Antrag - 19/SVV/0333

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Beschlussvorschlag


Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, in Babelsberg den bisher namenlosen Platz zwischen der Gabelung der Straßen Virchowatraße und Karl-Marx-Straße in Hedy-Lamarr-Platz zu benennen.

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Erläuterung


Begründung:

 

Es würde sich anbieten in Babelsberg den bisher namenlosen Platz zwischen der Gabelung der Straßen „Virchowstraße“ und „Karl-Marx-Straße“ in „Hedy-Lamarr-Platz“ zu benennen.

 

Die Universität Potsdam hat beschlossen, ihre Digitalprofessuren an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät an einem Standort zusammenzuführen. Dazu wurde das Gebäude in der Karl-Marx-Str. 67 in Potsdam-Babelsberg ausgewählt. Auf knapp 1000 qm Fläche werden Labore für Experimente mit digitalen Technologien sowie die Forscherinnen und Forscher der vier Professuren für Prozesse und Systeme, für Social Media und Data Science, für Digital Government und für Digitale Transformation untergebracht.Der bisher namenlose Platz gegenüber von der „Digitalvilla“nnte nach einer Persönlichkeit benannt werden, die die Interdisziplinarität und Vielfältigkeit der Digitalisierung ausdrückt. Daher schlagen wir die Benennung als „Hedy-Lamarr-Platz“ vor.

 

Hedy Lamarr (1914-2000) war eine jüdische Schauspielerin und Erfinderin. Ihr filmischer Weg führte sie über Filme mit Heinz Rühmann bis nach Hollywood. Das Prinzip ihrer Erfindung der gleichzeitigen Nutzung mehrerer Frequenzbänder wird heute z.B. bei Bluetooth eingesetzt.

 

Biographie von Hedy Lamarr

(Quelle: Wikipedia)

Hedy Lamarr, eigentlich Hedwig Eva Maria Kiesler, (* 9. November 1914 in Wien, Österreich-Ungarn; † 19. Januar 2000 in Altamonte Springs, Florida) war eine österreichisch-amerikanische Filmschauspielerin und Erfinderin.Ihre Erfindungen, die sie im Zweiten Weltkrieg im Dienste der US Navy und der Alliierten zu entwickeln begann, werden als frühe Vorläufer der Bluetooth- und WLAN-Technologie angesehen. Sie wurde im Jahr 2014 in die National Inventors Hall of Fame aufgenommen.

 

Lamarr stammte aus einer jüdischen Familie. Ihr aus Lemberg gebürtiger Vater Emil Kiesler war Bankdirektor des Creditanstalt-Bankvereins, die Mutter Gertrud Lichtwitz kam aus Budapest und war ausgebildete Konzertpianistin. Sie besuchte eine Privatschule, erhielt Klavier-, Ballett- und Sprachunterricht. In ihrem vierten Film „Man braucht kein Geld“ mit Heinz Rühmann und Hans Moser hatte Lamarr eine Hauptrolle.Hedy Lamarr, die sich als Gegnerin des Nationalsozialismus im Zweiten Weltkrieg auf die Seite der Alliierten stellte, entwickelte eine 1942 patentierte Funkfernsteuerung für Torpedos. Diese war durch selbsttätig wechselnde Frequenzen schwer anzupeilen und weitgehend störungssicher. Lamarr und der Komponist Antheil arbeiteten einige Monate lang an ihrer Idee, bevor sie diese im Dezember 1940 dem nationalen Erfinder-Rat (National Inventors Council) präsentierten. Vorsitzender des Rates war Charles Kettering, Forschungsdirektor von General Motors. Kettering schlug Lamarr und Antheil vor, die Idee patentieren zu lassen. Mit Unterstützung eines Professors für Elektrotechnik am California Institute of Technology bereiteten sie das Patent zur Anmeldung vor. Am 11. August 1942 wurde es vom Patentamt bewilligt. 1962 verwendeten einige Navy-Schiffe eine weiterentwickelte Version der Technologie. Der gleichzeitige Frequenzwechsel (frequency-hopping) wird in der Kommunikationstechnik zum Beispiel bei Bluetooth-Verbindungen oder mit der GSM-Technik verwendet. Für ihre Erfindung erhielt Lamarr (gemeinsam mit Antheil) 1997 den Electronic Frontier Foundation Pioneer Award. 2014 wurde sie posthum in die National Inventors Hall of Fame aufgenommen. Die letzten Jahrzehnte ihres Lebens verbrachte Lamarr zurückgezogen in Florida.Hedy Lamarr wurde 1960 mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt. 1997 verlieh die Electronic Frontier Foundation Hedy Lamarr den EFF Pioneer Award in Würdigung ihrer und Antheils Erfindung. Dave Hughes, einem glühenden Verehrer Lamarrs, und seiner unermüdlichen Lobbyarbeit ist es zu verdanken, dass alle Hersteller von Funktechnologien Lamarrs Entwicklung letztendlich doch würdigten.

2006 wurde der Hedy-Lamarr-Weg in Wien Meidling (12. Bezirk) nach der Schauspielerin benannt.

Der Tag der Erfinder wird ihr zu Ehren in Deutschland, Österreich und der Schweiz an ihrem Geburtstag am 9. November gefeiert.

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