10.12.2009 - 7.2 Ermäßigtes Kita-Essen
Grunddaten
- TOP:
- Ö 7.2
- Zusätze:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Gremium:
- Jugendhilfeausschuss
- Datum:
- Do., 10.12.2009
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 16:30
- Anlass:
- ordentliche Sitzung
- Vorlage:
-
09/SVV/1074 Ermäßigtes Kita-Essen
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Beschluss:
- abgelehnt
Frau Dr. Müller erinnert daran, dass sich der
Jugendhilfeausschuss in seiner letzten Sitzung mit einer entsprechenden
Mitteilungsvorlage der Verwaltung des Jugendamtes befasst hat.
Herr Otto bringt den Antrag ein und begründet diesen.
Herr Müller verweist auf den § 6 (4) der Kitafinanzierungsrichtlinie,
der dann geändert werden müsste.
Herr Schweers bestätigt, dass bei
Beschluss des vorliegenden Antrages die Richtlinie über die Finanzierung und
Leistungssicherstellung der Kindertagesstätten in freier Trägerschaft in der
Landeshauptstadt Potsdam (Kita-Finanzierungsrichtlinie – KitaFR) geändert
werden müsste. Er macht deutlich, dass das Essengeld pro Kind durchschnittlich
ca. 35,- Euro monatlich beträgt und lediglich die Kosten für das Rohmaterial
umfasst. Personalkosten werden nicht berücksichtigt.
Frau E. Müller ergänzt, dass die Personensorgeberechtigten einen Zuschuss
zur Versorgung des Kindes mit Mittagessen in Höhe der durchschnittlich ersparten
Eigenaufwendungen zu entrichten haben.
Die
zur Herstellung des Essens erforderlichen Personal- und Sachkosten werden dem
Träger der jeweiligen Kita im Rahmen der Kita-Finanzierungsrichtlinie als
Betriebskosten vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familie gemäß Kita-Gesetz erstattet und sind nicht
Bestandteil des Essengeldes.
Frau Schulze spricht sich grundsätzlich für den Antrag aus und bittet die Verwaltung einen entsprechenden Vorschlag zu unterbreiten. Dabei weist sie auf die unterschiedlichen Essengeldbeiträge in den einzelnen Kindertagesstätten hin.
Sie hält es für
erforderlich, dass sich die Verwaltung darüber Gedanken macht, wie eine Lösung
herbeigeführt werden kann.
Sie hat Informationen,
dass in drei Potsdamer Kitas Kinder vor dem Mittagessen abgeholt werden, weil
die Eltern das Geld dafür nicht aufbringen können.
Herr Liebe gibt zu bedenken, dass
dies dann aus den vorhandenen finanziellen Mitteln zu realisieren ist und somit
möglicherweise die Umsetzung der Qualitätsstandards gefährdet sein könnte. Er
spricht sich grundsätzlich dafür aus, zu prüfen, wie finanziell schwache
Familien unterstützt werden können.
Aus Sicht von Herrn
Kankarowitsch ist der vorliegende Antrag nicht unterstützenswert, da es im
Kita-Bereich subventionierte Essenpreise gibt. Er betont, dass in den
Einrichtungen des Diakonischen Werkes Potsdam keine Kinder bekannt sind, die
aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht in der Kita Mittag essen.
Herr Otto macht deutlich, dass
ein Vorschlag für die Härtefälle erarbeitet werden muss.
Frau E. Müller weist darauf hin, dass
die Aufnahme einer Regelung zur Gewährung eines ermäßigten bzw. kostenlosen
Essen in Kitas in die Kita-Finanzierungsrichtlinie eines entsprechenden
Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung bedarf und für die Landeshauptstadt
Potsdam zusätzliche Aufwendungen in Höhe von ca. 350.000 Euro jährlich
verursachen würde.
Sie weist darauf hin,
dass bei Einzelfällen auf Antrag eine entsprechende Härtefallregelung greift
und bittet Frau Schulze, sich mit dem Fachbereich Kinder, Jugend und Familie in
Verbindung zu setzen, wenn ihr entsprechende Fälle bekannt sind.
Frau Dr. Müller weist darauf hin, dass
gemäß Antrag mit dem Haushaltsentwurf 2010 ein Vorschlag unterbreitet werden
soll. Dies ist nicht zu schaffen.
Herr Otto ändert den Antrag
dahingehend, dass der Vorschlag mit dem Haushaltsentwurf 2011 vorzulegen
ist.
Des
Weiteren schlägt Frau Dr. Müller die fachliche Diskussion im
Jugendhilfeausschuss zu führen und den letzten Satz des Antrages dahingehend zu
ändern.
Herr Otto greift den Vorschlag auf und ändert den letzten Satz des
Antrages wie folgt:
„Das Ergebnis soll dem
Jugendhilfeausschuss im Mai 2010 vorliegen.“
Geänderter Beschlusstext:
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der
Oberbürgermeister wird beauftragt, mit dem Haushaltsentwurf 2011 einen
Vorschlag zu unterbreiten, wie durch eine Änderung der KITA
Finanzierungsrichtlinie eine geeignete Finanzierung gesichert werden kann,
damit Krippen- und Kita-Kindern einkommensschwacher Eltern an Werktagen ein
vergünstigtes und in besonderen Härtefälle ein kostenloses Essen in den
Potsdamer KITA´s zur Verfügung gestellt werden kann.
Das Ergebnis soll dem Jugendhilfeausschuss im Mai 2010 vorliegen.