20.02.2008 - 2.2 Beauftragung eines privaten Gutachters zur Erst...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 2.2
- Zusätze:
- Fraktion CDU, Fraktion SPD
- Gremium:
- Ausschuss für Bildung und Sport
- Datum:
- Mi., 20.02.2008
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 17:30
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion CDU
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Frau Lehmann erläutert das Anliegen des Antrages.
Frau Fischer erklärt, dass das Brandenburgische Schulgesetz regelt, dass
der Schulentwicklungsplan durch den Schulträger vorzulegen ist. Die
Landeshauptstadt Potsdam hat einen bis 2009 gültigen Schulentwicklungsplan, der
entsprechend fortgeschrieben wird. Die Verwaltung wurde mit Beschluss der SVV
vom Juni 2007 (DS 07/SVV/0182) beauftragt, erstmalig ab dem Schuljahr 2008/09
eine Kita-Planung für den Zeitraum von 5 Jahren vorzunehmen. Dafür war vom
Fachbereich Schule und Sport bis Dezember 2007 eine sozialraumorientierte Grundschulplanung
für einen Zeitraum von 5 Jahren vorzulegen. Die Grundschulplanung auf Grundlage
der Geburtenstatistik vom 30.06.2007 und der aktuellen Statistik vom 20.09.2007
wurde dem Fachbereich Jugendamt bereits im Oktober 2007 zur Planung der
Hortkapazitäten an den einzelnen Grundschulstandorten übergeben. Am 19.
Dezember 2007 wurden der AG-Schulentwicklungsplanung die Datenblätter zur
integrierten Planung vorgestellt. Frau Fischer hält es nicht für erforderlich,
Geld für eine externe Schulentwicklungsplanung auszugeben. Die Mitarbeiter der
Geschäftsbereiche 2 und 3 sowie des KIS haben genügend Sach- und Fachverstand,
einen Schulentwicklungsplan im Dezember 2008 vorzulegen.
Frau Ewers stellt die vorliegenden Datenblätter der integrierten
Planung vor.
Frau Fischer informiert über eine Ausschusssitzung beim Städte- und
Gemeindebund. Dort wurde über den Aufbau kommunaler Schullandschaften
berichtet. Die Erfahrungen der Landeshauptstadt Potsdam wurden interessiert
aufgenommen. Potsdam ist schon weit voran gekommen. Es gibt Landkreise, die
keine Schulentwicklungspläne haben.
Dr. Steinicke führt aus, dass die Schulentwicklungsplanung Kernaufgabe
der kommunalen Verwaltung sei. Die Aufgabe an private Dienstleister zu
übergeben, schieße weit über das Ziel hinaus. Die Gelder sollten für die
Finanzierung des Sanierungsstaus aufgewendet werden. Er bringt folgenden Änderungsantrag
ein:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt sicherzustellen,
dass die zuständigen städtischen Verwaltungseinheiten ein integriertes
Kita-, Hort- und Schulentwicklungskonzept für die Landeshauptstadt Potsdam erarbeiten.
Neben den sozialräumlichen und pädagogischen Aspekten ist auch der
Sanierungsstau in die
Standortbetrachtung mit einzubeziehen. Über das Ergebnis ist in der SVV im
September 2008 zu informieren.
Dr. Kwapis teilt die Meinung, dass die Aufgabe bei der Verwaltung
bleiben muss.
Herr Bretz verwiest u. a. auf
das Beispiel Campus Kurfürstenstraße. Mit dem Antrag wolle man einen
Anreiz liefern, das Thema durch Dritte produktiv voran zu bringen. Die Stadt
gebe viele Gutachten in Auftrag und man sollte diese Ressource des externen
Gutachtens nutzen. Das sei nicht als Misstrauen gegen die Verwaltung zu sehen.
Frau Drohla verweist darauf, dass man aus den AG-
Schulentwicklungsplanung und AG Jugendhilfe-Schule wisse, warum die Planung
nicht auf dem Tisch liege. Sie weiß aus den AG’s, dass die
Schulentwicklungsplanung aktualisiert und weitergeführt wurde. Sie fragt nach
den zu erwartenden Kosten.
