Mitteilungsvorlage - 19/SVV/0370
Grunddaten
- Betreff:
-
Förderung des Extaviums
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- Wirtschaftsförderung
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, Bereich Wirtschaftsförderung
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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zur Kenntnis
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03.04.2019
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:
Der Oberbürgermeister wurde mit Beschluss der SVV vom 30.01.2019 aufgefordert zu prüfen, wie eine Förderung des Extaviums zeitnah erfolgen kann, um einen Fortbestand des Angebotes zu sichern.
Die Verwaltung hat hierzu eine Prüfung der organisatorischen und personellen Strukturen, der inhaltlichen Angebote und Ausrichtung, der wirtschaftlichen Situation sowie erster Weiterent-wicklungsansätze des Extaviums durchgeführt. Im Rahmen der Prüfung konnte ein dringender Unterstützungsbedarf zur Sicherung des Extaviums als außerschulisches Bildungsangebot im MINT-Bereich nachvollziehbar festgestellt werden.
Zur Sicherung des Extaviums wird eine anteilige Förderung des Weiterbetriebs in Höhe von 200 TEUR zunächst für das Jahr 2019 vorgeschlagen. Als Entscheidungsgrundlage für eine weitere Förderung des Weiterbetriebes in 2020 soll ein Betriebskonzept als Basis eines Förderantrages bis zum Herbst 2019 vorgelegt werden.
Im Rahmen einer möglichen Förderung soll das Extavium dann ein dauerhaft tragfähiges Betriebskonzept als gemeinnütziger außerschulischer Lern- und Bildungsort entwickeln. Weiter sollten im Rahmen des Konzeptes inhaltliche Schwerpunktsetzungen, zielgruppenspezifische Angebote, mögliche externe Fördermittelgebern, Kooperationsansätze thematisiert werden sowie die Erarbeitung eines Sponsoringkonzeptes erfolgen. Die Prüfung möglicher Synergien einer Verknüpfung des Extaviums mit der Entwicklung der Biosphäre 2.0 sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Die Landeshauptstadt Potsdam wird das Extavium bei der konzeptionellen Erarbeitung begleiten.
Eine Förderung des Extaviums kann jedoch ausschließlich unter der Voraussetzung des Vorliegens eines vollständigen prüffähigen Förderantrages sowie einer darin begründeten Förderfähigkeit des Vorhabens erfolgen.
Die Landeshauptstadt Potsdam wird ein gesamtstädtisches Konzept zu naturwissenschaftlichen Lern- und Bildungsangeboten erarbeiten. Dieses Konzept soll dabei die vorhandenen Angebote und Strukturen erfassen und insbesondere Schnittstellen sowie Vernetzungs- und Kooperationsmöglichkeiten der verschiedenen Angebote eruieren.
- Inhaltliche Ausrichtung des Extavium
Das Extavium als außerschulisches Bildungsangebot unterstützt durch über 70 eigenentwickelte Exponate aus den MINT-Bereichen eine interaktive und erlebnisorientierte Wissensvermittlung.
Die Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit konzentrieren sich auf die Vermittlung von naturwissenschaftlichen Zusammenhängen. Die Kernzielgruppe sind Kinder im KiTa- und Grundschulalter. Zudem ist das Extavium ein beliebtes Angebot für private Freizeitnutzerinnen und ‑nutzer, die die Ausstellung besuchen oder an geführten Experimentierkursen teilnehmen.
Das Extavium zeichnet sich durch altersspezifische und aufbauende Wissensvermittlung sowie durch ein intensives pädagogisches Betreuungskonzept aus.
Aufgrund der wirtschaftlichen Situation musste der Betrieb auf 4,5 Öffnungstage reduziert werden. Trotz dieser Reduktion werden pro Jahr immer noch bis zu 30.000 Nutzerinnen und Nutzer erreicht.
- Beurteilung des Unterstützungsbedarfs des Extaviums
Im Ergebnis einer Prüfung vorliegender Unterlagen durch die Landeshauptstadt Potsdam wurde deutlich: Um eine kurzfristig drohende Schließung zu vermeiden, ist eine finanzielle Unterstützung zwingend notwendig.
Die inhaltlich-fachliche Ausrichtung des Extaviums, das pädagogische Konzept, die Frequenz und Akzeptanz der Nutzerinnen und Nutzer gegenüber dem Extavium, die regionale Verankerung insbesondere als außerschulisches Lern- und Bildungsangebot für Kinder sowie die bereits erkennbaren Entwicklungspotenziale des Angebots sind maßgebliche Gründe, die eine finanzielle Unterstützung des Extaviums durch die Landeshauptstadt Potsdam rechtfertigen und begründen.
- Vorgesehenes Verfahren
Die LHP schlägt folgende Unterstützung des Extaviums vor.
