Mitteilungsvorlage - 18/SVV/0153

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:

 

Bei der Umsetzung des Handlungskonzeptes Papierkörbe wurde in den zurückliegenden drei Jahren die Zahl der Tütenspender von 25 auf 131 erhöht.

Bei der Standortauswahl wurde berücksichtigt, dass in unmittelbarer Nähe auch öffentlich zugängliche Abfallbehälter vorhanden sind. An Standorten, wo dies nicht sichergestellt werden konnte, wurden Kombistationen (Tütenspender mit Abfallbehälter) aufgestellt.

 

Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass es kein Hundekotproblem gibt. Der Ausbau des Behälternetzes in den letzten drei Jahren trägt in Potsdam sicht- und spürbar dazu bei, dass bei Weitem nicht mehr so viel Hundekot auf Gehwegen und in Grünanlagen liegen bleibt wie vor der Einführung der „Roten Potsdamer Tüten“. Der ganz überwiegende Teil aller verwendeten Tüten wird durch die Hundehalter ordnungsgemäß in reguläre Abfallbehältnisse entsorgt. Die durch die Antragstellerin in der Begründung benannten vermehrten Beschwerden zur unsachgemäßen Entsorgung von Hundekotbeuteln können durch die Verwaltung nicht bestätigt werden.

Nach Einführung des neuen Behälternetzes gab es im ersten halben Jahr Hinweise von Bürgern zu fehlenden Behälterstandorten. Diese Hinweise wurden durch die Verwaltung geprüft. Es wurden entsprechende Maßnahmen umgesetzt (neue Behälter aufgestellt, Behälter versetzt oder der Entleerungsrhythmus angepasst).

Zurzeit wird durch die Verwaltung in Zusammenarbeit mit der STEP geprüft, welche Standorte von separaten Tütenspendern in unmittelbarer Nähe mit zusätzlichen Abfallbehältern nachzurüsten sind und welche Modelle und Behältervolumen hierfür in Frage kommen. Im Laufe des Jahres 2018 ist beabsichtigt die erforderlichen Veränderungen durchzuführen.

 

Zur Verwendung von natürlichen, verrottbaren Hundekottüten (Papiertüten) kann Nachfolgendes mitgeteilt werden:

 

Die überwiegende Mehrzahl der Hundebesitzer verwendet eigene ten und entsorgt diese ordnungsgemäß.

 

 

Hundekotbeutel müssen zwingend gewisse Anforderungen erfüllen. Diese erleichtern die Handhabung, sorgen aber vor allem auch für einen hygienischen und praktischen Ablauf. Die wichtigsten Eigenschaften sind:

  •                wasserdicht
  •                Markierung in Richtung Beutelöffnung
  •                relativ dickes Material (für weniger Geruch und damit sie auslaufsicher sind)
  •                Material sollte undurchsichtig sein
  •                Reißfest

Die von der Landeshauptstadt zur Verfügung gestellten roten Hundekottüten erfüllen diese Anforderungen.

 

Der Anteil mutwillig in die Umwelt geworfener Beutel ist nach Einschätzung der Verwaltung und Auswertung der Umsetzung des Handlungskonzeptes „Papierkörbe und Dog-Stationen“, rückläufig und als gering einzuschätzen.

 

Eine hohe Papierkorbabdeckung fördert die Bereitschaft, die verwendeten Tüten sachgerecht zu entsorgen, da die Bereitschaft Hundekotbeutel über längere Strecken zu transportieren oder sie gar mit nach Hause zu nehmen und dort zu entsorgen bei einigen wenigen Hundehaltern anscheinend sehr gering ausgeprägt ist. 

 

Der Einsatz von natürlichen, verrottbaren Materialien (Papier) soll bei den von der Landeshauptstadt angebotenen Tüten in Potsdam nicht erfolgen.

 

Auch biologisch abbaubare oder verrottbare Hundekottüten sind nicht dazu gedacht, in die Umwelt geworfen zu werden, schon alleine, weil der eingeschlossene Hundekot und die ggf. enthaltenen Wurmeier ja gerade aus der Umwelt herausgeholt werden sollen.

 

Papier ist selbstverständlich unter hiesigen Wetterbedingungen biologisch abbaubar; jedoch ist ein hoher Materialeinsatz (ca. 24 g pro Beutel gegenüber 2-3 g bei PE bzw. Biokunststoff) notwendig, der die Ökobilanz deutlich verschlechtert (negative Auswirkungen auf Transport, Lagerung und Frequenz beim Auffüllen der Spender).

Papier hat natürlich den großen Vorteil, dass es biologisch abbaubar ist. Jedoch ist die Produktion bei geeigneter Papierstärke ebenfalls umweltbelastend, sodass eine Papiertüte im Verhältnis zur Plastiktüte erst gewinnt, wenn sie mehrmals genutzt wird was beim Einsatz in der Hundekotentsorgung kaum auszuschließen ist.

 

r die zurzeit verwendeten roten PE-Tüten liegt der Einkaufspreis bei 5,79 € netto und für Papiertüten bei 100 € je 1000 Stück.

Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 125.000 Stück in Potsdam würden sich die Kosten für den Einkauf somit um das 17,2fache erhöhen.

 

Ferner ist dann zu berücksichtigen, dass die Füllmenge der Tütenspender mit Papiertüten wesentlich geringer wäre, als bei PE-Tüten. Nach ersten Schätzungen müsste die Auffüllfrequenz verdreifacht werden, was zu einem größeren Personaleinsatz und zu erhöhten Kilometerleistungen führen würde.

 

Darüber hinaus müssten die Abfallbehälter ebenfalls in einem häufigeren Turnus entleert werden (Geruchsbelästigung) und mindestens einmal monatlich einer gründlichen Innenreinigung unterzogen werden. Auch dies würde zu einer nicht unerheblichen Kostensteigerung führen.

 

Fazit:

Aus Sicht der Verwaltung hat sich der Einsatz der roten Hundekottüten bewährt, sowohl unter Nutzungsgesichtspunkten als auch aus wirtschaftlicher Sicht.

 

 

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