Mitteilungsvorlage - 16/SVV/0697
Grunddaten
- Betreff:
-
Renaturierung des Aradosees durch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Unterbrochen
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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zur Kenntnis
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02.11.2016
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Erledigt
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Ausschuss für Klima, Ordnung, Umweltschutz und ländliche Entwicklung
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zur Kenntnis
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17.11.2016
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:
Die Prüfung ist vom Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen vorgenommen worden.
Im Ergebnis wird folgendes mitgeteilt:
Der Aradosee ist ein künstlich geschaffenes Gewässer. Der flache (ca. 3 m) See ist durch Aushubarbeiten während der Begradigung der Nuthe entstanden. Er ist gemäß § 30 Abs. 2 Nr.1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ein geschütztes Biotop ((hypertrophe Seen (sehr nährstoffreich), ohne Wasserpflanzen, sehr geringe Sichttiefe, Biotopcode 02104, SGP)).
An seiner nordöstlichen Flanke ist er auf ca. 200 m durch eine schmale Verwaltung von der Nuthe getrennt. Im Norden besteht über einen Rohrdurchlass eine Verbindung zwischen Aradosee und Nuthe.
Folgende kurzfristige Maßnahmen können in den nächsten ein bis zwei Jahren zur Stärkung des Aradosees vorgeschlagen werden:
- Beseitigung von Müllablagerungen
- Erfassung und ggf. Reduzierung von Neophyten (auch an Land)
- Pflege und Instandsetzung von Benjeshecken
- ingenieurbiologische Ufersicherung/-gestaltung in Teilabschnitten
- Antragstellung auf Kampfmittelfreiheitsbescheinigung
- Aufstellen eines Hundekottütenspenders
Dazu begleitend sind diese Maßnahmen auch im Rahmen schulischer Maßnahmen durchführbar:
- Kartierung von Höhlenbäumen (Spechthöhlen)
- Artenerfassung für eine Biotopkartierung
- Entwerfen und Aufstellen einer Infotafel
Sofern an anderer Stelle Eingriffe kompensiert werden müssen, kommen am Aradosee als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen folgende Maßnahmen in Betracht:
- Entfernen von Neophyten
- Naturnahe ingenieurbiologische Ufergestaltung
Vor Umsetzung dieser Maßnahmen und bei der Erstellung von Studien für mögliche mittel- bis langfristige Maßnahmen sind mehrere Beteiligte einzubeziehen. Das sind der Pächter (DAV Angelgewässer P 12-126), der Wasser- und Bodenverband Nuthe-Nieplitz, die Untere Wasserbehörde, die Untere Naturschutzbehörde, der Bereich Grünflächen, das Gesundheitsamt, das Naturkundemuseum, das Landesamt für Umwelt (LfU; vorher LUGV) sowie auch das stark engagierte Bertha-von-Suttner-Gymnasium.
Folgende mittel- bis langfristige Maßnahmen können zur Stärkung des Aradosees vorgeschlagen werden:
Da wesentliche, verbessernde Maßnahmen für den Aradosee zwangsläufig mit Maßnahmen an der Nuthe verbunden sind, wurden bereits im Gewässerentwicklungskonzept Nuthe (http://www.wasserblick.net/servlet/is/87944/) und im FFH-Managementplan Nuthe / Hammerfließ / Eiserbach (http://www.lfu.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.321402.de) Maßnahmen zur Stärkung von Nuthe und Aradosee vorgeschlagen. Die darin vorgeschlagenen Maßnahmen können zur Stärkung von Nuthe und Aradosee beitragen:
- Entwicklung einer Sekundäraue, Aufweitung des Gewässerprofils
- Förderung des Wasseraustausch des Aradosees durch gezielte Regen- und/oder Oberflächenwasserumleitung
- Herstellung/Anbindung von Altarmen
Im Rahmen der komplexen Bewertung von Niederschlagswassereinleitstellen an der Nuthe erfolgt hierzu zunächst eine Machbarkeitsstudie. Teil der Studie ist es u.a. zu prüfen, inwiefern der Aradosee bei der Umsetzung eventueller Maßnahmen aus der FFH-Management- und Gewässerentwicklungsplanung auch zur Regenwasserreinigung einbezogen werden kann.
Sofern Eingriffe kompensiert werden müssen, kommen vorgenannte wasserbauliche Maßnahmen am Aradosee auch als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in Betracht, insbesondere wenn sie auf den naturschutzfachlichen Empfehlungen aus der FFH-Management- und Gewässerentwicklungsplanung basieren.