25.04.2007 - 3 Budgets für Bürgerinitiativen
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3
- Zusätze:
- Fraktion DIE LINKE. PDS Änderungsantrag SPD
- Gremium:
- Hauptausschuss
- Datum:
- Mi., 25.04.2007
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Herr Dr.
Scharfenberg bringt den Antrag ein und berichtet über eine Anhörung der
Fraktion DIE LINKE. PDS von dazu zählenden Bürgerinitiativen, die sich für überregionale
Aufgaben verantwortlich fühlen und kontinuierlich mit der Stadt
zusammenarbeiten. Diese Bürgerinitiativen seien an einer derartigen Regelung
sehr interessiert, weil dadurch deren Arbeit anerkannt und auch stabilisiert
werde. Ebenso habe es großes Interesse an Zusammenkünften, wie z.B. einem
jährlichen Erfahrungsaustausch mit der Stadt, gegeben. Für die Gegenargumente
des Oberbürgermeister aus der letzten Sitzung der StVV habe es dagegen eher
Unverständnis gegeben.
Anschließend bringt Herr Kümmel den Änderungsantrag der
Fraktion SPD mit folgendem Wortlaut ein:
Der Oberbürgermeister wird
aufgefordert, die Einrichtung eines Projektfonds für Bürgerinitiativen im
Rahmen der Bürgerkommune zu prüfen.
Die Stadtverordnetenversammlung ist
im September 2007 über das Ergebnis und finanzielle Auswirkungen zu
informieren.
Auch die Fraktion SPD sei für eine
Unterstützung der Bürgerinitiativen, die aber nicht zu Zuwendungsempfängern
werden sollten. Außerdem gebe es auch rechtliche Probleme, da Bürgerinitiativen,
soweit sie keine eingetragenen Vereine sind, keine rechtlichen Personen
darstellen.
Namens der Fraktion der CDU meint
Herr Bretz, dass seine Fraktion mit dem Inhalt Probleme habe und deshalb
ebenfalls einen Änderungsantrag einbringen werde, der folgenden Wortlaut hat:
Der Oberbürgermeister wird
beauftragt zu prüfen:
-
inwiefern
und in welchem Umfang Bürgerinitiativen eine städtische Unterstützung in Form
von Sachleistungen (z.B. Räumlichkeiten) erhalten können sowie
-
welche
Verbesserungsmöglichkeiten und Chancen in der Zusammenarbeit zwischen
Stadtverwaltung und Bürgerinitiativen gerade vor dem Hintergrund des Vorhabens
Bürgerkommune und Bürgerhaushalt gesehen werden.
Die Stadtverordnetenversammlung ist
im September 2007 zu informieren.
Das Problem bestehe u.a. darin, dass mit einem Budget für
Bürgerinitiativen eine zusätzliche freiwillige Leistung geschaffen werde.
Weitere Fragen seien, wie das Verfahren ablaufen und wie viel Geld zur
Verfügung gestellt werden solle. Da die Frage des Maßstabes nicht geklärt sei,
werde damit ein „politischer Verteilungskampf“ eröffnet und die jeweiligen
Mehrheiten würden darüber entscheiden, wer was bekommt, was wiederum
zwangsläufig zu Ungerechtigkeiten führe.
Herr Schüler betont, dass die Fraktion Grüne/ B 90 die Intentionen
der Unterstützung von Bürgerinitiativen mittrage, gleichzeitig aber auch
Risiken sehe. Für seine Fraktion sei es nicht vorstellbar, dass die Auswahl
durch die StVV erfolge und sie somit Einfluss auf die Durchsetzung von Inhalten
der Bürgerinitiativen nehme. Deshalb sollte der Prüfauftrag in die Richtung
gehen, wie Bürgerinitiativen überhaupt unterstützt werden können und dafür
geeignete Mittel und Wege finden.
Herr Schubert meint, dass er sich Sachleistungen persönlich
wenig vorstellen könne, trotzdem sollte es eine umfassende Prüfung aller
Möglichkeiten geben. Deshalb soll der Änderungsantrag der Fraktion SPD nun als
Ergänzungsantrag in die DS 07/SVV/0167 aufgenommen werden.
Frau Dr. Schröter betont, dass die Bürgerinitiativen eine
Konzentration auf Projektmittel auch als schwierig ansehen, weil diese am
Anfang des Jahres vergeben werden, wo noch nicht alle Vorhaben konkret geplant
seien. Mit dem Prüfauftrag müsse man einen unkomplizierten und händelbaren
Modus finden, denn es sei davon auszugehen, dass die bereitgestellten
finanziellen Mittel so hoch nicht sein werden.
Herr Exner betont, dass es derzeit nur ein Prüfauftrag sei
und der Prüfrahmen nicht so eng gesteckt werden sollte. Darüber hinaus sei das
eine neue freiwillige Aufgabe, die entsprechend HSK nicht zulässig sei. So
müsse man sehen, inwieweit sich das Vorhaben in das der Bürgerkommune mit
einbinden lasse. Für ihn sei auch die Frage, inwieweit sich die
Bürgerinitiativen von staatlichen Mitteln abhängig machen wollen. Aus seiner
Erfahrung heraus sind logistische Fragen, wie die Räumlichkeiten,
Kopiermöglichkeiten etc. für Bürgerinitiativen auch wichtig. Ebenso stelle die
bereits angesprochene fehlende „juristische Person“ für die Auszahlung und
Nachweisführung der Mittel ein Problem dar. Abschließend bittet Herr Exner um
eine Terminverschiebung auf Dezember 2007.
Herr
Dr. Scharfenberg betont, dass das Vorhaben natürlich in die Bürgerkommune mit
einzubinden sei und schlägt vor, die Anträge der SPD und der CDU als
Ergänzungsanträge zu behandeln und in die Prüfung mit einzubeziehen. Er werde
die Textfassung entsprechend überarbeiten. Bezüglich der erbetenen
Terminänderung einigt man sich auf November 2007.
Der Hauptausschuss empfiehlt der Stadtverordnetenversammlung, wie folgt zu beschließen:
Der
Oberbürgermeister wird beauftragt zu prüfen, in welcher Form Bürgerinitiativen,
die sich übergreifend und stabil um Probleme in den Wohngebieten kümmern und
damit der Verwaltung als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, eine städtische
Unterstützung erfahren können.
Folgende
Varianten sind in die Prüfung einzubeziehen:
- Einrichtung eines Budgets für
Bürgerinitiativen
- Einrichtung eines Projektfonds
für Bürgerinitiativen
- Unterstützung in Form von Sachleistungen
(z. B. Räumlichkeiten)
Weiterhin
ist zu prüfen, welche Verbesserungsmöglichkeiten und Chancen in der
Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und den Bürgerinitiativen gerade
vor dem Hintergrund des Vorhabens „Entwicklung der Stadt Potsdam zur
Bürgerkommune“ bestehen.
Die
Stadtverordnetenversammlung ist im November 2007 über das Ergebnis der
Prüfungen zu informieren.