Zur Sicherung des Extaviums wird eine anteilige Förderung des Weiterbetriebs in Höhe von 200 TEUR zunächst für das Jahr 2019 vorgeschlagen. Als Entscheidungsgrundlage für eine weitere Förderung des Weiterbetriebes in 2020 soll ein Betriebskonzept als Basis eines Förderantrages bis zum Herbst 2019 vorgelegt werden. Aus diesem Konzept sollen Aktivitäten und Maßnahmen zur Sicherung des Angebotes für die Jahre 2019 und 2020 ersichtlich werden.
Im Rahmen einer möglichen Förderung soll durch den Betreiber des Extaviums ein tragfähiges Gesamtkonzept erarbeitet werden, das Perspektiven für eine nachhaltige und langfristige Sicherung des Angebots aufzeigt und beschreibt. Hierzu gehören insbesondere Aussagen zu: notwendigen Strukturentwicklungen, inhaltlichen Schwerpunktsetzungen, zielgruppenspezifischen Angeboten, möglichen externen Fördermittelgebern, Kooperationsansätzen zu wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen sowie die Erarbeitung eines Sponsoringkonzeptes. Weiter sollen im Rahmen des Konzeptes mögliche Synergien einer Verknüpfung des Extaviums mit der Entwicklung der Biosphäre 2.0 beleuchtet werden.
Diese konzeptionelle Erarbeitung soll inhaltlich durch die Landeshauptstadt Potsdam begleitet sowie bei Bedarf durch die Einbindung externer Beratungsleistungen unterstützt werden.
Der vorliegende Vorschlag ist dabei als Unterstützung der Landeshauptstadt Potsdam zur Abwendung der aktuell drohenden Schließung des Angebots sowie zur Unterstützung der Entwicklung eines eigenständigen, tragfähigen Betriebskonzeptes zu sehen.
Die Landeshauptstadt Potsdam wird ein gesamtstädtisches Konzept zu naturwissenschaftlichen außerschulischen Lern- und Bildungsangeboten erarbeiten. Dieses Konzept soll dabei die vorhandenen Angebote und Strukturen innerhalb der Stadt erfassen und insbesondere Alleinstellungsansätze, Entwicklungspotenziale, vorhandene Schnittstellen sowie Vernetzungs- und Kooperationsmöglichkeiten der verschiedenen Angebote innerhalb Potsdams fokussieren.
- Ansatz für eine zeitnahe Unterstützung des Extaviums
Die LHP sieht die Ausreichung einer anteiligen Projektförderung zur Unterstützung der Personalkosten in Höhe von 200 TEUR jeweils für die Jahre 2019 und 2020 vor.
Mit dem vorgesehenen anteiligen Zuschuss soll der Weiterbetrieb des Extaviums im Rahmen der derzeit reduzierten Öffnungszeiten gesichert werden.
Eine Förderung des Extaviums kann jedoch ausschließlich unter der Voraussetzung des Vorliegens eines vollständigen prüffähigen Förderantrages sowie einer darin begründeten Förderfähigkeit des Vorhabens erfolgen.
Ein entsprechender Beschlussvorschlag wird zur Entscheidung in den Hauptausschuss eingebracht.
- Eckdaten zum Extavium
Das Extavium verfügt derzeit über eine Parallelstruktur von Extavium e.V. und EPS Edutainment Projects Service GmbH. Die EPS Edutainment Projects Service GmbH ist die derzeitige Betreibergesellschaft des Extaviums als außerschulisches Bildungsangebot.
Der pädagogische Ansatz des Extaviums ist sehr personalintensiv und führt somit zu deutlich höheren Personalausgaben im Vergleich zu den Sachausgaben. Aus diesem Grund ist eine Beibehaltung der derzeitigen Öffnungszeiten an 4,5 Tagen der Woche in der „Sicherungs- und Entwicklungsphase“ vorgesehen.
Das Extavium erreicht mit den gegenwärtigen Öffnungszeiten durchschnittlich 8.000 Kinder im Rahmen der KITA-und Schulangebote und zusätzlich 20.000 private Freizeitbesucherinnen und –besucher.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Aus der Mitteilungsvorlage ergeben sich für die Jahre 2019 und 2020 finanzielle Anforderungen in Höhe von 200 TEUR pro Jahr.
Bei dem Finanzbedarf handelt es sich um einen ungeplanten Mehraufwand im laufenden Haushalt 2019, der nur unter erheblicher Anstrengung der Geschäftsbereiche der Landeshauptstadt Potsdam abgebildet werden kann.
Für die konkrete Umsetzung der Förderung im Jahr 2020 ist eine beschlossene Haushaltssatzung notwendig.
Die Finanzierung wird im Rahmen einer Beschlussvorlage dargestellt.