Beschlussvorlage - 19/SVV/0304
Grunddaten
- Betreff:
-
Umsetzung des Konzeptansatzes "Biosphäre 2.0" zur Nachnutzung der Biosphäre unter Einbeziehung des Volksparks
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Geschäftsstelle Bauen
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, Geschäftsstelle Bauen
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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03.04.2019
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
- Die im Rahmen der interfraktionellen Steuerungsgruppe entwickelten beigefügten Ergebnisse des Kreativworkshops zur Konzeptidee „Biosphäre 2.0“ entsprechend der beigefügten Zusammenfassung der dan pearlman Erlebnisarchitektur und der PROFUND Consult vom 01.02.2019 zur Nachnutzung der Biosphäre unter Einbeziehung des Volksparks (Destination Volkspark & Biosphäre + Hotel) werden als Arbeitsgrundlage hiermit bestätigt.
- Der Oberbürgermeister wird beauftragt, auf der Grundlage der im Kreativworkshop entwickelten Konzeptidee „Biosphäre 2.0“ - unter Einbeziehung des Volksparks und eines Hotels/Tagungszentrums - ein Umsetzungskonzept insbesondere mit folgenden wesentlichen Inhalten und Untersuchungen erarbeiten zu lassen und bis Ende Januar 2020 der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung vorzulegen:
a) Vorgaben für ein konzeptionelles Modell „Biosphäre 2.0“ – in Kombination mit den Themen Klima und Umwelt und einem Natur Campus im Volkspark sowie einem Hotel/ Tagungszentrum
b) Betreibermodell
Eignung und Risikobetrachtung der Vor- und Nachteile für die Varianten:
Eigengesellschaft, Eigenbetrieb mit Managementvertrag, Verpachtung an privaten Betreiber/Fremdbetrieb oder Privatisierung
c) Finanzierungsmodell (Wirtschaftlichkeitsbetrachtung)
- Investition (Förderung, Deckungsbeitrag Hotel) mit Darstellung von Kosten- und Erlösrechnung mit unterschiedlicher Höhe der Eigenfinanzierung durch die LHP und notwendiger Zuschüsse)
- Betrieb (Rückstellung aus Haushalt, Ergebnisvorschau über mindestens 5 Jahre (mit Darstellung des Kostendeckungsgrades gegenüber dem Status quo und Darstellung notwendiger städtischer Zuschüsse)
d) Zeitplan (mit Darstellung der Projektschritte Meilensteine)
e) Beteiligungskonzept/ Kuratorium (Art und Form der Bürgerbeteiligung und wissenschaftlicher Begleitung)
f) Städtebauliche Untersuchung zum Areal um die Biosphäre
g) Bewirtschaftungskonzept zum Areal um die Biosphäre
Erläuterung
Berechnungstabelle Demografieprüfung:
Begründung:
- Beschlusslage
Auf der Grundlage des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung vom 05.07.2017 (DS 17/SVV/0370) bezüglich der dauerhaften Nachnutzung der Biosphäre ist (neben der Zurückstellung des Beschlussvorschlages der Stadtverwaltung für ein erneutes Verfahren zur EU-weiten Ausschreibung für die Nachnutzung der Biosphäre als Tropenhalle in modifizierter Form nach Variante 1) eine interfraktionelle Steuerungsgruppe gebildet worden, die am 27.04.2018 nach intensiver Erörterung einer Vielzahl von Konstellationen zur Funktion der Biosphärenhalle folgende Zwischenergebnisse erzielt hatte:
- Nach Vorstellung möglicher Standorte der sozialen Infrastruktur (Kita- und Jugendfreizeiteinrichtung) auf der Grundlage der Bedarfsanalyse und zur Einrichtung eines Bürgertreffs besteht bei den Sitzungsteilnehmern im Ergebnis der Diskussion Einigkeit darüber, dass eine Unterbringung von sozialer Infrastruktur in der Gebäudehülle der Biosphärenhalle im weiteren Verfahren nicht weiter betrachtet werden soll.
- Die Untersuchung von Nachnutzungsmöglichkeiten für die Biosphärenhalle steht deshalb der weiteren Planung des Jugendfreizeitstandorts auf dem MI-Baufeld in der Georg-Hermann-Allee nicht mehr entgegen.
- Die interfraktionelle Steuerungsgruppe zur Nachnutzung der Biosphäre hat sich ferner über
a) die Durchführung der Kreativworkshops, mit der Möglichkeit der Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung Ende 2018,
b) die geplante Form der Information der Öffentlichkeit und
c) die Verlängerung des Betreibervertrags mit der Biosphäre Potsdam GmbH um ein weiteres Jahr bis zum 31.12.2019
verständigt.
Diesen Zwischenergebnissen hatte der Hauptausschuss am 13.06.2018 zugestimmt.
