23.08.2006 - 3.1 Schließung der Marie-Curie-Oberschule (49)
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3.1
- Zusätze:
- Verfasser: FB Schule und Sport
- Gremium:
- Ausschuss für Bildung und Sport
- Datum:
- Mi., 23.08.2006
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:30
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- GB Bildung, Kultur und Sport
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Herr
Bretz stellt einen
Antrag zur Geschäftsordnung:
Zusammenbehandlung der drei Beschlussvorlagen.
Dr.
Steinicke spricht
dafür.
Frau
Drohla spricht
dagegen. Sie meint, jede Schule hat eine spezifische Situation. Man sollte
diese nicht vermischen.
Abstimmung des Geschäftsordnungsantrages: 7 Stimmen dafür Stimmenmehrheit
Dr. Steinicke erklärt,
dass die Behandlung der Beschlussvorlagen zusammen und die Abstimmung einzeln
erfolgt.
Frau Fischer verweist auf
die Einbringung in die SVV am 07.06.2006 und Behandlung im Bildungsausschuss am
21.06.2006. In Vorbereitung der heutigen Sitzung wurde eine Übersicht zum Wechsel
der Projekte und eine Übersicht zum Wechsel der 10. Klassen ausgereicht. Die
Verwaltung wird auf konkrete Nachfragen antworten.
Dr. Steinicke stellt
fest, dass alle Ausschussmitglieder die Stellungnahmen der Schulkonferenzen und
des Staatlichen Schulamtes erhalten haben.
Frau Knoblich fragt zu
Projekten nach, die sie in der Projektliste nicht gefunden hat. Sie habe von
Herrn Schweers im Zusammenhang mit der Haushaltsbehandlung Jugendamt die
Auskunft erhalten, dass es zur Zeit kein Schulverweigererprojekt gibt.
Herr Weiberlenn
antwortet, dass dieses Projekt vom Ministerium finanziert wird und das
Jugendamt nicht tangiert.
Frau Drohla meint, dass
zu der Verlagerung der Projekte mit den Schulen, welche die Projekte
weiterführen sollen, noch keine konkreten Absprachen erfolgt sind. Zur
Marie-Curie-Schule erklärt sie, dass der Schlaatz ein sozialer Brennpunkt ist
und diese Schule die einzige weiterführende Schule im Sozialraum VI sei. Seit
Jahren wird die Schule heruntergefahren mit der Begründung, sie wird
geschlossen. Trotz schwieriger Situation hat die Schule gute Arbeit geleistet.
In der Grundschule werden die Schülerzahlen in den nächsten Jahren wieder
ansteigen. Es gibt eine gute Betreuung der Integrationsklassen, es werden
Schulverweigerprojekte betreut, es erfolgt eine professionelle Begleitung für
die Berufsfindung. Die Schule ist Auffangschule für Wiederholer. Durch
Protestschreiben machten Eltern, Schüler und Lehrer deutlich, dass sie für ihre
Schule einstehen. Diese Schule muss weitergeführt und besonders gefördert
werden.
Herr Bretz hat sich die
Arbeit der Vorbereitungsklassen in der Marie-Curie-Schule vor Ort angesehen und
mit Lehrern und Schülern gesprochen. Er war vom Unterricht positiv angetan. Die
Weiterführung der Projekte an anderen Schulen bedeutet Einschnitte.
Grundsätzlich werde man nicht um Schulschließungen herumkommen. Er hätte sich
in der Vergangenheit einen anderen Umgang mit der Schulentwicklungsplanung
gewünscht. Zur Benz-Oberschule möchte er wissen, wie das Gebäude weitergenutzt
werden soll.
Frau Ewers erklärt, dass das Gebäude ab Oktober
2006 für 2 Jahre als Ausweichquartier für dass OSZ II, das saniert wird,
benötigt wird. Außerdem haben private Schulträger Bedarfe für Schulgebäude angemeldet.
Frau Fischer ergänzt zur
Nutzung von Ressourcen, dass es Ziel ist, den Standort als Bildungsstandort zu
erhalten.
Herr Bretz bezieht sich
auf Schreiben des OSZ II an die CDU-Fraktion. Danach wird diese Lösung durch
das OSZ nicht als optimal betrachtet.
Frau Ewers informiert,
dass es in der letzten Woche Gespräche mit den Schulleitern beider Schulen gab,
wo man sich abgestimmt und geeinigt hat. Es wird ein eigener Gebäudetrakt für
das OSZ zur Verfügung gestellt, so dass es keine Störung von Prüfungen geben
wird. Es ist eine einvernehmliche Klärung erfolgt
Herr Kümmel verweist auf
das Anwahlverhalten der Eltern, welches er für ein wichtiges Kriterium zur
Entscheidung über Schulschließung hält. Er erinnert an die Beratungen der AG
Schulentwicklung und im Zusammenhang mit der Marie-Curie-Schule auf die
Ausführungen der Ausländerbeauftragten, die sich beschwerte, dass die
Integrationsschüler ihre Schule nicht frei anwählen können. Eine
Dezentralisation wäre insofern gut. Hinsichtlich der Nachnutzung des Gebäudes
der Benz-Schule sollte man auch
die Diskussion um Abendschule und Kolleg im Auge behalten. Bei der
Nachnutzung durch Privatschulen rät er zu Vorsicht. Es ist richtig Schulen zu
schließen, wenn weniger Schüler da sind. Er spricht sich für die Zustimmung zu
den Vorlagen aus.
