Mitteilungsvorlage - 16/SVV/0194

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:

 

Laut Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 27.01.2016 war zu überprüfen, welche Voraussetzungen zu schaffen sind, dass die Stadtteilbibliothek in und für Babelsberg erhalten bleibt.

 

1. Werdegang der Schulbibliothek Babelsberg

 

Die Zweigbibliothek in Babelsberg wurde 1992 als Schulbibliothek in der Goethe-Schule eröffnet. Darüber hinaus erweiterte sie ab 1995 ihr Angebot um einige Öffnungsstunden am Nachmittag, so dass der Standort auch von Bürgerinnen und Bürgern des Stadtteils zu nutzen war.

Der Schwerpunkt der Bibliotheksarbeit jedoch lag von Anfang an auf der Leseförderung im Grundschulbereich. Das Angebot reichte von allgemeinen Einführungen in die Bibliotheksbenutzung bis zu projektbezogenem Unterricht für verschiedene Klassenstufen.

Dementsprechend war auch das Bestandsprofil der rund 10.000 Medien ausgerichtet.

 

Mit nur einer Personalstelle und einem Medienetat von 5.000 Euro jährlich handelte es sich um einen sehr kleinen Bibliotheksstandort mit nur 12 Öffnungsstunden wöchentlich.

 

Anlässlich der Sanierung der Schule ab 2013 musste ein Interimsstandort gefunden werden. Die Suche erwies sich als ausgesprochen schwierig. Unter anderem wurden folgende Optionen im Stadtteil ohne Erfolg geprüft:

 

- Schulen

- Kulturhaus Babelsberg

- Standorte der AWO

- Anfrage bei Stadtkontor

- Weberpark

- Lindenpark

 

Letztlich wurde der Standort in einem Privathaus in der Otto-Erich-Straße als Interimslösung bezogen. Dieser war von Anfang an nur als Übergang gedacht, da er sich nicht im Zentrum des Stadtteils befindet und ein Rückzug in die Schule für Sommer 2015 geplant war.

 

Aufgrund des erhöhten Bedarfes an Klassenräumen konnte ein Umzug in die Goethe-Schule, anders als geplant, nicht erfolgen. Andere geeignete Räumlichkeiten standen nicht zur Verfügung. Deshalb wurde der Standort Babelsberg im Juli 2015 aufgegeben.

 

Alternativ erfolgte ab September 2015 die Einrichtung eines schulbibliothekarischen Services für alle Potsdamer Grundschulen mit folgendem Aufgabenspektrum:

 

-          Ausweitung des Angebotes von thematischen Medienpaketen zur Unterrichtsunterstützung inklusive eines Lieferdienstes für Potsdamer Grundschulen

 

-          cher für das Klassenzimmer Austauschbestände für verschiedene Klassenstufen

 

-          Bereitstellung von Klassensätzen für den Unterricht, Unterstützung schulischer Leseförderprojekte

 

-          Ausweitung des Angebotes von Autorenlesungen für Grundschulen

 

Eine individuelle Literaturversorgung der Kinder, die noch nicht alleine in die Hauptbibliothek gelangen können, kann entsprechend über die Schulen ermöglicht werden, die bei Bedarf Bücherkisten sowie Austauschbestände für das Klassenzimmer von der Bibliothek geliefert bekommen.

 

Dieser Service wird von den Grundschulen gut angenommen, so dass bislang insgesamt rund 900 Medien an 14 Potsdamer Grundschulen geliefert wurden, darunter auch vier in Babelsberg.

 

 

2. Voraussetzungen für die Wiedereröffnung eines Bibliotheksstandortes in Babelsberg

 

Die Grundvoraussetzung für die Wiedereröffnung des Bibliotheksstandortes Babelsberg ist ein geeigneter Standort, möglichst in einer Schule. Diese ist jedoch in absehbarer Zeit nicht gegeben:

 

Nach der Fertigstellung der Sanierung der Goethe-Grundschule (31) waren gemäß Raumprogrammempfehlungen des MBJS r 12 Klassen genau 12 Klassenräume vorhanden. Auf Grund der steigenden Schülerzahlen im Bereich Babelsberg war zum Schuljahr 2015/2016 die Bildung einer dritten 1. Klasse an der Goethe-Grundschule notwendig. Auf Grund dieser zusätzlichen Klasse ergab sich ein Fehlbedarf von einem Klassen- und einem Hortraum. Dieser Fehlbedarf konnte mit den, r die Stadtteilbibliothek vorgesehenen, Räumen kompensiert werden.

Diese beiden Räume werden nach derzeitigem Kenntnisstand des Fachbereiches Bildung und Sport noch mindestens 5 weitere Schuljahre benötigt.

 

Bereits 2013 bei der Prüfung verschiedener anderer Optionen im Stadtteil zeichnete sich die angespannte Raumsituation ab. Diese hat sich bis heute nicht verändert. Bei der Standortsuche ist zudem zu bedenken, dass der Kostenrahmen nicht überschritten wird. Ansonsten wäre eine Zuschusserhöhung für die Bibliothek erforderlich.

 

Das bisherige Budget für die Schulbibliothek reicht nicht aus, um eine umfängliche Zweigbibliothek analog zu Waldstadt und Stern zu betreiben, weshalb nur Räumlichkeiten in einer Schule wirklich sinnvoll sind.

 

3. Fazit

 

Da es in Babelsberg keine geeigneten Räumlichkeiten gibt, ist die entscheidende Voraussetzung für die Wiedereröffnung eines Bibliotheksstandortes in Babelsberg nicht gegeben.

 

Schulstandorte stehen in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung. Das liegt zum einen an den steigenden Schülerzahlen, zum anderen auch an den vorgegebenen Empfehlungen zum Raumprogramm, die zusätzliche Räumlichkeiten nicht vorsehen.

 

Da der schulbibliothekarische Service auf eine gute Resonanz stößt und zudem Einrichtungen im gesamten Potsdamer Stadtgebiet versorgt, sollte er weiter ausgebaut werden, um die Arbeit der Kitas, Horte und Grundschulen in Bezug auf Leseförderung und Medienkompetenz auch in Babelsberg weiterhin zu unterstützen.

 

Darüber hinaus ist durch die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr die Hauptbibliothek mit ihrem vielfältigen Angebot von Babelsberg aus schnell zu erreichen.

 

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Erläuterung

 

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Fazit finanzielle Auswirkungen

keine

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