- Verfahren und Ergebnisse aus dem Kreativworkshop
Daraufhin ist bei der Durchführung des Kreativworkshops im Rahmen der interfraktionellen Steuerungsgruppe in folgenden Handlungsschritten vorgegangen worden:
2.1 Briefing – Re-Briefing/Ausgangslage
Zunächst wurde das bestehende Angebot der Biosphäre Potsdam
- seit 2002 Dschungellandschaft mit über 20.000 Tropenpflanzen und rund 130
verschiedenen Tierarten
- eingebettet in ein interaktives Ausstellungskonzept
- Zwei Gastronomie-Outlets und eine Eventhalle (Orangerie)
- bis zu 11,50 Euro Eintritt
betrachtet und anschließend die wirtschaftliche Situation, die sich im Wesentlichen wie folgt darstellt
- 2003 – 2017 Aufkommen von rund 150.000 Gästen pro Jahr gezählt
- Städtische Zuschüsse in Höhe von
- 800.000 bis 1.500.000 Euro in den Jahren 2012 – 2017 notwendig
- Sanierungsbedarf laut Schätzung aus 2013 ca. 6 Mill. Euro brutto (Baukosten waren rd. 30 Mill. Euro brutto)
analysiert und folgende Zielstellung entwickelt:
- Entwicklung eines plausiblen und wirtschaftlichen Nachnutzungskonzepts
- signifikante Verringerung der benötigten Zuschüsse
2.2 Vorstellung Prozess / Planungshasen
Im Rahmen des ersten Workshops präsentiert dan pearlman die weitere Herangehensweise im Prozess und erläutert die prozessbegleitende Methode Design Thinking.
Design Thinking ist ein Ansatz, der zum Lösen von Problemen und zur Entwicklung neuer Ideen führen soll. Die Methode stellt dabei die Betrachtungsweise des Nutzers in den Vordergrund. Gleichwertige Grundprinzipien sind Team, Raum und Prozess. Ziel ist die Schaffung von Innovationen.
Der Prozess im Kreativworkshop bestand dabei aus vier Planungsphasen
- Grundlagen - Discover } Analyse und Strategie
- Vision - Dream } Vielzahl von Nutzungsideen
- Nutzungsszenarien - Develop } Konzeptentwicklung für 3 Nutzungsszenarien
- Ausarbeitung - Do } Konzeptumsetzung für 1 Nutzungskonzept
2.2.1 Grundlagen - Discover
Bei der Grundlagenermittlung zur Nachnutzung der Biosphäre ist der Volkspark sinnvoll einzubeziehen:
Die Biosphäre ist das Herzstück des Volkparks Potsdam mit der größten Strahlkraft nach außen. Momentan werden mögliche Synergien zwischen dem Volkspark und dort ansässigen Partnern sowie der Biosphäre kaum bis überhaupt nicht genutzt. Dies gilt es in Zukunft zu verändern und stärker zu fokussieren, um optimale Entwicklungspotentiale für die Destination Volkspark Potsdam zu entwickeln.
- Wow- Faktoren - Synergien mit Volkspark Potsdam
- Schaffung eines USP durch Nutzung der Bestandspotentiale, Ergänzungen im Außenbereich und neues Thema
- Destination Profiling > "Destination Volkspark Potsdam" mit neuem NaturCampus inklusive Biosphäre, neuem Hotel und Tagungen als Ergänzung/ Erweiterung Angebot Volkspark
- Synergien mit Volkspark durch diverse saisonale Events und Thema " Lernen im Grünen"
- Integration zahlreicher neuer WOW-Faktoren und Attraktionen wie mit Alleinstellungsmerkmal in der Region (Lichtermeer, 5D Simulator Ride, Wüsten und Polarausstellung, Erlebnis-Gartenkolonie...)
- Relevanz des Volksparks für das Quartier
Der Volkspark hat in folgenden Punkten erhebliche Bedeutung für das Quartier im Bornstedter Feld:
- neue frei zugängliche Gastronomie mit Biergarten und Shop in der Gartenkolonie sowie in der Biosphäre (auch in den Abendstunden)
- neuer frei zugänglicher Spielplatz in der Gartenkolonie
- Urban Gardening-Flächen für Anwohner in der Gartenkolonie
- ganzjährig wechselnde Veranstaltungen im Innen- sowie Aussenbereich der Biosphäre
- Erweiterung der mietbaren Eventflächen im Innen- und Aussenraum für Geburtstage, Hochzeiten etc
- ausserschulicher Lernort
- ermäßigte Jahreskarten und Kombi-Tickets mit Volkspark Potsdam
- neue Biotope und Soziotope im Aussenbereich
- Begegnungsräume unterschiedlicher Menschen und Menschengruppen
- Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste
- Destination Volkspark Potsdam mit umfangreichem
- Angebot als einzigartiges Stadtteilzentrum
2.2.2 Vision - Dream (Ideenentwicklung)
Im nächsten weiteren Schritt des Kreativworkshops wurden folgende Ideen entwickelt:
2.2.2.1 Konzeptansatz 1 / Biosphäre 2.0
Konzeptansatz 1 sieht die Weiterentwicklung der bestehenden Biosphäre aufbauend auf ihren derzeitigen Potentialen vor. Die bestehenden Themenbereiche sollen erweitert und durch aktuelle Themen ergänzt werden. Das Ausstellungskonzept wird zeitgemäß angepasst.
