Mitteilungsvorlage - 18/SVV/0731

Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:

Das Prüfergebnis der DS Nr. 18/SVV/0471.

Baumverpflanzungen sind ausschließlich in begründeten Ausnahmefällen unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. junge Bäume mit kurzer Standzeit und wenig entwickeltem Wurzelwerk am Standort) fachlich sinnvoll. Dies wird in der Landeshauptstadt Potsdam heute schon mit wechselndem Erfolg zugelassen und vollzogen (z.B. Bittschriftenlinde, Verpflanzung von Platanen ‑ REWE-Parkplatz Zentrum‑Ost, Verpflanzung einer Linde ‑ Konrad-Wolf-Park in den Kirchsteig).

Eine darüberhinausgehende Integration von Baumverpflanzungen in die Grünflächenplanung und ‑gestaltung der Landeshauptstadt Potsdam ist aus naturschutzfachlicher Sicht nicht tragbar. Eine Baumverpflanzung birgt aus baumphysiologischer Sicht ein sehr hohes Ausfallrisiko, bedarf einer sehr langen Vorbereitungszeit (mehrere Jahre) und ist mit deutlich höheren Kosten im Vergleich zu Neupflanzungen verbunden. Damit trägt diese Maßnahme langfristig nicht zu einer begrünten Stadt und zu den Klimazielen der Landeshauptstadt Potsdam bei. Weiterhin ist die Technik der Baumverpflanzung für zahlreiche Bäume als nicht praktikabel einzuschätzen, weil sie die notwendigen Voraussetzungen für eine Verpflanzung nicht erfüllen.

Die Kosten zur Beschaffung einer Rundspatenmaschine betrügen mindestens ca. 120.000 € brutto (ohne Personal- und Materialkosten). Für eine Baumverpflanzung (Stammumfang 60 cm) würden durch beauftragte Unternehmen Kosten von ca. 10.000 € anfallen. Insofern ist über das derzeitige Maß hinaus weder die Integration der Technik (Rundspatenmaschine) noch die Beauftragung von Baumverpflanzungen naturschutzfachlich sowie wirtschaftlich sinnvoll.