Anfrage - 02/SVV/0749
Grunddaten
- Betreff:
-
Sadt- und Landesbibliothek
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Anfrage
- Federführend:
- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
- Einreicher*:
- Klaus Hugler
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Anhörung
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02.10.2002
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Beschlussvorschlag
Was
unternimmt die Stadt, damit die Vereinbarung zwischen dem Land Brandenburg und
der Stadt Potsdam (betr. Landesfachstelle für öffentliche Bibliotheken,
landesbibliothekarische Aufgaben) aufrechterhalten bleibt ?
Antwort:
Zur Wahrnehmung der landesbibliothekarischen Aufgaben stehen im
verhandelten Wirtschaftsplan 1.020.000 Eur als Landeszuschuss für 2002. Der
Haushaltsansatz für 2003 ist derzeit noch „0".
Seit Herbst 2001 gibt es Gespräche und Expertengruppen, die sich
mit den Auswirkungen des Kabinettbeschlusses von 2001 – Streichung der
Ausgaben für die landesbibliothekarische Funktion zum Haushaltsjahr 2003
beschäftigen.
Übergreifendes Votum ist, die SLB mit der ZLB in einer Stiftung zu
verknüpfen.
Die Ministerin hat im Juni d.J. den bestehenden Vertrag zwischen
Stadt und Land gekündigt. Ich zitiere: „Die künftige Wahrnehmung der
landesbibliotekarischen Aufgaben in Kooperation bzw. Fusion mit dem Land Berlin
(Zentral- und Landesbibliothek) setzt eine neue Vertragsgrundlage mit der Stadt
Potsdam (SLB) voraus. Dies erfordert für den Zeitraum ab dem 01.01.2003 eine
geänderte vertragliche Grundlage zwischen dem Land Brandenburg und der Stadt
Potsdam. Um den Weg frei zu machen für die erforderliche Vertragsanpassung an
die geänderten Rahmenbedingungen, kündige ich die bestehende Vereinbarung
zwischen dem Land Brandenburg und der Stadt Potsdam vom 02.11.1992 rein
vorsorglich und fristgemäß zum 30.06.2002 mit Wirkung zum 31.12.2002. Die Stadt
Potsdam und das Land Brandenburg sollten alsbald in die Vertragsverhandlungen
über die künftige vertragliche Grundlage zwischen dem Land und der Stadt über
die SLB eintreten, um die bisherige erfolgreiche Arbeit der SLB auch in Zukunft
fortführen zu können. Ich stimme mit Ihnen darin überein, die
Vertragsgestaltung eng und zeitnah mit Ihrem Haus abzustimmen."
Da bis Ende August noch keine neuen Vertragsverhandlungen
angeboten wurden, hat sich der aOBM am 30.08.02 mit einem erneuten Schreiben an
die Ministerin gewandt. Hier heißt es u.a.:
„Ihren Vorschlag, alsbald Verhandlungen über die neue
Vertragsgrundlage mit meinem Hause aufzunehmen, begrüße ich sehr und möchte
hiermit anregen, in dieser Sache bereits Anfang September einen Termin
anzuberaumen.
Die politischen Gremien der Stadt erwarten zur
Stadtverordnetenversammlung am 02.10.02 einen Sachstandsbericht zur künftigen
Entwicklung der SLB. Ich möchte Sie deshalb um eine belastbare Aussage zur
Finanzierung des Bereiches Landesbibliothek bitten."
Dieses Schreiben ist bis heute leider unbeantwortet geblieben.
Nach Rücksprache mit dem Bibl. Referat des MWFK wurde mitgeteilt,
dass nunmehr das Ergebnis der Evaluierungskommission vorliegt und nach
Kenntnisnahme durch die Ministerin die Verhandlungen aufgenommen werden.
Ich sehe das MWFK hier ganz klar in der Pflicht, für die
landesbibliothekarischen Aufgaben die finanzielle Grundausstattung zu sichern
und sich klar zu positionieren. Eine mögliche Chance wäre,
im Nachtragshaushalt des Landes hierfür Vorsorge zu tragen, denn 1
Mio Eur im laufenden Haushalt zu erwirtschaften, dürfte für das MWFK schwierig
sein.
Sollte kein Einvernehmen erzielbar sein, wovon ich auch nach
Expertenvoten nicht ausgehe, hätte die Stadt Potsdam allein die Last von
Neustrukturierung und Personalkosten des landesbibliothekarischen Teils zu
tragen und das Land Brandenburg als einziges Bundesland keine Landesbibliothek.
Der Kulturausschuss wird sich am 17.10.02 mit der Thematik
befassen und Vertreter des MWFK sind eigeladen.
siehe auch DS 02/SVV/0707 (beide Anfragen wurden zusammen
beantwortet)