Themen und Bereiche:
- Vielfalt entdecken und erleben
- Unter der Erde
- Mikro-Welten
- Tiefen der See
- Die Wüste lebt
- Das ewige Eis
- Der Regenwald bei Tag und Nacht
- Biodiversity Lab
Ergänzende Anmerkungen und Ideen waren:
- unsichtbare Biosphäre
- mehr Aquarien
- Tropenhalle bleibt erhalten
- Neue Welt > Mikrowelt entdecken,
- „Abenteuerwiese“ > gut
- Biolumineszenz und Tiefsee > gut
- Tierwelt unter Wasser > gut
- Regenwald bei Nacht > gut
- 24 h Öffnung (Nachtprogramm)
- Klimawandel als Thema aufnehmen
- Meeresaquarium-Shop
- Themen Wasser, Wüste, Klima etc. > gut
- Expeditionen, Camps, Expedition in Mikrowelt,
- Coral Sea
- flexible Bildungs-/Erlebnisangebote
- mehr Restaurants
- Kooperation mit Botanischen Gärten
- Blumenladen
- Hotel (Tagung) ergänzen
2.2.2.2 Konzeptansatz 2 / Entertainment Center
Konzeptansatz 2 greift die aktuellen Trends in der Freizeitbranche auf und sieht die Umgestaltung der bestehenden Biosphäre zu einem Entertainment Center vor, welches die bestehenden räumlichen Potentiale wie bspw. die Tropenhalle aufgreift und neue thematisch integrierte Freizeit- und Unterhaltungsangebote vorsieht.
Themen und Bereiche:
- Jungle Playground
- Treetop Fun Kletterwald
- Adventure Games
- Caving
- Die Abenteuerwiese
- Unterwasser Jumphouse
Ergänzende Anmerkungen und Ideen waren:
- einzelne Kletterelemente
- Treetop Fun Größe?
- Besucherzahlen Adventure Games?
- indoor + outdoor
- Angebot für Erwachsene?
2.2.2.3 Konzeptansatz 3/ Nature Science Center
Konzeptansatz 3 baut auf den bestehenden Potentialen auf und integriert in verstärkter Weise den wissenschaftlichen Aspekt im Erlebnis. Die verschiedenen Themenbereiche bieten wissenschaftlichen Institutionen die die Möglichkeit aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung nachvollziehbar und spannend erlebbar zu machen.
Themen und Bereiche:
- Entdecke die Elemente
- Natur mit allen Sinnen erleben
- Mitmach-Wissenschaft
- Spannende Naturerlebniswelten
Ergänzende Anmerkungen und Ideen waren:
- Sinneserfahrungen analog und VR
- Birdy View > Ulm
2.2.2.4 Konzeptansatz 4 / Evolution Discovery
Konzeptansatz 4 nutzt die begrünten Innenraumpotentiale und bietet eine neuartige Erlebniswelt die den Besucher auf eine fantastische Reise durch die Entwicklungsgeschichte führt und Einblicke in unsere Vergangenheit sowie in die Zukunft ermöglicht.
Themen und Bereiche:
- Vom Urknall in die Zukunft
- Darwin Discovery
- Living Fossils
- Jurassic Forest
- Jurassic Safari Simulator Ride
- Sea Monsters 5D
- Ausgrabung Spielplatz
- The Future is Wild
Ergänzende Anmerkungen und Ideen waren:
- Lebende Fossilien zeigen
2.2.2.5 Konzeptansatz 5 / Erlebnis Klima und Umwelt
Konzeptansatz 5 lässt die Besucher in allen Bereichen der Biosphäre die hoch aktuellen Themenbereiche Umwelt, Klimawandel, erneuerbare Energien und Schutz der Ressourcen näher kennenlernen. An interaktiven Mitmachstationen werden Klima- und Umweltphänomene spielerisch erkundet und mit allen Sinnen erlebbar.
Themen und Bereiche:
- Tropen > Regenwald und Korallenriff
- Subtropen > Wüste
- Polargebiete > Eiswüste
- gemäßigte Zone > Gartenkolonie
Ergänzende Anmerkungen und Ideen waren:
- Klima im Zusammenhang mit Regenwald
- Synergien mit PIK möglich
- Klimawandel unpopulär als Einzelthema > als
- Thema integriert in Biosphäre 2.0
- Förderungsmöglichkeiten
- sinnliche Wahrnehmung
- Thema Korallenriff > gut
2.2.2.6 Konzeptansatz 6 / Virtual Zoo
Konzeptansatz 6 greift die aktuellen Trends der digitalen Freizeitwelt auf, und bietet in authentischen und europaweit einzigartigen Erlebnisräumen multi-sensorische Naturerlebnisse an. Reale Szenenbilder wie der Regenwald werden durch Augmented und Virtual Reality Attraktionen zu einem neuen Mixed-Media-Erlebnis.
Themen und Bereiche:
- multimediale Naturerlebnisse
- 5D Cinema
- VR-Aquarium
- Augmented Reality Jungle
- The Future is Wild
Ergänzende Anmerkungen und Ideen waren:
- ohne Bezug
2.2.3 Bewertung der entwickelten Ideen
Die Teilnehmer bewerten die diskutierten Nutzungsideen auf den Dimensionen:
• Leuchtturmpotential
• Zielgruppen-fit
• persönlicher Favorit
Als ergänzende Nutzungsidee wurde aus der Analyse von PROFUND Consult das
Thema Hotel & Spa zur Bewertung ausgewählt.