Herr Kümmel führt aus, dass es schwer falle der Fraktion und den Bürgern
zu erklären, warum es die Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes nicht
gibt. Das Problem müsse gelöst werden. Die Informationen in der
AG-Schulentwicklung seien gut, aber Schulentwicklung betreffe alle
Stadtverordnete in den Wahlkreisen.
Frau Fischer meint, dass
dies möglich sei.
Frau Klotz hinterfragt, was ein privater Dritter als Impulsgeber
zwischen den Fachbereichen Schule und Sport, Jugendamt und KIS machen sollte.
Impulsgeber für die Schulentwicklungsplanung sollte die
Stadtverordnetenversammlung sein.
Herr Schliepe spricht sich gegen den Antrag 07/SVV/1137 aus. Vielleicht
müsse man Verwaltungsabläufe ändern, aber die Schulentwicklungsplanung an einen
Dritten zu geben, halte er für kontraproduktiv.
Frau Dr. Lotz hätte kein Problem damit, wenn die Verwaltung einen
unabhängigen Gutachter hinzuzieht, aber die Erarbeitung sollte nicht weggegeben
werden.
Herr Bretz führt aus, dass es auch um die Frage gehe, welche
Schulstandorte langfristig entwickelt werden. Die Kita-, Hort- und
Schulentwicklungsplanung interessiere die Bürger. Es gehe um inhaltliche
Fragen, Standortfragen und um eine Perspektive.
Herr Kümmel erklärt, für die Schulentwicklungsplanung sei primär die
Beigeordnete Frau Fischer zuständig. Die Stadtverordneten haben eine
Verantwortung gegenüber den Bürgern. Die Verwaltung sollte im April 2008 einen
Zwischenbericht vorlegen, mit den Datenblättern, die in der AG-Schulentwicklung
vorlagen.
Frau Klotz wünscht einen schriftlichen Zwischenbericht der Verwaltung.
Herr Arndt spricht sich dafür aus, im Antrag der Fraktionen CDU und
SPD das Wort „Erarbeitung“ durch „Mitwirkung“ zu ersetzen, die Verwaltung zu
beauftragen, ein Konzept zu erarbeiten und sich der Mitwirkung eines Dritten zu
bedienen. Frau Fischer sollte eine Terminkette benennen, wann die
Stadtverordnetenversammlung zu unterrichten ist. Der Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE würde keine neue
Qualität in die jetzige Arbeit bringen.
Frau Gülzow verweist darauf, dass es einen genehmigten
Schulentwicklungsplan für die Landeshauptstadt Potsdam bis einschließlich 2009
ohne Auflagen gibt. Jeder weiß, dass die Fortschreibung erfolgt, weil die
Verwaltung den Plan fortschreiben muss. Ein Dritter könnte nichts anderes
liefern und könnte auch unbequeme Entscheidungen nicht abnehmen.
Herr Bretz stellt den Geschäftsordnungsantrag den Antrag
07/SVV/1137 durch den Antragsteller bis zur Märzsitzung 2008 zurückzustellen.
Frau Drohla spricht dagegen.
Dr. Steinicke lässt den Geschäftsordnungsantrag abstimmen.
Zustimmung: 5
Ablehnung: 5
Stimmenthaltung: 0
Der Geschäftsordnungsantrag ist abgelehnt.
Dr. Steinicke lässt seinen Änderungsantrag mit dem zusätzlichen Satz „Ein
Zwischenbericht erfolgt im Ausschuss für Bildung und Sport im April 2008.“
abstimmen.
Beschlusstext:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt sicherzustellen,
dass die zuständigen städtischen Verwaltungseinheiten ein integriertes
Kita-, Hort- und Schulentwicklungskonzept für die Landeshauptstadt Potsdam erarbeiten.
Neben den sozialräumlichen und pädagogischen Aspekten ist auch der
Sanierungsstau in die
Standortbetrachtung mit einzubeziehen. Über das Ergebnis ist in der SVV im September
2008 zu informieren. Ein Zwischenbericht erfolgt im Ausschuss für
Bildung und Sport im April 2008.