Frau Knoblich geht auf
die Stellungnahmen vom Staatlichen Schulamt ein, und hält die vorgeschlagenen
Entscheidungen für notwendig. Sie fragt, ob in der ausgereichten Übersicht alle
Projekte berücksichtigt wurden. Sie hinterfragt eine Formulierung aus der
Stellungnahme des Kreisschulbeirates, worauf Frau Frevert antwortet.
Herr Bogel-Meyhöfer erklärt,
dass es Projekte gibt, die man von einer zur anderen Schule übertragen kann,
wenn die andere Schule das Projekt übernehmen will, denn Schüler, Lehrer und
Eltern müssen hinter dem Projekt stehen. Das ist ein grundsätzliches Problem.
Das Projekt OASE wurde an die Coubertin-Oberschule übertragen. Andere Projekte,
z. B. das PST Projekt an der Marie-Curie-Schule, wurden speziell für diese
Schule genehmigt. Die Schule hat sich auf eine Ausschreibung beworben und den
Zuschlag erhalten. Dieses Projekt läuft ohnehin nächstes Jahr aus und ist dann
beendet. Praxislernen läuft z. B. auch an anderen Schulen in vergleichbarer
Weise und muss nicht übertragen werden. Die Integration ausländischer Schüler
ist an der Curie-Schule vorbildlich gelaufen. Die Dauer beträgt ein Jahr.
Danach muss der Schüler an seiner Stammschule integriert werden. Die
Ausländerbeauftragte hat kritisiert, dass es diese Stammschule gar nicht gab
und versucht wurde, die Schüler an der Marie-Curie-Schule zu halten.
Frau Fischer bestätigt,
dass die Ausländerbeauftragte in der Arbeitsgruppe deutlich gesagt hat, dass
die Schüler Auswahlmöglichkeiten haben müssen.
Frau Dr. Lotz meint ,dass
Schulentwicklungsplanung vor Jahren versäumt wurde. Inzwischen hat sich die
Struktur von Schulen verändert. Unter den vorgetragenen Aspekten der
Nachnutzung der Marie-Curie-Schule durch das OSZ II und der Wiedereröffnung
wenn die Schülerzahlen am Schlaatz
wieder steigen, könne sie zustimmen. Die Benz-Schule sollte als Schulstandort nachgenutzt werden.
Frau Ewers verweist auf
die Broschüre Weiterführende
Schulen, wo man zu den angebotenen Projekten nachlesen könne. Die
Marie-Curie-Schule nutzt gegenwärtig 7 Klassenräume. Die übrigen Räume werden
vom OSZ II genutzt. Die Schule 49 hat 128 Schüler in 6 Klassen, wovon eine
Klasse Vorbereitungskurs ist. Der
Schlaatz (Sozialraum VI) hat 30Tausend Einwohner und wir reden von 128
Schülern, wovon maximal 40 Schüler am Schlaatz wohnen. Der Sozialraum VI, hat
mit der Marie-Curie-Schule 17 Schulen. Die Grundschule am Schlaatz wurde
saniert, weil Grundschule für den Kiez wichtiger ist als ein nicht gesicherter
Schulstandort. Beim Wechsel der Schüler von der Marie-Curie-Schule an andere
Schulen reden wir von 41 Schülern. Der Vorbereitungskurs hat 15 Schüler. Nach
Auskunft des Staatlichen Schulamtes wird es den Kurs zentral an einer anderen
Schule weiter geben, wenn die
Kursstärke wenigstens 10 Schüler beträgt. Sie verweist darauf, dass die
Verwaltung Schulentwicklungsplanung mache, Schulschließungen gehören dazu. Nach
dem Beschluss des neuen Schulgesetzes wird der Schulentwicklungsplan
fortgeschrieben.
Frau Schulze verweist u.
a darauf, dass weiterführende Schulen im Sozialraum eine vernetzende Funktion
zu anderen Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit haben. Sie bringt einen Ergänzungsantrag
zur DS 06/SVV/0483 ein:
3. Die Fortführung der Lernprojekte LEO und 7./8. Klasse werden an der Oberschule Pierre de Coubertin gesichert.
4.
5. Um die Fortführung der vielfältigen anderen Projekte zu sichern wird eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitgliedern der jeweiligen Schulen und Vertretern des Bildungsausschusses gebildet.
Es folgt die erneute
Diskussion der Ausschussmitglieder.
Frau Schulze stellt den Geschäftsordnungsantrag: Schluss der Rednerliste.
Abstimmung der Geschäftsordnungsantrages: 3 Stimmen dafür / 4 Stimmen dagegen
Frau Knoblich spricht
sich gegen den Ergänzungsantrag aus. Sie findet die Formulierung der Verwaltung
ausreichend. Die Begleitung durch eine Arbeitsgruppe sei nicht nötig, wenn die
Verwaltung zum Bericht über den Stand beauftragt wird.
Dr. Steinicke lässt die
Punkte des Ergänzungsantrages von Frau Schulze einzeln abstimmen.
Abstimmung Punkt 3: 5 Stimmen dafür / 7 Stimmen dagegen abgelehnt
Abstimmung Punkt 5: 4 Stimmen dafür / 8 Stimmen dagegen abgelehnt
Es folgt die Abstimmung
der Beschlussvorlagen in vorliegender Fassung.
Beschlusstext:
- Die Marie-Curie-Oberschule (49)
wird mit Beendigung des Schuljahres 2006/2007 geschlossen.
- Der Oberbürgermeister wird
beauftragt, gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt die Weiterbeschulung
der Klassenstufe 10 zu regeln.
3. Die
Fortführung der Vorbereitungsgruppe für fremdsprachige Schülerinnen und Schüler
wird gesichert.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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