Daraus ergab sich folgende Gesamtbewertung der Nutzungsideen bei den Teilnehmern des Kreativworkshops:
Biosphäre 2.0 | 14 Punkte |
Climate Experience | 13 Punkte |
Hotel & Spa | 11 Punkte |
Entertainment Center | 9 Punkte |
Evolution Discovery | 0 Punkte |
Nature Science | 0 Punkte |
2.3 Nutzungsszenarien - Develop / Konzeptentwicklung für 3 Nutzungsszenarien
Zur weiteren Bearbeitung wurden folgende Ideen ausgewählt:
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Generell soll das Thema Hotel als Anbau in allen Varianten berücksichtigt/ untersucht werden.
Auf Grundlage der von dan pearlman und PROFUND Consult vorgestellten Nutzungsvarianten und dem daraus resultierenden Teilnehmer-Feedback, wird ein Kriterienkatalog erarbeitet, der zur Evaluation verwendet wird. Die Teilnehmer bewerteten in den entsprechenden Kategorien wie folgt:
Biosphäre 2.0:
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Kategorien | Bewertung |
attraktive Zielgruppen | 27 Punkte |
Potenzialnutzung | 27 Punkte |
Wiederkehr | 17 Punkte |
städtisches Interesse | 24 Punkte |
überregionale Relvanz | 27 Punkte |
Insgesamt | 122 Punkte |
Regenwald Spa:
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Kategorien | Bewertung |
attraktive Zielgruppen | 18 Punkte |
Potenzialnutzung | 18 Punkte |
Wiederkehr | 28 Punkte |
städtisches Interesse | 21 Punkte |
überregionale Relvanz | 18 Punkte |
Insgesamt | 103 Punkte |
Hiernach ist die Konzeptidee Biosphäre 2.0 durch die Teilnehmer der interfraktionellen Steuerungsgruppe am 01.02.2019 mit folgendem Ergebnis bei der Bewertung bestätigt worden:
Die Biosphäre 2.0 erhält die höchste Punktzahl und wird einvernehmlich als Nutzungsvariante gewählt. Das Konzept wird im nächsten Schritt vertieft ausgearbeitet werden.
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Im Übrigen wird hierzu auf die beigefügte Zusammenfassung der dan pearlman Erlebnisarchitektur und der PROFUND Consult vom 01.02.2019 verwiesen.
2.4 Ausarbeitung - Konzeptumsetzung für 1 Nutzungskonzept
2.4.1 Konzeptentwicklung für Biosphäre 2.0
Grundlage für die Entwicklung des übergeordneten Konzepts war die in den Workshops formulierte Design Challenge:
„Wie können wir die Biosphäre Potsdam mit ihren relevanten Potentialen zu einem lokal verankerten Leuchtturm und einer überregional bekannten (Publikums-) Attraktion machen, zu der man auch gerne wiederkehrt?“
In drei aufeinander aufbauenden Schritten werden Antworten auf die Frage generiert und das übergeordnete Konzept entwickelt.
Schritt 1: Aufräumen
- Schwächen aus SWOT aussortieren bzw. zu Stärken umstrukturieren
Schritt 2: Aufwerten
- Flächenerweiterung, Innen-/Aussen verbinden,
- Programm erweitern
- Attraktionen hinzufügen
- saisonales Angebot stärken
Schritt 3: Aufladen
- WOW-Faktoren hinzufügen
- Synergien mit Volkspark Potsdam, schaffen, ausbauen, stärken
- Relevanz für das Quartier schaffen
- Kooperationen mit lokalen wissenschaftlichen Institutionen
Aufbauend werden übergeordnete Leitlinien zur Gestaltung definiert:
- Storyline/ Leitidee: Die Biosphäre Potsdam nimmt den Besucher mit auf eine einzigartige Reise durch diese Welt und zeigt eindrucksvoll die Vielfalt und ihre Wechselwirkungen zwischen Flora, Fauna und Klima, von der Mikro- bis zur Makroebene.
- Thematische Dramaturgie: Das thematische Raumprogramm der Biosphäre ist „Erleben statt lesen“. Das Erlebnis Biosphäre ist keine statische Reihung von Exponaten, sondern ein Verlauf von Ereignissen.
- Die übergeordneten Themen sind: Das Phänomen Ökosystem, Vielfalt im Lebensraum (Biodiversität), Klimawandel, Der Mensch (Zeitalter Anthropozän)
- Zonierung nach Klimazonen
- Erlebnisebenen: Mikro bis Makro
- Kommunikationsaufbau
- Inhaltliche Dramaturgie
- Tonalität
- Kommunikationslevel
Im Übrigen wird hierzu auf die beigefügte beigefügten Zusammenfassung der dan perlman Erlebnisarchitektur und der PROFUND Consult vom 01.02.2019 verwiesen.
