Mitteilungsvorlage - 18/SVV/0154

Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:

Gemäß Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 02.11.2016 (DS 16/SVV/0646) wurde in Vorbereitung der Fortschreibung des Nahverkehrsplans der Landeshauptstadt Potsdam eine Netz- und Leistungsfähigkeitsuntersuchung für den öffentlichen Personennahverkehr in Potsdam durchgeführt und im IV. Quartal 2017 abgeschlossen.

Im Rahmen dieser Untersuchung wurden auf Grundlage einer verkehrlichen Analyse aktuelle und mögliche zukünftige Schwachstellen im ÖPNV-Netz untersucht. Im Ergebnis wurden folgende Handlungsschwerpunkte herausgestellt:

-          Potsdamer Straße,

-          Zeppelinstraße,

-          Breite Straße,

-          ÖPNV-Trasse Lange Brücke,

-          Friedrich-Engels-Str.,

-          Großbeerenstraße und

-          B 2 - Nord.

Aufbauend auf dieser Analyse wurden auch Handlungsempfehlungen für eine Weiterentwicklung des Potsdamer ÖPNV-Netzes erarbeitet. Die resultierenden Planfälle bauen jeweils auf dem Prognosenullfall 2030 auf. In diesem sind die prognostizierten Strukturdaten sowie alle bis zu diesem Zeitpunkt in der Umsetzung beschlossenen Maßnahmen enthalten. Die Handlungsempfehlungen wurden in Einzelmaßnahmen dargestellt und hinsichtlich der verkehrlichen Wirksamkeit bewertet. Dabei wurden sowohl aktuelle diskutierte Maßnahmen aufgegriffen, als auch neue Maßnahmen entwickelt.

Aufgrund der unterschiedlichen Umsetzungsumfänge wurden die Maßnahmen in zwei verschiedene Planfälle eingeordnet. Es wurde zwischen einer mittelfristigen (Nahverkehrsplangültigkeit) und einer langfristigen Umsetzung (bis 2030) unterschieden.

In einem ersten Schritt wurden dazu folgende Teilgebiete für eine Netzoptimierung abgeleitet:

-          Gebiet 1: Innenstadt,

-          Gebiet 2: Potsdam-West,

-          Gebiet 3: Potsdam-Ost,

-          Gebiet 4: Potsdam-Nord,

-          Gebiet 5: Bornim,

-          Gebiet 6: Golm und

-          Gebiet 7: Marquardt.

Für diese Teilgebiete wurden im Weiteren Handlungsschwerpunkte abgeleitet und im Verkehrsmodell modelliert. Die einzelnen Maßnahmen wurden dann hinsichtlich folgender Parameter bewertet:

1. Betriebskilometer/ -stunden im Vergleich zum Prognosenullfall 2030,
2. Fahrzeugbedarf,
3. Nachfragewirkung,
4. Investitionskosten,
5. Betriebskosten und
6. Gesamtkosten.

Im Ergebnis wurden ein mittelfristiger Planfall 1 und ein langfristiger Planfall 2 mit empfohlenen Maßnahmen zusammengestellt. Zur Bewertung der Maßnahmen und zur Einordnung hinsichtlich einer Umsetzungsempfehlung wurden die Maßnahmen in eine Handlungsmatrix eingeordnet. Der getroffenen Umsetzungsempfehlung liegt ein Abwägungsprozess zugrunde, der neben den Kosten und den Nachfragewirkungen auch die Entlastungswirkungen hinsichtlich der Auslastung der Streckenkapazität und der Fahrzeugkapazität berücksichtigt.

In der unten stehenden Tabelle sind die empfohlenen und erfolgsversprechenden Maßnahmen zum Planfall 1 und Planfall 2 zusammengefasst.

Die Ergebnisse der Untersuchung bilden im Weiteren eine wesentliche Grundlage für den 2018 anstehenden Prozess der Fortschreibung des Nahverkehrsplans der Landeshauptstadt Potsdam.