Antrag - 18/SVV/0888
Grunddaten
- Betreff:
-
Einsatz von Laubsaugern und -bläsern einschränken
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Einreicher*:
- Fraktion DIE LINKE
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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05.12.2018
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30.01.2019
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Erledigt
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Ausschuss für Klima, Ordnung, Umweltschutz und ländliche Entwicklung
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Vorberatung
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17.01.2019
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, zu prüfen, in welchen Stadtgebieten und Straßenzügen auf den Einsatz von Laubsaugern und -bläsern verzichtet werden kann.
Das Ergebnis der Prüfung ist der Stadtverordnetenversammlung im April 2019 vorzulegen.
Erläuterung
Begründung:
Laubbläser wirbeln nicht nur das Laub auf, sondern damit auch die dort lebenden kleinen Tierchen. Dabei wird ein Großteil dieser Tiere, wie z.B. Insekten oder Käfer getötet. Außerdem werden auch die im Laub enthaltenen Pflanzensamen zerstört und stehen im nächsten Jahr nicht mehr zu Verfügung.
Auch Vögel oder Igel verlieren mit dem fehlenden Laub nicht nur einen entscheidenden Teil ihrer Nahrungsgrundlage. So fällt mit dem Laub zum Beispiel für den Igel auch ein Teil des Winterschutzes einfach weg. Der Igel braucht das Laub dringend, um sich für den Winterschlaf ein schützendes und zusätzlich wärmendes Versteck bauen zu können. Fehlt das Laub besteht das Versteck nur aus Ästen und Zweigen und das Tier ist dem Regen und dem Wind schutzlos ausgeliefert. Ohne Laub würden Igel den Winter einfach nicht überstehen. "Die Tiere würden schlichtweg ohne Laub erfrieren," so Magnus Wessel vom BUND.
Nicht nur der Natur fügen die Laubbläser einen erheblichen Schaden zu. Mit über 100 Dezibel sind die Geräte ähnlich laut wie ein Presslufthammer und strapazieren damit nicht nur unsere Nerven, sondern können auch die Gesundheit des Menschen schädigen. Bei benzingetriebenen Geräten kommen außerdem die in die Luft verteilten Abgase, die von den Betreibern zwangsweise eingeatmet werden hinzu. Bei schlecht gewartete Geräten gibt es darüber hinaus oft Öldämpfe, die sich mit den Abgasen in der Umgebung verteilen.
Aus unserer Sicht kann an vielen Stellen, auch in den Parks der Stadt, auf diese Technik verzichtet werden. An Stelle des Laubbläsers sollte besser ein Gartenrechen zum Einsatz kommen. Auf dem Rasen sollte das Herbstlaub auch durchaus liegen bleiben dürfen, auch wenn das dem Gärtner sicher oft der sprichwörtliche Dorn im Auge wäre. Denn das Laub wird von Regenwürmern und anderen Insekten wiederverwertet und sorgt dafür, dass im nächsten Jahr guter Humus im Garten zu Verfügung steht.