21.05.2015 - 4.1 Potsdam Museum

Beschluss:
vertagt
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Wie zu Beginn der Sitzung beschlossen, werden die Tagesordnungspunkte 4.1 und 5.1 gemeinsam behandelt.

 

Frau Dr. Schröter informiert über den Antrag auf Rederecht von Herrn Wicke (Förderverein Potsdam Museum). Dem stimmen die Mitglieder des Ausschusses einstimmig zu.

 

Frau Dr. Götzmann nimmt Bezug auf die bereits in der Aprilsitzung eingebrachten Konzepte und Leitbild des Potsdam Museums. Aufgrund der im Nachhinein eingegangenen Anregungen seitens der Ausschussmitglieder wurde das Sammlungskonzept bezüglich der Dokumentation ergänzt bzw. konkretisiert. Das überarbeitete Konzept wird an die Ausschussmitglieder ausgereicht. Frau Dr. tzmann berichtet, dass die Dokumentation der Sammlungsbestände seit 2012 erfolgt. Bis dato wurden etwa 23.600 Objekte erfasst. Dies erfolge über eine Eingabemaske, in der verschiedenste Felder definiert seien. So können im Rahmen der Erfassung beispielsweise Fotos und Restaurierungsinformationen eingestellt sowie Informationen zur Provenienzgeschichte gegeben werden. Die Erfassung aller Bestände wird voraussichtlich mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Ein Zugriff auf alle Bestände sei möglich, jedoch könne bis dato nicht mit allen Beständen gearbeitet werden, da Bestände teilweise noch verpackt seien.

Des Weiteren teilt Frau Dr. Götzmann mit, dass im Rahmen der Erarbeitung der Museumshomepage auch geplant sei, der Öffentlichkeit zukünftig einen Zugriff auf die im Potsdam Museum inventarisierten Objekte zu geben. Zu beachten sei jedoch, dass Inventarisierungsdaten keine öffentlichen Daten sind. Ziel soll es sein, Informationen aus der Eingabemaske heraus zu filtern, die der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werdennnen.

 

Auf Nachfrage von Frau Dr. Schröter inwieweit bereits über eine Evaluation nachgedacht wurde, erwidert Frau Dr. Götzmann, dass für das Museum eine Evaluation zukünftig erstrebenswert wäre, um unter anderem auch die Interessenlage der Besucher zu erfragen. Dies würde jedoch auch finanzielle Mittel bedürfen. Dahingehend wäre es wünschenswert, wenn im Rahmen der nächsten Haushaltsplanung Gelder eingeplant werden könnten.

 

Herr Reich hinterfragt die strategische Arbeitsfähigkeit bei einem sinkenden Ankaufsetat und dem Ziel wiederum Sammlungsbestände zu vervollständigen. Zudem merkt er an, dass seiner Ansicht nach im Rahmen der Dauerausstellung thematische Defizite bestehen.

 

Frau Dr. Götzmannhrt aus, dass die Schwerpunkte der Dauerausstellung variieren. Die komplette Stadtgeschichte könne nicht auf einmal dargestellt werden. Zu beachten sei jedoch, dass sich die Dauerausstellung aus verschiedenen Modulen zusammensetzt. Daher können Module ausgetauscht und Schwerpunkte geändert werden.

Bezüglich des Ankaufsetats informiert Frau Dr. Götzmann darüber, dass dahingehend zukünftig eine Reduzierung der investiven Mittel im Haushalt um 5 % bis 10 % p.a. erfolgt, sodass irgendwann keine Mittel mehr zum Ankauf zur Verfügung stehen. Eine Finanzierung alleine über Drittmittel wird sich schwierig gestalten. Das Museum sei dabei, Unterstützung seitens der Kulturstiftung der Länder zu erfragen. Dazu sei noch eine Zustimmung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur erforderlich.

 

Herr Boede bittet darum konkrete Schwerpunkte im Sammlungskonzept beispielsweise durch Nennung der Epochen darzustellen. So könne seitens der Politik explizit geholfen werden.

