamer Innenstadt. Die
Ausschüsse hätten sich bei der Behandlung des Antrages zu sehr auf das Votum
des Beirates Potsdamer Mitte bezogen, was er nicht nachvollziehen könne.
Frau Dr. von Kuick-Frenz betont, dass allein die Umstellung
der Ampeln für die Simulation ca. 72.000 Euro kosten würde. Ohne bauliche
Maßnahmen – wie die Verlegung der Straßenbahn in Seitenlage - könne die Simulation ohnehin nicht
durchgeführt werden. Dafür seien weitere Mittel nötig, die im Haushalt aber
nicht vorhanden seien.
Herr Mühlberg verweist auf einschlägige Erfahrungen zum
Thema Verkehrsführung im Zusammenhang mit dem Bau des Potsdam Centers. Hier
erfolgte die Simulationen per
Computer. Trotzdem die Ergebnisse damals von vielen in Frage gestellt wurden,
haben sich diese in der Praxis bestätigt. Warum sollte man bei der Potsdamer
Mitte nicht ebenso verfahren können?
Dem entgegnet Herr Kruschat, dass er Computer für nicht
zuverlässig genug halte. Es gebe ein Gutachten, in dem darauf verwiesen werde,
dass die Verkehrsströme nur möglich seien, wenn es keine weiteren
Einschränkungen gebe. Der Wiederaufbau der Garnisonkirche sei aber so eine
Einschränkung. Darüber hinaus bezweifle er die Höhe der Kosten von 72.000 Euro.
Herr Friederich merkt an, dass das genannte Gutachten im
Zusammenhang mit der Planung der ISES erstellt wurde und eine ganz andere
Untersuchung beinhalte. Das Ergebnis habe mit dem jetzt vorliegenden Antrag nichts
zu tun.
Herr Dr. Scharfenberg meint, dass hier das Prinzip Hoffnung
zu Grunde gelegt werde und bedauert die Haltung der Verwaltung gegen diesen
Antrag. Er sei sicher, dass es erhebliche Verkehrseinschränkungen geben werde
und deshalb sollte eine machbare Variante vorgeschlagen werden. Die Antwort auf
seine Nachfrage, ob in den letzten 14 Tagen Ampeln umgestellt wurden, wird Frau
Dr. von Kuick-Frenz schriftlich nachgereicht.
Herr Schüler teilt die vorgetragene Kritik zur
Baustellenplanung in Potsdam; trotzdem sehe er nicht, dass Potsdam im
Verkehrschaos versinke. Seiner Meinung nach verbinden die Fraktionen PDS und
Die Andere mit dem Prüfergebnis die Hoffnung, dass die Planung am Alten Markt
nicht aufgehe. Er hält die Computersimulation für einen gangbaren Weg;
anschließend könne man sich einen Praxistest überlegen.
Auf die Nachfrage von Herrn Dr. Scharfenberg, wie hoch die
Kosten für eine Computersimulation seien, antwortet Frau Dr. von Kuick-Frenz,
dass das finanziell machbar sein müsste.
Abschließend betont der Oberbürgermeister, dass alle
Baustellen, außer die in der Behlertstraße, bis Anfang Oktober 2005 entfernt
und auch keine neue Baustelle geplant seien.
Anschließend
wird der Antrag mit folgendem Wortlaut zur Abstimmung gestellt:
Die Stadtverordnetenversammlung möge
beschließen:
Für die geplante Verkehrsregelung in den genannten Bereichen der
Potsdamer Innenstadt soll für die Dauer von einem Jahr eine Probephase in einer
entschärften Variante durchgeführt werden. Dazu sind folgende Maßnahmen
durchzuführen:
- Die Friedrich-Ebert-Straße wird
zwischen Yorkstraße und Breite Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Die rechten Fahrstreifen werden Parkflächen ausschließlich für Anwohner
der Yorkstraße, die linken Fahrstreifen verbleiben als Bus- und
Taxispuren. Die betreffenden Ampelanlagen werden dementsprechend angepaßt.
- Die Breite Straße wird zwischen
Schloßstraße und Dortustraße in beiden Richtungen auf zwei Fahrstreifen
verengt. Der dritte Fahrstreifen wird zur Parkfläche umgewidmet. Am
Standort des Rechenzentrums endet der Parkstreifen und geht in eine
Rechtsabbiegerspur über.
- Die Dortustraße wird zwischen
Yorkstraße und Breite Straße in Richtung Breite Straße zweispurig, an der
Kreuzung Breite Straße drei- bis vierspurig. In Richtung Yorkstraße wird
die Dortustraße ein- bzw. zweispurig. Die betreffenden Ampelanlagen werden
dementsprechend angepaßt.
- Die Yorkstraße wird für den
zweispurigen Verkehr in beide Richtungen freigegeben.
- An der Kreuzung Am
Kanal/Yorkstraße/Friedrich-Ebert-Straße wird der Verkehr zweispurig von der
Straße Am Kanal in die Yorkstraße geleitet und umgekehrt. Die betreffenden
Ampelanlagen werden dementsprechend angepaßt und mit einer reinen
Bedarfsregelung für Fußgänger, Fahrradverkehr, Taxis und den ÖPNV
versehen.