2.4.2 Erlebniskonzept für Biosphäre 2.0
- Auftakt Vorplatz
- Attraktivierung des Vorplatzes durch zusammenhängende Landschaftsgestaltung, attraktiven Aufenthaltsflächen und Signage mit imposanter Fernwirkung
- Lobby und Shop
- Aufwertung und Optimierung des Eingangsbereiches mit Integration der Retail-Flächen, stilisierten Naturelementen, themenorientierter Designsprache
- Lichtermeer
- Wechselausstellung als immersive digitale Kunstinstallation mit beweglichen Projektionen und Spiegelwänden
- Pre-Show Planet Erde
- Modernes Amphitheater mit 180° Filmprojektion und Lounge Möbeln
- Unter der Erde
- Gang mit Erdabbruchwänden, Wurzelwerk und integrierten Tierausstellungen
- Der Regelwald
- Immersive großräumige Tropenhalle mit feucht-warmem Klima, dichter Pflanzung, Tropengewittern, Soundeffekten und freilaufenden Tieren
- Das Korallenriff
- Korallenriff mit integrierten Aquarien und Projektion, U-Boot mit Aquarien, Screens und Soundeffekten, Hafenbecken Unterwasser mit Plastikmüllinstallation
- Die Wüste
- Canyon mit Kunstfels-Wänden, trocken und heißes Klima, umlaufendes 360° Dünendiorama mit Bodenanschnitt und integrierten Terrarien, Soundeffekte
- Die Eiswüste
- Dunkler kühler Raum mit Polaranmutung, Soundeffekten, Videodiorama, Polarlichtprojektion und Forschungscontainer
- Gartenkolonie 4 Jahreszeiten
- Idyllische Erlebnis-Kleingärten im Außenraum, im Wandel der Jahreszeiten, begehbare Parzellen und Lauben mit diversen Ausstellungen, Gastronomie "Vereinsheim" mit Biergarten, Festwiese für Übernachtungen und Veranstaltungen
- 5 D-Simulator
- 5D-Motion Ride, thematisiert als Aufklärungshelikopter, Wartebereich thematisiert als Hangar mit Helikopter
- Nature Lab
- Moderne Laboranmutung, leicht "futuristisch" zur adäquaten Integration verschiedenster Multimedia-Elemente
Im Übrigen wird hierzu auf die beigefügte Zusammenfassung der dan pearlman Erlebnisarchitektur und der PROFUND Consult vom 01.02.2019 verwiesen.
2.4.3 Destination Volkspark & Biosphäre + Hotel
Der neu entwickelte Natur Campus ist die Kombination der Biosphäre 2.0 mit einem neuen Tagungshotel. Fokus der Tagungen könnte auf Themen wie Natur- und Artenschutz und vor allem Klimawandel stehen. Starke inhaltliche und auch räumliche Verknüpfungen zwischen der Biosphäre und dem Hotel/Tagungszentrum sowie dem Volkspark. Alleinstellungsmerkmal in der Region. Stärkere Positionierung der Stadt Potsdam als Standort für Klimaforschung. Adäquate Ergänzung/ Stärkung der Destination Volkspark mit einem Alleinstellungsmerkmal in der Region und einer hohen Relevanz für das Quartier.
Im Übrigen wird hierzu auf die beigefügte Zusammenfassung der dan pearlman Erlebnisarchitektur und der PROFUND Consult vom 01.02.2019 verwiesen.
2.5 Wirtschaftlichkeit Biosphäre 2.0
2.5.1 Besuchsprognose
Die Bestimmung der Besuchspotenziale erfolgt für die ersten fünf Betriebsjahre für die projektierte Biosphäre 2.0 in Potsdam. Dabei basiert die Prognose auf den im Rahmen der Einzugsgebietsanalyse ermittelten Nachfragepotenzialen, aus den Ergebnissen der Wettbewerbsanalyse sowie dem aktuellen Konzeptstand. Die Aktivierungsansätze (Akt. Quotient) beruhen auf repräsentativen Marktuntersuchungen der Deutschen Stiftung für Zukunftsfragen, des Verbandes Deutscher Freizeitunternehmen (VdFU) sowie den Marktkenntnissen von PROFUND Consult.
Für den Anlagentyp Freizeitattraktion mit Tierbezug, zu der die Biosphäre 2.0 gezählt wird, lässt sich eine bundesweite Aktivitätsquote von rd. 25 % bestimmen. Das bedeutet, dass statistisch gesehen jeder vierte Deutsche einmal pro Jahr eine solche Attraktion besucht. Die 25 % stellen einen Durchschnittswert aus drei verschiedenen Aktivitätsquoten dar: Zoo/Tierpark (45 %), Aquarium (25 %) und Naturkundliche Museen (10 %).
Der Marktanteil steht für den prozentualen Anteil an Besuchen aus dem Gesamt-Besuchspotenzial der Region, den die Biosphäre 2.0 voraussichtlich an sich binden kann. Er wird durch die direkte Wettbewerbssituation, die Standortqualität und die Konzeptattraktivität beeinflusst. Die angesetzten Marktanteile (60 % Zone A, 35 % Zone B, 5 % Zone C und 1 % Zone D) im wahrscheinlichen Szenario stellen Erfahrungswerte der Gutachter dar, die wiederum auf der unterstellten Zugkraft des Konzeptes und den spezifischen Standort- und Wettbewerbsbedingungen basieren. In der Prognoserechnung bisher unberücksichtigt bleiben aus Vorsichtsgründen die zu erwartenden steigenden Bevölkerungs- und Tourismuszahlen für die Landeshauptstadt Potsdam.
