19.03.2015 - 4.1 Frauennamen für Potsdamer Straßen

Frau Dr. Schröter nimmt Bezug auf den Antrag und teilt mit, dass der Antrag an den Ausschuss zurücküberwiesen wurde. Es liegen zwei Ergänzungsanträge der Fraktion DIE aNDERE und der SPD vor. In der heutigen Sitzung sollen nur die Ergänzungsanträge besprochen werden, über den Ursprungsantrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen wurde in der vergangenen Sitzung ausführlich diskutiert.

Die Mitglieder des Ausschusses für Kultur und Wissenschaft bekommen den Straßennamenpool der Stadt ausgereicht.

Frau Morgenroth bringt den Ergänzungsantrag der Fraktion SPD ein. Über die Aufnahme der Frauennamen Anne Marie Baral, Maria Caroline Benda und Sophie Farber in den Straßennamenpool der Stadt Potsdam habe sie bereits mit Herrn Dr. Arlt gesprochen. Hinzugekommen sind Anna Kamin und Pauline Wuttke. Beide Frauen wurden 1933 bei der letzten freien Kommunalwahl trotz aller Repressalien durch die NSDAP für die SPD in die Stadtverordnetenversammlung Nowawes und Potsdam gewählt. Kurz darauf wurden ihre Mandate annulliert. Der Akt zur Aufstellung zur Wahl war zur damaligen Zeit auch ein Akt des Widerstandes. Weiteres sei über die Damen nicht bekannt.

Herr Dr. Kwapis bringt den Ergänzungsantrag der Fraktion DIE aNDERE ein und begrüßt zudem die Aufnahme der Frauennamen im Rahmen des Ergänzungsantrages der Fraktion SPD in den Straßennamenpool.

Herr Dr. Arlt spricht sich dafür aus, Frauennamen, die zur Benennung von Straßen in Potsdam herangezogen werden könnten, im Straßennamenpool zu sammeln. Insbesondere die Vorschlagseinbringung zur Benennung einer Straße im Luftschiffhafen aus der letzten Sitzung habe gezeigt, dass dies erforderlich sei. In diesem Zusammenhang könne er sich vorstellen die Straße am Luftschiffhafen nach Käthchen Paulus zu benennen. Sie habe den zusammenlegbaren Fallschirm erfunden und war Fallschirmspringerin.

Bezüglich der Straßenbenennung im Luftschiffhafen informiert Frau Dr. Magdowski darüber, dass der Antrag mit der Bitte um Behandlung im Beirat Luftschiffhafen weitergeleitet wurde, jedoch wurde der Verwaltung mitgeteilt, dass der Beirat nicht tagen könne, da die Vertreter der Fraktionen noch nicht benannt seien.

Herr Schüler begrüßt die Aufnahme der Frauennamen in den Straßennamenpool der Stadt Potsdam. Der derzeitige Pool macht deutlich, dass dies erforderlich sei. 3 von 58 Straßennamen, seien Frauennamen. Bei zukünftigen Straßenbenennungen könne man auf die Namen im Pool zurückgreifen.

Herr Dr. Scharfenberg begrüßt ebenfalls das vorgehen, in den Straßennamenpool weitere Frauennamen aufzunehmen. Er regt an, dass die Recherche zu den Frauen, die in den Namenspool aufgenommen werden, durch Schulen erfolgen könnte.

Frau Dr. Magdowski befürwortet den Vorschlag zur Einbeziehung der Schulen und bietet an, im Rahmen der nächsten Schulkonferenz die Idee einzubringen.

Frau Dr. Klockow äußert sich dahingehend, dass gemäß der Anforderung, dass ein Bezug zu Potsdam bestehe, Petra Kelly nicht in den Straßennamenpool mitaufgenommen werden dürfte.

Die Auffassungen diesbezüglich gehen bei den Mitgliedern des Ausschusses für Kultur und Wissenschaft auseinander.

Frau Dr. Schröter fragt die Mitglieder des Ausschusses, ob Petra Kelly Bestandteil des Antrags sein soll. Dies wird zur Abstimmung gestellt:

Abstimmungsergebnis:

Zustimmung:                            4

Ablehnung:                            1

Enthaltung:                            1

Die Mitglieder des Ausschusses für Kultur und Wissenschaft stimmen mit Stimmenmehrheit dafür, dass Petra Kelly Bestandteil des Antrags bleibt.

Frau Dr. Schröter stellt den Ergänzungsantrag der Fraktion DIE aNDERE zur Abstimmung:

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig angenommen.

Frau Dr. Schröter stellt den Ergänzungsantrag der Fraktion SPD zur Abstimmung:

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig angenommen.

Frau Dr. Schröter stellt den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit den Ergänzungen zur Abstimmung:

Der Ausschuss für Kultur und Wissenschaft empfiehlt der Stadtverordnetenversammlung wie folgt zu beschließen:

In den folgenden 5 Jahren sollen vorrangig Frauen durch Straßennamen für ihr Wirken in Potsdam gewürdigt werden. Insbesondere ist die Aufnahme von Käthe Pietschker (1861-1959), Anna Zielenzinger (1887-1943), Gisela Opitz (1931-2005) und Bertha von Moeller (1877-1942) sowie Suse Ahlgrimm-Globisch (1920-2004) in den Pool der Straßennamen vorzusehen und bevorzugt einzusetzen.

Nach 5 Jahren soll das Verfahren evaluiert werden.

Des Weiteren werden folgende Persönlichkeiten als Namensgeberinnen für Potsdamer Straßen vorgesehen:

Eva Laube

Petra Kelly

Antonie Stemmler

Der Oberbürgermeister wird gebeten, die Namen der Potsdamerinnen Anne Marie Baral, Maria Caroline Benda, Sophie Farber sowie Anna Kamin und Pauline Wuttke ebenfalls in den Straßennamenpool der LHP aufzunehmen.

Abstimmungsergebnis:

Einstimmig angenommen