Beschlussvorlage - 17/SVV/0916
Grunddaten
- Betreff:
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Ehrenbürgerschaft
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Büro des Oberbürgermeisters
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, Büro des Oberbürgermeisters
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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06.12.2017
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Erläuterung
Begründung:
Helga Schütz ist eine nicht nur im deutschsprachigen Raum bewunderte und gewürdigte Schriftstellerin, die ihr Potsdamer Leben für ihre Leserinnen und Leser in aller Welt erfahrbar gemacht hat. Sie hat in ihren Arbeiten Figuren geschaffen, in denen sich das Leben in Potsdam in besonderer Weise spiegelt.
Zahlreiche hochrangige Auszeichnungen dokumentieren ihren außergewöhnlichen künstlerischen Status. Schütz ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und erhielt u. a. den Heinrich-Greif-Preis 1. Klasse, den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR, den Theodor-Fontane-Preis des Bezirkes Potsdam, den Brandenburgischen Literaturpreis, die Dr. Manfred Jahrmarkt-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung sowie das Hermann-Hesse-Stipendium.
Mit der Stadt Potsdam ist die Schriftstellerin Schütz auf künstlerische wie persönliche Weise seit über 60 Jahren eng verbunden: Seit Mitte der 1960er Jahre verfasste sie Drehbücher zu über 30 Filmen – manche gehören zu den bemerkenswerten und bleibenden Zeugnissen der DDR-Filmkunst, andere wurden aus politischen Gründen zensiert, verboten oder zerstört. Gemeinsam mit Egon Günther repräsentierte sie über viele Jahre in der DDR ein geistiges Zentrum der Babelsberger Filmszene. Ab 1993 prägte sie auch als Professorin für ‚Drehbuch’ an der Hochschule für Film und Fernsehen die nachfolgende Autorengeneration. Mit Beendigung ihrer dortigen Tätigkeit hat sie ihren Arbeitsnachlass 2008 dem Filmmuseum Potsdam übergeben.
Vor allem in ihren Romanen „Grenze zum gestrigen Tag“ (2000), „Dahlien im Sand: Mein märkischer Garten“ (2002) und „Sepia“ (2012) rückt die Schriftstellerin Schütz die Stadt Potsdam in den Fokus ihrer Erzählungen.
Helga Schütz‘ eigenes Leben direkt an der Mauer in Groß Glienicke, das Studium und ihre Lehrtätigkeit an der Deutschen Hochschule für Filmkunst – ebenso wie ihr historischer Waldgarten in Babelsberg sind literarische Formen städtischer Erinnerungsarbeit und damit ein eigenes Stück Potsdamer Geschichte.
Helga Schütz war bereits vor der Wiedervereinigung eine grenzüberschreitende Autorin. Das zeigen neben ihren Publikationen auch ihre internationalen kollegialen Verbindungen und ihre zahlreichen Würdigungen im Ausland. Wichtiger für die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an sie ist aber vielleicht noch der Umstand, dass ihr frühes Engagement für den Umweltschutz in Brandenburg (u.a. im Rahmen der Pfingstberg-Bürgerinitiative) als ein ebenso bemerkenswerter wie zukunftsweisender Einsatz für die Zukunft von Mensch und Natur zu würdigen ist.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger haben das Recht, städtische Einrichtungen kostenfrei zu nutzen. Aus der Vergangenheit sind keine Erfahrungswerte vorhanden, da von diesem Recht bislang kaum Gebrauch gemacht wurde. Finanzielle Auswirkungen lassen sich daher nicht ermitteln.