Bei realistischer Betrachtung wird für das betriebstypische dritte Jahr mit einem Volumen von rd. 231.500 Eintritten in die Biosphäre 2.0 kalkuliert. Dies entspricht einer Steigerung von rd. 60 % gegenüber dem Status Quo. Hinzu kommen rd. 20.000 externe Gastronomiebesucher und 11.000 Eventgäste p.a. In Summe werden somit 262.500 Besuche im 3. Betriebsjahr erwartet.
Vergleichbare Anlagen in Deutschland erreichen, auch an peripheren Standorten, oftmals höhere Besuchsvolumina als die hier prognostizierten 262.500 Gäste p.a. Zur besseren Orientierung stellt die folgende Aufzählung die Besuchszahlen der Anlagen in Deutschland dar, die am ehesten mit dem Konzept der Biosphäre 2.0 verglichen werden können:
- Klimahaus Bremerhaven: 425.000 Besuche p.a. (im ersten Betriebsjahr rd. 800.000 Besuche)
- Tropenaquarium Hamburg: 400.000 Besuche p.a.
- Multimar Wattforum Tönning: 200.000 Besuche p.a.
- SEA LIFE Aquarien: 200.000 bis 400.000 Besuche p.a. (je nach Standort)
- Gondwanaland im Zoo Leipzig: 500.000 Mehrbesuche im Zoo durch Eröffnung Gondwanaland
- Darwineum im Zoo Rostock: 200.000 Mehrbesuche im Zoo durch Eröffnung Darwineum
Bei Besucherattraktionen wie der Biosphäre 2.0 ist oftmals bei Markteintritt der sogenannte „Champagnereffekt“ zu beobachten. Das bedeutet, dass im 1. Betriebsjahr mehr Gäste die Anlage besuchen, dieser Trend aber relativ schnell abebbt und die Besuche auf ein Normalmaß (betriebstypisches Prognosejahr) zurückfallen. Wenn regelmäßige neue Besuchsanreize geschaffen werden, kann das Niveau des 3. Betriebsjahres gehalten werden.
Die folgende Tabelle stellt den prognostizierten Verlauf der Besuchszahlen für die Biosphäre 2.0 in den ersten fünf Betriebsjahren dar:
Im Übrigen wird hierzu auf die beigefügte Untersuchung der PROFUND Consult vom 01.02.2019 verwiesen.
2.5.2 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Die in diesem Abschnitt von PROFUND Consult durchgeführten Berechnungen basieren auf den ermittelten Besuchszahlen für die Biosphäre 2.0 sowie der Voraussetzung eines nach Wirtschaftlichkeitskriterien geführten Betriebes. Die Kostenarten bei den aufgezeigten Wirtschaftlichkeitsberechnungen beruhen auf aktuellen Daten und repräsentieren das derzeitige Niveau.
Dabei berücksichtigt die Wirtschaftlichkeitsanalyse die unterschiedlichen Umsätze pro Gast und Besuchszahlen für die einzelnen Angebotsbausteine. Bei den Erlösarten werden die Einnahmen aus Eintritten, Gastronomie und Nutzungsentgelten aufgezeigt und den jeweiligen Kostenarten gegenübergestellt. Eine erste Berechnung des operativen Ergebnisses endet in der Ausweisung des Deckungsbeitrages I. Die Ausweisung des Deckungsbeitrages II, der Gewinn- und Verlustrechnung sowie des Cash Flows erfolgt überschlägig auf Basis der durch dan pearlman zugelieferten Investitionsvolumina.
Ebenfalls in die Berechnungen eingeflossen sind die aktuelle Gewinn- und Verlustrechnung der bestehenden Biosphäre sowie die Wirtschaftlichkeitsdaten von anderen vergleichbaren Anlagen in Deutschland. Damit wird sichergestellt, dass sich die prognostizierten Werte an einem möglichst realistischen und marktüblichen Niveau orientieren.
Bei den Umsätzen flossen folgende Ansätze in die Berechnungen ein:
- Eintrittspreise und Nutzungsentgelte: basieren auf der Annahme der dargestellten Angebotsausprägung für die Biosphäre 2.0 und einer Umsetzung der dargestellten Konzeptinhalte; Marktfähigkeit sowie der Struktur der Region. Für ein betriebstypisches Jahr werden folgende durchschnittliche Brutto-Eintrittspreise angesetzt (Auswahl):
- Tageskarte Erwachsene: 16,- EUR
- Tageskarte Ermäßigt: 11,50 EUR
- Tageskarte Kinder: 9,- EUR
- Tageskarte Kleinkinder: 6,- EUR
- Im Gegensatz zum Status Quo gehen wir von einer Erhöhung der Eintrittspreise aus. Die neuen Eintrittspreise orientieren sich dabei in erster Linie an Anlagen vergleichbarer Attraktivität und Qualität (z.B. Tropenaquarium, Klimahaus etc.)
- Darüber hinaus wurde bei den Berechnungen ebenfalls der Verkauf von Familienkarten und Jahreskarten berücksichtigt.
- Gastronomie: Betrieb wird in Eigenregie geführt. Annahme: 4,- EUR pro Besucher der Biosphäre 2.0 (derzeit liegt der Umsatz pro Gast bei 3,63 EUR brutto) sowie 10,- EUR pro externen Besucher. Es wird von 20.000 externen Besuchern (die kein Ticket für die Biosphäre 2.0 haben) ausgegangen.
