Beschlussvorlage - 02/SVV/0824
Grunddaten
- Betreff:
-
Jahr der Wissenschaft 2003
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Wirtschaftsförderung
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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●
Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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06.11.2002
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Erläuterung
Potsdam
2003 – Stadt der Wissenschaft -Vorläufiges Rahmenkonzept
Das
nachfolgende Konzept beruht auf der Zusammenfassung von Vorschlägen des
Fachbereichs Wirtschaft, Marketing und Kommunikation mit dem vorläufigen
Konzept einer Arbeitsgruppe von wissenschaftlichen Einrichtungen der Stadt und
der Region Potsdam.
1. Ausgangssituation
Noch vor
den alten Universitätsstädten Tübingen und Heidelberg weist Potsdam die höchste
Forschungsdichte - gemessen an der Zahl der Einwohner - in Deutschland auf.
Neben der Universität, der Hochschule für Film- und Fernsehen „Konrad Wolf“
sowie der Fachhochschule gibt es noch mehr als 20 außeruniversitäre
Einrichtungen sowie Projekte und Planungen für neue Ansiedlungen.
Seit über
120 Jahren gehen von den Forschungseinrichtungen weltweite Impulse aus. Einer
der traditionsreichsten Standorte ist der Potsdamer Telegrafenberg, der auch
heute als „Wissenschaftspark Albert Einstein“ wichtige und bekannte
Forschungszentren wie z. B. das GeoForschungsZentrum, das Alfred Wegener
Institut für Polar- und Meeresforschung, das Potsdam-Institut für
Klimafolgenforschung beherbergt.
Die
Wissenschaftslandschaft Potsdams ist ein maßgeblicher Standortfaktor, ein
Imagefaktor und zugleich ein Wachstumsfaktor. Die öffentliche Würdigung und
Darstellung der Potsdamer Wissenschaftslandschaft ist dieser Bedeutung jedoch
noch nicht angemessen. Das große Potenzial an Forschung und Wissenschaft
erschließt sich dem Außenstehenden nicht ohne Weiteres. Die verstärkte
Einbeziehung der Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen in die
Vermarktungsaktivitäten der Landeshauptstadt ist von großer Wichtigkeit. Dies
gilt sowohl für die Binnen- wie für die Außenkommunikation.
2. Zielgruppen
Mit der
Präsentation Potsdams als „Stadt der Wissenschaft“ im Jahr 2003 soll an die
erfolgreichen Themen der Vorjahre (BUGA 2001, Stadt des Sports 2002) angeknüpft
und das Thema Wissenschaft und Forschung in den Mittelpunkt des öffentlichen
Interesses gerückt werden.
So sollen
vor allem folgende Zielgruppen erreicht werden.
·
Potsdamer
Bürger
·
Unternehmen
·
Schüler
/ Auszubildende / Studierende
·
Ansiedlungsinteressierte
Unternehmen und Forschungseinrichtungen
·
Wissenschaft-Interessierte
deutschlandweit
·
Stiftungen
·
Touristen
3. Partner
Alle für
das Jahr 2003 im Rahmen des Jahres der Wissenschaft vorgesehenen oder noch zu
planenden Veranstaltungen und Projekte müssen zusammengeführt und abgestimmt
werden. Ein Organisationskommitee, bestehend aus Vertretern der
wissenschaftlichen Einrichtungen und der Stadtverwaltung sowie weiterer
relevanter Partner, wie zum Beispiel der Urania Potsdam und des Ministeriums
für Wissenschaft, Forschung und Kultur, entwickelt ein geschlossenes Programm,
das in anspruchsvoller Bandbreite Potsdam als Stadt der Forschung und
Wissenschaft präsentiert.
Die
Vorschläge zu Programminhalten basieren bislang auf Abstimmungen von
Mitgliedern des ständigen Wissenschaftsstammtisches und der Stadtverwaltung.
Sie bedürfen weiterer inhaltlicher Ausgestaltung. Die Einbeziehung von
möglichst allen Wissenschaftseinrichtungen sowie von Institutionen, die mit der
Thematik verbunden sind, ist Grundsatz aller Aktivitäten.
4. Ziele
Mit dem
Themenjahr sollen folgende Ziele erreicht werden :
·
Entwicklung
neuer, öffentlichkeitswirksamer Aktivitäten der wissenschaftlichen Institute
und Hochschulen, Einbringung geplanter Aktivitäten in ein Gesamtkonzept
·
Anbahnung
und Vertiefung dauerhafter Kontakte der Wissenschaftseinrichtungen zu
Unternehmen und Schulen
·
Entwicklung
und Etablierung neuer wissenschaftsbezogener Veranstaltungen
·
zusammengefasste
Präsentation und Kommunikation von bereits geplanten wissenschaftsbezogenen
Veranstaltungen, Tagungen und Kongressen der verschiedenen Einrichtungen, um
damit die Bedeutung des Standortes für nationale und internationale Kongresse
und Tagungen herauszustellen.
Mit dem
Jahr der Wissenschaft soll der Bekanntheitsgrad Potsdams als Stadt der
Wissenschaft erhöht und die Ansiedlung weiterer Einrichtungen bzw.
Wissenschaftler sowie der Technologietransfer gefördert werden.
Im
Jahreslauf haben die Potsdamer und ihre Gäste Gelegenheit, Forschung und
Wissenschaft aktiv, verständlich und populär zu erleben. Die Bedeutung Potsdams
als Wissenschaftsstandort wird lokal, regional und überregional herausgestellt.
