22.09.2009 - 4.1 Behindertengerechter Ausbau der Jägerstraße
Grunddaten
- TOP:
- Ö 4.1
- Zusätze:
- Fraktion CDU/ANW
- Datum:
- Di., 22.09.2009
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:02
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion CDU/ANW
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Frau Dr. Chwolik-Lanfermann (Bürgerverein Freies Tor), weist darauf hin , dass der
Gehweg im südlichen Teil der Jägerstraße für gehbehinderte Menschen sehr schwer
zu bewältigen ist und hier seit langem (2004) dringender Handlungsbedarf
besteht.
Sie bittet zu bedenken, dass die Jägerstraße eine wichtige
Zuwegung vom Platz der Einheit zur Brandenburger Straße ist, aber auch die
Verbindung von der Brandenburger Straße zum Nikolaisaal.
Sie appelliert an den Ausschuss dafür einzutreten, dass
eine umgehende Sanierung im Sinne der Betroffenen durchgeführt wird.
Frau Dencker macht
ebenso auf die Dringlichkeit des behindertengerechten Ausbaus der Jägerstraße
aufmerksam. Dieses Problem muss auch aus ihrer Sicht schnellstmöglich gelöst
werden.
Herr Stöhr (FB
Stadterneuerung und Denkmalpflege) erklärt, dass von Seiten des
Straßenbaulastträgers die gebundene Bauweise der Straße gefordert wird, welche
erhebliche Mehrkosten mit sich bringt. Die dafür erforderlichen finanziellen
Mittel sind zurzeit nicht vorhanden. Es müssen aber auch noch denkmalrechtliche
Bedenken ausgeräumt werden. Hierzu soll in der kommenden Woche ein
verwaltungsinternes Abstimmungsgespräch durchgeführt werden.
Hinzu kommt, dass die EWP die Hauptleitungen in der
Fahrbahn erneuern muss. Dies sollte vor den Sanierungsmaßnahmen erfolgen, um
Fahrbahn und Straße gleichzeitig erneuern zu können.
Frau Schulze bittet
den Antragsteller, die Formulierungen „zeitnah“ und „in ausreichender Breite“
zu konkretisieren.
Frau Dencker fragt
Herrn Stöhr, welchen Zeitrahmen die Maßnahmen voraussichtlich in Anspruchnehmen
wird.
Herr Stöhr erklärt,
dass die Maßnahme ca. 3 bis 4 Monate in Anspruch nimmt.
Herr Praetzel (FB
Grün- und Verkehrsflächen) ergänzt, dass mit der eigentlichen
Straßenbaumaßnahme nicht vor April 2010 begonnen werden kann, da auch noch eine
Bürgerbeteiligung erfolgen muss.
Frau E. Müller schlägt
vor, die denkmalrechtliche Abwägung vorzunehmen, wenn der Antrag zur
Durchführung der Maßnahme beschlossen wird.
Frau Dencker bittet
die Verwaltung, den Beginn der Maßnahme konkret zu formulieren.
Herr Naber macht
deutlich, dass der Widerspruch mit der Denkmalbehörde so, wie von Herrn Stöhr
geschildert, nicht besteht.
Herr Stöhr erklärt,
dass die Bedenken nicht die Fahrbahn, sondern die Granitplatten auf dem Gehweg
betreffen.
Frau Judacz kann die
Argumente von Herrn Stöhr nicht nachvollziehen, da auch an anderer Stelle in
der Stadt im Sinne der behinderten Menschen Kompromisse gefunden werden
konnten.
Herr Häschel nimmt
Stellung zur Beschaffenheit der Straße und betont, dass auch die Fahrbahn so
beschaffen sein muss, dass sie mit Rollstühlen gefahrlos genutzt werden kann.
Frau Schulze fragt,
inwiefern Mittel für eine barrierefreie Sanierung im bestehenden Haushalt
eingeplant sind.
Herr Stöhr erklärt,
dass diese nicht im Haushalt eingeplant sind. Hier ist durch Verschiebung von
Maßnahmen eine Realisierung möglich.
Herr Schmarje bittet, alles zu tun, dass bis April
2010 Baufreiheit besteht und die Baumaßnahme durchgeführt werden kann.
Frau Dencker fragt,
welcher finanzielle Rahmen für die Maßnahme erforderlich ist und ob es ggf.
andere Möglichkeiten gibt, um für die Betroffenen Abhilfe zu schaffen.
Herr Stöhr antwortet,
dass für die ungebundene Bauweise ca. 250.000 Euro und für die gebundene
Bauweise ca. 300.000 Euro benötigt werden.
Frau Schulze und weitere Ausschussmitglieder beantragen folgende geänderte Fassung des Antrages:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, alle Schritte in die Wege zu leiten, um
verbindlich bis April 2010 mit einem barrierefreien Ausbau auf beiden Gehwegen der Jägerstraße zwischen der
Charlottenstraße und der Brandenburger Straße beginnen zu können.
Dazu sind in der Mitte des Bernburger Pflasters
auf den Gehwegen Platten in ausreichender Breite zu verlegen.
Außerdem sollen die Bordsteine an der Kreuzung
mit der Charlottenstraße so abgesetzt und die Fahrbahn so nutzbar gemacht
werden, dass ein barrierefreies Queren der Jägerstraße möglich ist.
Dem SG-Ausschuss
ist im Dezember 2009 ein Zwischenbericht zu geben.
Frau E. Müller weist
darauf hin, dass die EWP auf der Fahrbahn Arbeiten realisieren muss. Der
Oberbürgermeister kann die EWP nicht dazu beauftragen.
Die Verwaltung sollte beauftragt werden, sich mit der EWP
abzustimmen und auch dazu im Dezember im Ausschuss für Gesundheit und Soziales
zu berichten.
Herr Schmarje weist
darauf hin, dass Barrierefreiheit nicht nur rollstuhl- und rollatorgerecht
bedeutet.
Geänderter Beschlusstext:
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, alle Schritte in die Wege zu leiten, um
verbindlich bis April 2010 mit einem barrierefreien Ausbau auf beiden Gehwegen der Jägerstraße zwischen der
Charlottenstraße und der Brandenburger Straße beginnen zu können.
Dazu sind in der Mitte des Bernburger Pflasters auf den
Gehwegen Platten in ausreichender Breite zu verlegen.
Außerdem sollen die Bordsteine an der Kreuzung mit der
Charlottenstraße so abgesetzt und die Fahrbahn so nutzbar gemacht werden, dass
ein barrierefreies Queren der Jägerstraße möglich ist.
Dem Ausschuss für
Gesundheit und Soziales ist im Dezember 2009 ein Zwischenbericht zu geben.