- Shop: Betrieb wird in Eigenregie geführt. Ansatz von 1,50 brutto pro Besuche (Status Quo: 1,50 EUR pro Besucher)
- Events: Es wird von einer deutlichen Erhöhung der Eventumsätze ausgegangen, so dass das gute Niveau von 2013 und 2015 dauerhaft erreicht werden kann. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer konservativen Betrachtung. Bei konsequenter Ausrichtung auf das Thema Events sind hier weitere Steigerungspotenziale möglich.
- Sonstige Erträge: pauschal 75 TEUR im 1. Jahr
Auf der Kostenseite wurde mit folgenden Ansätzen kalkuliert:
- Wareneinstand bzw. Lieferung und Leistungen: Dieser Kostenblock orientiert sich an der IST Struktur (prozentualer Anteil an den jeweiligen Umsätzen)
- Personal: Es wird gegenüber dem Status Quo von einer Erhöhung der Personalkosten ausgegangen, u.a. aufgrund des größeren Angebotes sowie einer zusätzlich zu schaffenden Stelle im Eventmanagement (siehe Präsentation „Biosphäre Werkstatt“ vom 27. April 2018). Insgesamt wird von einem Mehrbedarf von 15 Vollzeitäquivalenten ausgegangen.
- Strom, Heizung, Wasser: Erhöhung dieser Position gegenüber dem Status Quo, u.a. aufgrund des größeren Angebotes in der Biosphäre 2.0. Evtl. existieren hier Einsparpotenziale, wenn energetische Maßnahmen beim Bau der Biosphäre 2.0 getroffen werden können.
- Unterhaltung, Instandhaltung, Reparaturen: Leichte Reduzierung gegenüber dem Status Quo, da die Halle im Zuge der Umbaumaßnahmen ertüchtigt wird.
- Marketing und Werbung: Ansatz von rd. 5 % vom Umsatz als marktüblicher Kennwert. Dies geht einher mit einer deutlichen Erhöhung des Marketingetats, was als notwendig erachtet wird, um die Neuausrichtung zu kommunizieren und die Anlage dauerhaft erfolgreich am Markt zu etablieren.
- Sonstiger Aufwand: Beinhaltet alle Kosten, die keiner der vorher genannten Kostenblöcke zugeordnet werden können. Dieser Kostenblock erhöht sich im Gegensatz zum Status Quo um rd. 100.000 EUR. Dies liegt u.a. an den zu erwartenden Mehrbesuchen sowie der größeren Angebotsvielfalt der Anlage.
Über alle Betriebsjahre werden Erlössteigerungen von 2 % in die Berechnungen eingestellt. Die Eintrittspreise erhöhen sich einmalig nach dem dritten Betriebsjahr um 5 %. Den Personalkosten liegen die vom statistischen Bundesamt ausgegebenen durchschnittlichen Lohnsteigerungen zugrunde. Die restlichen Kostenpositionen werden mit einer Steigerung von 0,5 % bis 2 % p.a. in die Berechnungen eingestellt. Ausnahme bilden die Instandhaltungskosten, die im Laufe der Jahre stärker ansteigen.
Folgendes operatives Ergebnis wird für den Betrieb der Biosphäre 2.0 für die ersten fünf Betriebsjahre kalkuliert:
Es wird mit einer deutlichen Verbesserung des Kostendeckungsgrades gegenüber dem Status quo (70 %) gerechnet. Dennoch ist bereits im operativen Ergebnis abzulesen, dass die Biosphäre 2.0 spätestens ab dem 3. Betriebsjahr auf Betriebskostenzuschüsse angewiesen sein wird. Hinzu kommen die Finanzierungskosten, die je nach Finanzierungsmodell und möglicher Förderquote unterschiedlich hoch ausfallen. Das Projekt hat ein Gesamtinvestitionsvolumen von 17,3 Mio. EUR netto. Darin enthalten sind rd. 6,4 Mio. EUR netto Sanierungskosten für das bestehende Gebäude (Zulieferung durch ProPotsdam) sowie weitere 10,95 Mio. EUR netto Kosten für die Umwandlung der Biosphäre in die „Biosphäre 2.0“ (Zulieferung von dan pearlman). Aus den Haushaltsmitteln, die bereits in der mittelfristigen Finanzplanung für die Biosphäre eingestellt sind, lassen sich rd. 4 Mio. EUR einsetzen. Somit reduziert sich die per Kommunalkredit zu finanzierende Investition auf 13,3 Mio. EUR.
Modellhaft wird von einem Kredit mit einer Laufzeit von 20 Jahren bei einem Zinssatz von 1 % ausgegangen. Dabei wird die Abschreibungsdauer pauschal mit 15 Jahren angesetzt.
Die folgende Tabelle stellt die zu erwartende Wirtschaftlichkeit der Biosphäre 2.0 unter der Prämisse dar, dass die o.g. 13,3 Mio. EUR zu 100 % finanziert werden müssen:
Bei diesem Szenario läge der tatsächliche Zuschussbedarf gemittelt über einen Zeitraum von fünf Jahren bei rd. 766.000 EUR p.a. Bei einer Fördersumme von 2 Mio. EUR würde sich der tatsächliche Zuschussbedarf auf durchschnittlich rd. 655.000 EUR p.a. reduzieren. Sollten darüber hinaus noch Mittel durch einen Grundstücksverkauf in Höhe von 3,6 Mio. EUR akquiriert werden können, würde sich der durchschnittliche Zuschussbedarf sogar auf rd. 456.000 EUR p.a. reduzieren. Im Übrigen wird hierzu auf die beigefügte Untersuchung der PROFUND Consult vom 01.02.2019 verwiesen.
