25.10.2006 - 8.1 Verwendungsvorschläge Hauptstadtmittel 2007 - 2011
Grunddaten
- TOP:
- Ö 8.1
- Zusätze:
- Oberbürgermeister, Geschäftsstelle-Bauen
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 25.10.2006
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- GB Stadtentwicklung und Bauen
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Der Oberbürgermeister bringt die Vorlage ein und verweist
auf die als Tischvorlage ausgereichten Erläuterungen zu den
Verwendungsvorschlägen für die Hauptstadtmittel 2007. Er macht darauf
aufmerksam, dass erstmals der Anteil der Mittel im Verwaltungshaushalt aufgestockt
wurde, was insbesondere Vorhaben aus dem Bereich Kultur und Sport zugute komme.
Anschließend werden die Nachfragen der Mitglieder des
Hauptausschusses von ihm und ergänzend von den Beigeordneten für Bildung,
Kultur und Sport, Frau Fischer, sowie für Stadtplanung und Bauen, Frau Dr. von
Kuick-Frenz, beantwortet.
So fragt Herr Bretz nach, ob die Höhe der eingestellten
Mittel für den Schlössermarathon trotz geringer Teilnehmerzahl gerechtfertigt
sei. Frau Knoblich bezieht ihre Nachfragen auf die unterschiedliche Höhe der
Mittel für das Standortmarketing und das ZKS in der Schiffbauergasse und fragt,
ob es konkrete Anlässe in den Folgejahren gebe, die dies erklären.
Frau Fischer antwortet darauf, dass es für die Kultur
erfreulich mehr Geld als in den vergangenen Jahren gebe, der Bereich Sport
allerdings mit weniger Mitteln auskommen müsse. Die Gelder für den
Schlössermarathon seien gegenüber den Vorjahren erheblich gesenkt worden,
obwohl sich die Teilnehmerzahl von 1.200 im Jahr 2004 auf 2.200 im Jahr 2006
gesteigert habe. Der Oberbürgermeister ergänzt die Ausführungen dahingehend,
dass die Verteilung der Mittel nicht beliebig erfolgen könne. Die
Veranstaltungen müssen hauptstadtrelevant sein, um einen Zuschuss zu erhalten.
Zur Nachfrage von Frau Knoblich führt Frau Fischer aus, dass zum
Standortmarketing UNIDRAM, Tanztage, Artists in Residence oder auch das
Afrika-Fest gehören. Die Erhöhung ZKS, so Frau Knoblich, sei trotzdem nicht
nachvollziehbar. Daraufhin verweist Frau Dr. Schröter, dass es der Wille der
Stadtverordnetenversammlung gewesen sei, zur Mitfinanzierung der Folgekosten
für das ZKS Mittel aus dem Hauptstadtvertrag in angemessenem Umfang zur
Verfügung zu stellen (Beschluss der StVV DS 05/SVV/0675 – Punkt 7). Dem habe
der Oberbürgermeister entsprochen.
Frau B. Müller fragt, welche Vorhaben sich hinter der
Position „Überregionale und Internationale Sportveranstaltungen“ verbergen.
Dies, so Frau Fischer, lasse sich aus dem Sportkalender ablesen und betreffe
u.a. den internationalen Judowettkampf, den Kanusprint und den Frauenfußball.
Herr Schubert bittet, zur Sitzung der StVV die Kalkulation
für die Folgejahre zu erläutern, da z.B. auch Marketing und Kommunikation einen
erheblichen Aufwuchs ab 2008 haben, was man erklären sollte.
Frau Dr. Schröter kritisiert die eingestellten Mittel für
die Bundesstiftung Baukultur, deren Notwendigkeit nicht einzusehen sei. Schließlich werde die Stiftung auch
noch vom Bund mit 6 Mio € gefördert. Der Oberbürgermeister entgegnet darauf,
dass es sich bei diesen 6 Mio € um Stiftungskapital handele, aus dessen Zinsen
bestimmte Projekte durch die Stiftung Baukultur zu finanzieren seien. Die
Ansiedlung der Stiftung Baukultur sei für Potsdam äußerst positiv und löse
teilweise sogar Begeisterung aus. Die Hauptstadtmittel sollen für
hauptstadtrelevante Dinge verwendet werden und ein besseres Beispiel als dieses
gebe es nicht. Für den Bundestag, der am morgigen Donnerstag darüber
entscheide, in welcher Stadt die Stiftung angesiedelt werde, sei es sicher kein
gutes Signal, die Mittel zu streichen. Frau Dr. von Kuick-Frenz verweist auf
die erhebliche Reduzierung der Zuschüsse in den Jahren 2008 und 2009, da man
davon ausgehe, dass die Stiftung bis dahin selbst in der Lage sei, Mittel zu
akquirieren. Im Weiteren bemängelt Frau Dr. Schröter die fehlenden Mittel für
ein Kulturmarketing, die der Oberbürgermeister im Rahmen eines Workshops
versprochen habe. Aus den Erläuterungen des Oberbürgermeisters und Frau Fischer
schließe sie, dass es diese Mittel nicht gebe.