5. Maßnahmen
Folgende
Veranstaltungen / Projekte sind vorgesehen. Die genannten Vorhaben bedürfen
weiterer Konkretisierung:
·
Veranstaltungskalender
/ Veranstaltungsflyer - Mit einem zentralen Veranstaltungskalender werden alle
Veranstaltungen der verschiedenen Einrichtungen zusammenfaßt dargestellt.
·
Neujahrsempfang
des Oberbürgermeisters als Auftaktveranstaltung für das Jahr der Wissenschaft
Januar
2003
·
Thementag
Wissenschaft
Februar
2003
·
Auslobung
eines Wissenschaftspreises - Damit werden Forschungsarbeiten junger
Wissenschaftler, die eine besondere nationale / internationale Reputation
Potsdams bewirken, gewürdigt.
·
Science
Markt in der Innenstadt - Im Rahmen eines Wissenschaftsmarktes stellen
wissenschaftliche Institute, Hochschulen und wissenschaftliche Unternehmen ihre
Arbeit im Rahmen eines „Marktplatzes“ in der Innenstadt vor. Damit rückt die
Wissenschaft aus der Peripherie der Stadt in dessen Zentrum.
·
Permanente
Präsentation von Wissenschaft und Forschung an einem zentralen Ort der
Innenstadt mit monatlich wechselnden Themen. Das Projekt eines Science Centers
für Potsdam ist weiter im Gespräch. Eine Vorstufe dazu könnte sein, die
Wissenschaft an einem Ort dauerhaft zu präsentieren.
·
Ein
Höhepunkt des Wissenschaftsjahres ist der BRANDENBURG-TAG am 6.09.2003, an dem
die Wissenschaft und die zugehörigen Angebote im Mittelpunkt der Präsentation
stehen werden.
·
Lange
Nacht der Wissenschaften - Das Projekt hat sich erfolgreich etabliert und wird
in erweiterter Form auch 2003 stattfinden.
September
2003
·
Empfang
des Oberbürgermeisters „Wissenschaft trifft Wirtschaft“ zur Förderung des
Dialogs zwischen Wirtschaft und Wissenschaft
Oktober
2003
·
Wissenschaftsspaziergänge
- Von der Pressestelle der Universität sind Wissen-schaftsspaziergänge
entwickelt worden, die den Potsdamern und den Gästen der Stadt neue Eindrücke
ermöglichen werden. Durch verstärkte Vermarktung über die Potsdam Tourismus
GmbH könnte dieses Angebot einem breiterem Teilnehmerkreis zugänglich gemacht
werden.
·
Filmfestival
- Es ist geplant, ein „Wissenschaftsfilmfestival“ und ein Filmfest
„Wissenschaft im Film“ in Kooperation mit etablierten Veranstaltern (Filmmuseum
Potsdam, Veranstalter des Potsdamer Filmsommers) zu organisieren.
·
Kooperation
mit Schulen - Hierbei sollen bereits bestehende Kontakte zu den Schulen
vertieft und unterrichtsergänzende Aktivitäten verabredet werden.
·
Sonntagsvorlesungen
- Im Rahmen einer wiederkehrenden Veranstaltung gibt es die Idee, im Alten
Rathaus Vorträge herausragender Potsdamer Wissenschaftler anzubieten.
·
Potsdamer
Wissensmonster - Das Potsdamer Wissensmonster soll Interessierte durch das Jahr
der Wissenschaft begleiten. Konzipiert werden soll es als internetbasiertes
Tool, das regelmäßig (wöchentlich) Fragen generiert und seine Gestalt in
Abhängigkeit der Themen und der Richtigkeit der Antworten verändert. Damit wird
auf spielerische Aufmerksamkeit erzeugt.
Die
Werbung und die öffentliche Darstellung der Einzelmaßnahmen erfolgt über ein
gemeinsames Logo, das speziell entwickelt wird. Die Kommunikation wird
gemeinsam mit den Einrichtungen geleistet und erfolgt deutschlandweit. Die
Stadtverwaltung plant, einen Freistempler mit dem Logo im Themenjahr
einzusetzen.
6. Finanzierung
Die vom
Organisationskommitee abgestimmten Veranstaltungen werden mit Mitteln aus dem
städtischen Haushalt kofinanziert. Die Einordnung von Haushaltsmittel für das
Haushaltsjahr 2003 ist notwendig. Ein untersetzter Finanzplan ist entsprechend
des Arbeitsfortschrittes fortzuschreiben. Die Beiträge der Einrichtungen und
Institute fließen anteilig in den Gesamtetat ein.
7. Handlungsbedarf
Die
Auslobung der Dachkampagne „Potsdam 2003 – Jahr der Wissenschaft“ ist mit einem
Stadtverordnetenbeschluss verbindlich zu vereinbaren. Alle
Wissenschaftseinrichtungen werden mit einem Schreiben des Oberbürgermeisters
eingeladen, sich an der weiteren Spezifizierung und Umsetzung des Programms zu
beteiligen. Das Organisationskommitee wird gebildet und nimmt die Arbeit auf.
Die Koordinierung der Dachkampagne läuft in Zuständigkeit des Fachbereichs 93,
die Geschäftsbereiche benennen bei Bedarf Mitarbeiter für das
Organisationskomitee.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Auf
der Grundlage einer ersten Kalkulation ist für die Umsetzung der angeführten
Maßnahmen von einem Finanzbedarf von 35.000 EUR auszugehen. Diese Summe wurde
für die Haushaltsplanung 2003 angemeldet. Synergie-Effekte sollen aus der
inhaltlichen Verknüpfung zum BRANDENBURG-TAG 2003 erwachsen, so dass der
Finanzbedarf auf max. 30.000 EUR gedeckelt werden soll.