3. Fazit
Im Verlauf des Workshop-Verfahrens wurde deutlich, dass das Konzept Biosphäre 2.0 aufbauend auf den vorhanden attraktiven Potentialen, die adäquateste sowie wirtschaftlichste Variante einer Nachnutzung darstellt, eine signifikante Verringerung der benötigten Zuschüsse erzielt und die Biosphäre sowie die Destination Volkspark Potsdam zu einem lokal verankerten Leuchtturm und einer überregional bekannten (Publikums-) Attraktion macht. Das Konzept erreicht alle definierten Zielstellungen und eine weitere Untersuchung und Vertiefung wurde im Rahmen des Kreativworkshops von allen Teilnehmern einstimmig befürwortet.
Die Ertüchtigung der bestehenden Biosphäre in Potsdam zur Biosphäre 2.0 ist aus Sicht von PROFUND Consult empfehlenswert. So würde sich das Besuchsvolumen der Anlage von derzeit rd. 150.000 Besuchen auf rd. 260.000 Besuchen p.a. erhöhen. Diese Steigerung entspricht der erwarteten konzeptionellen Aufwertung der Attraktion. Verglichen mit anderen vergleichbaren Anlagen in Deutschland ist das prognostizierte Besuchsvolumen als marktüblich einzuschätzen.
Auch kann die wirtschaftliche Situation der Biosphäre 2.0 gegenüber der Bestandsanlage verbessert werden. Das operative Ergebnis erhöht sich auf einen Kostendeckungsgrad von rd. 95 % ab dem 3. Betriebsjahr im Vergleich zu rd. 70 % in der derzeitigen Biosphäre. Dies entspricht einem durchschnittlichen operativen Zuschuss zwischen 150.000 EUR und 200.000 EUR p.a. Der Zuschussbedarf ist u.a. auf drei gegenüber dem Status quo kaum „veränderbare“ Aspekte zurückzuführen: ein Standort außerhalb der touristischen Frequenzlagen, eine betriebskostenintensive Gebäudestruktur und ein nach wie vor edukatives Konzept, das einen hohen Anteil rabattierter Tickets mit sich bringt. Hinzu kommen die Finanzierungskosten, die je nach Finanzierungsmodell und Förderquote unterschiedlich hoch ausfallen.
In einem Szenario, in dem die Finanzierungskosten, abzüglich der bereits im Haushalt eingestellten Mittel, zu 100 % fremdfinanziert werden, betragen diese rd. 766.000 EUR im Durchschnitt über die ersten fünf Betriebsjahre. In diesem Betrag ist der operative Zuschussbedarf bereits inkludiert. Daher wird der folgende Beschlussvorschlag der Stadtverordnetenversammlung unterbreitet:
a) Vorgaben für ein konzeptionelles Modell „Biosphäre 2.0“ – in Kombination mit den Themen Klima und Umwelt und einem Natur Campus im Volkspark sowie einem Hotel/ Tagungszentrum b) Betreibermodell Eignung und Risikobetrachtung der Vor- und Nachteile für die Varianten: Eigengesellschaft, Eigenbetrieb mit Managementvertrag, Verpachtung an privaten Betreiber/Fremdbetrieb oder Privatisierung c) Finanzierungsmodell (Wirtschaftlichkeitsbetrachtung)
d) Zeitplan (mit Darstellung der Projektschritte Meilensteine)
e) Beteiligungskonzept/ Kuratorium (Art und Form der Bürgerbeteiligung und wissenschaftlicher Begleitung)
f) Städtebauliche Untersuchung zum Areal um die Biosphäre
g) Bewirtschaftungskonzept zum Areal um die Biosphäre
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Fazit finanzielle Auswirkungen
Fazit finanzielle Auswirkungen:
Nach Beschlussfassung dieser Vorlage durch die Stadtverordnetenversammlung soll der Entwicklungsträger Bornstedter Feld im Auftrag und in Abstimmung mit der Landeshauptstadt Potsdam die Organisation der weiteren Arbeit zur Erstellung des Umsetzungskonzepts auf der Grundlage der im Kreativworkshop entwickelten Konzeptidee „Biosphäre 2.0“ zur Nachnutzung der Biosphäre unter Einbeziehung des Volksparks übernehmen.
Die hierfür notwendigen Haushaltsmittel zur Erarbeitung des Umsetzungskonzepts sind im Ergebnishaushalt für das Jahr 2019 unter dem Produkt 5730201 Biosphärenhalle vorhanden.
Die unmittelbaren finanziellen Auswirkungen für die Nachnutzung der Biosphäre unter Einbeziehung des Volksparks entstehen erst mit der geplanten Beschlussfassung des konkreten Umsetzungskonzepts für die Nachnutzung der Biosphäre durch die Stadtverordnetenversammlung Ende Januar 2020.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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39,8 MB
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