Frau B. Müller fragt weiterhin, warum der Schlössermarathon
bis 2011 gefördert werde und der Frauenfußball nur im Jahr 2007. Für sie sehe
es so aus, als ob jetzt schon feststehe, dass die Mannschaft sowieso absteige.
Dem widerspricht Frau Fischer und verweist darauf, dass nur die Veranstaltungen
aufgenommen wurden, wo man genau wusste, dass sie in den Folgejahren auch
stattfinden. Der Schlössermarathon sei bis 2011 geplant, so lange wie der
Hauptstadtvertrag laufe.
Auf Nachfrage des Oberbürgermeisters, ob es seitens der Mitglieder
des Hauptausschusses konkrete Änderungsvorschläge für die Mittel im
Verwaltungshaushalt gebe, beantragt Frau Dr. Schröter die Halbierung der Mittel
für die Stiftung Baukultur. Dieser Antrag wird mit 6 JA-Stimmen und 10
Nein-Stimmen abgelehnt.
Der Bitte von Herrn Schubert, die Mittel für die
Triathlonveranstaltung, den Frauenfußball und den Kanusprint auch für die
folgenden Jahre aufzuteilen, da es sich um Veranstaltungen mit
Wiederholungscharakter handele, wird die Verwaltung folgen, so Frau Fischer.
Bezüglich der Mittel im Vermögenshaushalt kritisiert Herr
Dr. Scharfenberg, dass diese in den Jahren 2007 und 2008 insbesondere für die
Potsdamer Mitte in Höhe von 8 Mio € zur Verfügung gestellt werden und die
Sanierung des Alten Rathauses und der Stadt- und Landesbibliothek erst sehr
spät vorgesehen sei.
Die Mittel im
Vermögenshaushalt, so der Oberbürgermeister, seien Kofinanzierungsmittel der
Landeshauptstadt Potsdam - auch hier gelte das Kriterium der
Hauptstadtrelevanz. Auch er sehe das Problem, dass Altes Rathaus und Stadt- und
Landesbibliothek verspätet saniert werden. Allerdings sehe er im Rahmen der
Gespräche mit dem Land zum SEK und INSEK Möglichkeiten, andere
Finanzierungsquellen zu erschließen.
Die Verlegung der Gleistrasse an dieser Stelle und mit
diesem Geld sei nicht zu verstehen, so Frau Grimm. Vor allem deshalb nicht,
weil das Projekt umstritten sei und die geforderten Zahlen nach wie vor nicht
vorliegen. Sie habe den Eindruck, das Land finanziere sich die Baupläne selbst,
denn die Projekte seien ja Voraussetzung für den Landtagsneubau. Die Diskussion
um den Fahrstuhl in der Bibliothek kenne sie seit nunmehr 12 Jahren und
die Bibliothek sei wieder spärlich
bedacht. Frau Dr. Schröter verweist darauf, dass die Beschlusslage zum Alten Rathaus
wesentlich älter sei als die zum Stadtschloss. Das sollte man berücksichtigen
und das Vorhaben vorziehen. Ebenso sollte man bei der Bibliothek zügig
vorankommen, vor allem unter dem Aspekt der Bewerbung als Stadt der
Wissenschaft. Herr Dr. Scharfenberg merkt ergänzend an, dass man schon 2002
über die Sanierung des Alten Rathauses gesprochen und Beschlüsse gefasst habe.
Ebenso interessiere ihn, was mit der Kanuscheune und den dafür erforderlichen
100.000 € sei. Der Oberbürgermeister antwortet darauf, dass keine Mittel für
die Kanuscheune eingestellt seien und im Übrigen stellen die Hauptstadtmittel
nicht die einzige Quelle für den Vermögenshaushalt dar. Dem schließt sich Herr
Schüler an und betont, dass der Ausschuss nicht über den Vermögenshaushalt der
Landeshauptstadt Potsdam spreche. Es sei doch positiv, dass viele Investitionen
über Hauptstadtmittel finanziert werden können. Hier seien Vorschläge zu
machen, die am überzeugendsten eine Hauptstadtfunktion hätten. Sicher gehöre
dazu auch die Bibliothek – letztlich müsse die Stadt aber das Land als
Geldgeber überzeugen. Herr Schubert betont, dass der Landtagsneubau
hauptstadtrelevant und damit auch der Vorschlag zu erklären sei.
Herr Dr. Scharfenberg beantragt, die Vorhaben Altes Rathaus
und Bibliothek mit dem Vorhaben Brückenneubau zu tauschen. Dieser Antrag wird
mit 6 Ja-Stimmen und 8 Nein-Stimmen, bei 2 Stimmenthaltungen, abgelehnt.
Der Oberbürgermeister merkt abschließend an, dass die Stadt
mit den in der Mitteilungsvorlage enthaltenen Vorschlägen in die Verhandlungen
im Hauptstadtausschuss am 15. November 2006 gehen werden.
Anlagen zur Vorlage
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