 

Frau Dr. Götzmann macht deutlich, dass im Sammlungskonzept Schwerpunkte wie die Bildende Kunst genannt wurden. Im Sammlungskonzept selbst werden jedoch keine detaillierteren Informationen gegeben.

 

Der Ausschuss für Kultur und Wissenschaft nimmt das vorgelegte Museumskonzept und Sammlungskonzept sowie das Leitbild des Potsdam Museums zur Kenntnis.

 

Frau Armbruster nimmt Bezug auf den Antrag 15/SVV/0233 „Potsdam Museum“. Es sei beabsichtigt seitens der einreichenden Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen, den Antrag zu modifizieren, so dass die Museumsleitung beauftragt werde, ein Konzept für die Nutzung des Depots als sogenanntes offenes Depot zu erarbeiten. Auf dessen Grundlage könne dann eine qualifizierte Aussage über Flächenbedarfe und Kosten erstellt werden.

 

Frau Dr. Götzmann weist darauf hin, dass trotz der nun geänderten Situation, dass zunächst keine Räumung des Depots in der Tornowstraße erfolgen muss, langfristig über eine dauerhafte Depotsituation nachgedacht werden müsste. Die Benutzbarkeit aller Bestände des Museums soll ermöglicht werden. Auch die Einrichtung einzelner Sammlungsbereiche als Schaudepot sollte Ziel der Neuausrichtung des Museumsdepots sein. Zur weiteren Umsetzung der Anforderungen an ein Depotgebäude wurde seitens des Museums ein 3-Stufen-Plan entwickelt. Dieser sieht vor, dass bis Ende 2015 kurzfristige Mnahmen, wie die Erweiterung der Depotflächen zusätzlich zu den vorhandenen Depotflächen erfolgen, umgesetzt werden. Nur so könne eine Neuordnung und Entflechtung der beengt und zum Teil verpackten untergebrachten Sammlungsbestände ermöglicht werden. In der zweiten Stufe sollten mittelfristige Maßnahmen bis zum 2. Halbjahr 2016 umgesetzt werden. Dahingehend sollten notwendige Arbeiten zur Zusammenführung der Depots vorangeführt werden. Die dritte Umsetzungsstufe beinhaltet langfristige Maßnahmen, die bis zum Ende 2016 umgesetzt werden sollten. Diese Stufe legt den Schwerpunkt auf die Ermittlung des Gesamtbedarfs für ein angemessenes Depot.

 

Herr Wicke berichtet, dass seit längerer Zeit eine unbefriedigende Depotsituation vorliegt. Man müsse beachten, dass in den Depots Sachwerte der Stadt gelagert werden. Seitens des Fördervereins wird die Umsetzung eines neuen Depotstandortes unterstützt.

 

Frau Dr. Klockow nimmt Bezug auf den Änderungsantrag der Fraktion Bürgerbündnis-FDP. Es sei wichtig beim Depotstandort bereits jetzt für zukünftige Generationen zu planen.

 

Herr Prof. Voesgen begrüßt zunächst die Erstellung eines Depotkonzeptes, um nach entsprechenden Räumlichkeiten zu suchen und über Umsetzungen nachzudenken.

 

Frau Armbruster bittet darum, den Antrag zurückzustellen, um zur nächsten Ausschusssitzung einen modifizierten Antrag vorlegen zu können.

 

Dem stimmen die Mitglieder des Ausschusses für Kultur und Wissenschaft zu.

 

Der Antrag und der Änderungsantrag werden zurückgestellt.

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Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die Rahmenbedingungen für den Bau eines Museums-Depots im Bereich der Mitte Potsdams zu klären. Dazu sind Investoren zu suchen, der Flächenbedarf sowie Kosten pro Jahr zu ermitteln und langfristige Vertragsbedingungen zu prüfen. Der Stadtverordnetenversammlung ist eine Entscheidungsgrundlage vorzulegen. Die fachlichen Belange des Museums sind prioritär zu beachten.

 

 

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Anlagen zur Vorlage