Mitteilungsvorlage - 19/SVV/0901
Grunddaten
- Betreff:
-
Kindertag in der Landeshauptstadt Potsdam / Schiffbauergasse
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- GB 2 Bildung, Kultur, Jugend und Sport
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, Geschäftsbereich Bildung, Kultur, Jugend und Sport
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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zur Kenntnis
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11.09.2019
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:
Nach Umsetzung der Beschlüsse 18/SVV/0267 und 18/SVV/0460 zum stadtweiten Kindertag in Potsdam bzw. zur zentralen Veranstaltung zum Kindertag in der Schiffbauergasse erfolgte eine Auswertung der Aktivitäten.
Die Veranstaltung „Kindertag 2019 in Potsdam“ fand am 1. Juni 2019, dem traditionellen Kindertag, von 10-18 Uhr in Potsdam statt. Stadtweit beteiligten sich insgesamt 12 kulturelle und soziokulturelle Institutionen am Kulturprogramm zum Kindertag. Dazu zählen folgende Häuser: Mitmachmuseum Extavium, fabrik Potsdam, freiLand, Hans Otto Theater, Museum Barberini, museum FLUXUS+, Lindenpark, Naturkundemuseum Potsdam, Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Theaterschiff, T-Werk, Waschhaus sowie das POLA Magazin und das Bildungsforum Potsdam.
Insgesamt konnten Besucherinnen und Besucher über 40 Programmpunkte von 14 Institutionen in der Landeshauptstadt Potsdam entdecken. Davon fanden 23 Programmpunkte in der Schiffbauergasse statt, womit erstmals (neben dem freiLand und dem Lindenpark, die jeweils auch Ganztagesprogramme anboten) eine zentrale Kindertagsveranstaltung auf dem Kunst- und Kulturareal realisiert wurde. Mit wenigen Ausnahmen war das gesamte Kindertagsprogramm in der Stadt kostenfrei zugänglich.
Aus dem Budget der Schiffbauergasse wurden insgesamt 35.000 € für den Kindertag zur Verfügung gestellt. Davon flossen 15.000 € in das Programm der Schiffbauergasse. 14.000 € wurden für Werbemaßnahmen aufgewendet, inklusive Designerstellung, Produktion der Printmittel und ihrer Verteilung, sowie Anzeigen und Kooperationen. Die sonstigen Veranstaltungskosten summierten sich auf 6.000 € und beinhalteten Kostenpunkte u.a. für Logistik, Möbel, Genehmigungen, Reinigungs- und Müllbeseitigungskosten.
Veranstalterinnen und Veranstalter und Besucherinnen und Besucher werteten die Ausgestaltung des Kindertages 2019 insgesamt als Erfolg. Bei sonnigem Wetter wurden insbesondere die Open Air Programmangebote gut angenommen. Auch an der Schiffbauergasse wurden alle Programmpunkte stark frequentiert und die gastronomischen Anbieter waren während der gesamten Veranstaltungszeit gut ausgelastet. Einer der wenigen Kritikpunkte war, dass im Falle einer Wiederholung an der Schiffbauergasse mehr Schattenplätze zur Erholung und zum Schutz der Gäste zur Verfügung gestellt werden sollten. Insgesamt war der Kindertag in der Schiffbauergasse sehr zufriedenstellend besucht.
Die lokalen und regionalen Medien berichteten im Vorfeld und auch im Nachgang positiv über die Aktivitäten zum Kindertag 2019 in der Landeshauptstadt Potsdam.
Begleitend zur Veranstaltung fand eine Evaluation auf Grundlage des beigefügten Fragebogens statt, der sich mit insgesamt 21 Fragen an die teilnehmenden Institutionen richtete. Es haben sich 12 Institutionen an der Umfrage beteiligt.
Die Ergebnisse der Erhebung zum Kindertag werden im Folgenden kurz zusammengefasst:
- Der Großteil der Institutionen war zufrieden bis sehr zufrieden mit dem Besucher*innenaufkommen. Nur wenige Häuser vermuteten, dass sie durch die Zentralisierung des Kindertagprogrammes in der Schiffbauergasse weniger Gäste begrüßen konnten als geplant.
