Antrag - 18/SVV/0149
Grunddaten
- Betreff:
-
Mehrweggeschirr und Fair-Trade-Produkte
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion DIE aNDERE
- Einreicher*:
- Fraktion DIE aNDERE
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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07.03.2018
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11.04.2018
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Erledigt
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Ausschuss für Klima, Ordnung, Umweltschutz und ländliche Entwicklung
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Vorberatung
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22.03.2018
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Die Stadtverwaltung verzichtet auf den Einsatz von Plastikbechern zum Ausschank von Kaffee, Tee und anderen Getränken insbesondere in der Cafeteria aber auch bei Sitzungen von Ausschüssen und anderen Arbeitskreisen. Stattdessen wird auf Tassen aus Keramik zurückgegriffen, die ggf. gegen Pfand auszureichen sind.
Beim Ankauf von Kaffee und Tee wird auf fair gehandelte Produkte zurückgegriffen.
Für Präsente und Geschenke wie bspw. Blumen werden fair gehandelte Produkte beschafft.
Erläuterung
Begründung:
Im Oktober 2015 beschloss die Stadtverordnetenversammlung auf Antrag der Fraktion B90/Grüne (15/SVV/0043):
„Die Landeshauptstadt Potsdam bekennt sich zu den Grundsätzen des „Fairen Handels“, der darauf abzielt, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen am Anfang der globalen Lieferketten zu verbessern und ihre politische und wirtschaftliche Position zu verbessern.“
Weiterhin wurde der Oberbürgermeister beauftragt, die Nutzung fair gehandelter Produkte zu unterstützen und das Erfüllen der Kriterien des Titels „Fairtrade Town“ bzw. Schritte, wie zum Erreichen des Titels beigetragen werden kann, zu prüfen. Im April 2016 wurde durch eine Mitteilungsvorlage der Verwaltung festgestellt, dass die Erlangung des Titels „Fairtrade Town“ keine wesentlichen Verbesserungen zum ohnehin bestehenden Ist-Zustand mit sich bringt.
In Deutschland und auch in Potsdam gibt es ein immer stärker ausgeprägtes Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen. Auf kommunaler Ebene hat die Verwaltung der LHP eine Vorbildfunktion.
Die Nutzung von Plastikbechern stellt sowohl hinsichtlich der Herstellung als auch bezüglich der Müllvermeidung keine umweltschonende Option dar. Plastikmüll kann zwar separat gesammelt werden (Gelber Sack/ Grüner Punkt). Dennoch ist bekannt, dass nur ein Teil des so gesammelten Plastikmülls tatsächlich recycelt werden kann. Ein nicht unerheblicher Teil wird verbrannt bzw. kann aufgrund von Verunreinigung oder falscher Entsorgung nicht recycelt werden.
Die Landeshauptstadt Potsdam signalisiert durch den Ausschank von fair gehandeltem Kaffee und Tee Ihr Bewusstsein, als Abnehmer von Produkten bzw. aus dem globalen Süden auf eine gerechtere Entlohnung und sozialadäquate Arbeitsbedingungen der dort eingesetzten Arbeitskräfte und eine nachhaltige Produktion Wert zu legen und im begrenzten Rahmen ihrer Möglichkeiten Einfluss zu nehmen.
Die Beschaffung von fair gehandelten Produkten wie Kaffee, Tee und anderen Produkten für Präsente führt entgegen weit verbreiteter Vorurteile auch nicht zu enormen Kostensteigerungen in der Beschaffung.