- Alle Träger betonen die Wichtigkeit der Veranstaltung – dabei wird auch die Stärkung der Familienfreundlichkeit durch den Kindertag als ein Ziel Potsdams genannt. Eine Vernetzung über die Quartiere hinweg sei ebenso ein wichtiger Grund für die positive Rückmeldung. Der Kindertag in dieser Form habe das Potential zur Tradition, merkt ein Haus an. Kritisch äußert sich eine Institution zum Umgang mit dem Datum an Werktagen in den kommenden Jahren.
- Über die Hälfte der Häuser hält eine offizielle Eröffnung der Veranstaltung für nicht notwendig. Gründe hierfür seien der dezentrale Charakter der Veranstaltung und vor allem gehe es an den Interessen der Kinder vorbei. Etwas mehr als ein Drittel hält eine Eröffnung an einem Ort wiederum für wichtig bis sehr wichtig.
- Rund ein Drittel der teilnehmenden Häuser befürworten ein Motto zum Kindertag. Ein Haus stellt dabei jedoch die Machbarkeit mit Blick auf den Vorlauf von weniger als einem Jahr in Frage. Fast zwei Drittel der Träger haben keine Meinung dazu oder sprechen sich explizit gegen ein Motto zum Kindertag aus. Ein Haus schlägt im Gegenzug ein Kinderparlament vor, innerhalb dessen kinderrelevante, politische Themen kollektiv eruiert und dann an die Stadtpolitik herangetragen werden sollen.
- Ca. 75 % der Institutionen unterstützen das kostenfreie Kulturangebot am Kindertag. Für 17 % ist es allerdings nicht möglich, ein kostenfreies Programm anzubieten. Der Rest hat hierzu eine neutrale Meinung oder hält ein kostenfreies Programm für weniger wichtig.
- Die Bewerbung der Veranstaltung war aus Sicht aller Träger gut, wenngleich das Design unterschiedlich bewertet wurde. In der gemeinsamen Bewerbung sehen alle Träger geschlossen einen Vorteil, insbesondere in der Verbindung und Vernetzung der stadtweit verteilten Häuser.
- Als sehr wichtig erachten die Häuser einen gemeinsamen Start des Programms an allen teilnehmenden Orten.
- Mit hundertprozentiger Übereinstimmung fühlten sich alle Häuser im Rahmen der Veranstaltungsbewerbung vertreten. Da nur ein Teil weiterer potentieller Häuser und Vereine, die ebenfalls ein Programm am Kindertag anbieten, Teil des gebündelt kommunizierten Kindertagprogrammes waren, wünschen sich die Träger eine Erweiterung des Teilnehmer*innenkreises. So wurden z.B. soziokulturelle Einrichtungen, Stadtteilnetzwerke (z.B. Westkurve, Treffpunkt Freizeit und Projekthaus Babelsberg) und auch das Thalia Kino genannt.
- An einem Vorbereitungstreffen zur Konzeptionierung des Kindertages möchten 63 % der teilnehmenden Häuser mitmachen.
Im Ergebnis der Evaluation, der darüber hinaus erfolgten Rückmeldungen der Kulturinstitutionen und des Publikums und gemessen an dem Erfolg des Kindertages 2019 in der Schiffbauergasse würde die Landeshauptstadt eine entsprechende Kindertagsfeier auch in 2020 und den Folgejahren begrüßen. Dies entspricht auch den Wünschen der in die Aktivitäten eingebundenen Kulturträger.
Die für die Realisierung des Events in den Jahren 2020ff. notwendigen Mittel müssten durch die Stadtverordnetenversammlung im Rahmen einer neuen Beschlussfassung bereitgestellt werden.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Die Mitteilungsvorlage selbst hat keine direkten finanziellen Auswirkungen.
Sollte eine Fortführung der „zentralen Kindertagsveranstaltung“ in den Jahren 2020 ff. gewollt sein, müssen vor einer Entscheidung die finanziellen Auswirkungen (50 TEUR p.a.) im Gesamtkontext aller freiwilligen Aufgaben betrachtet, im Rahmen der strategischen Schwerpunktsetzung priorisiert und ggf. zu Lasten anderer Vorhaben des Geschäftsbereiches Bildung, Kultur, Jugend und Sport oder – sofern dies nicht möglich ist – anderer Geschäftsbereiche bereitgestellt werden.
Zur Fortsetzung des Vorhabens in den Jahren 2020 ff. ist ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung erforderlich.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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431,9 kB
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