Antrag - 20/SVV/0187

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Beschlussvorschlag


Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt,

 

  • eine Konzeption zur Stärkung der Angebote von Schulgärten in allen Schularten zu erarbeiten. Diese soll in Zusammenarbeit mit Akteursvertreter*innen bis Ende 2020 erstellt werden.
  • eine Bedarfsanalyse für den Flächenbedarf für Schulgärten, insbesondere für Schulen mit unzureichenden Außenflächen/Schulhöfen zu erstellen.
  • die derzeit bestehenden Kooperationen mit Verbänden und Vereinen für die Schulgartenarbeit (u. a. Kleingartenvereine, Umweltvereine oder Gartenkooperativen) zu unterstützen.
  • Schulen und schulische Initiativen (wie z. B. auch Fördervereine von Schulen) durch die Bereitstellung öffentlicher Flächen sowie bei der Flächenbereitstellung in Kleingärten zu unterstützen.
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Erläuterung

Begründung:

 

Über die Hälfte der Potsdamer Grundschulen hat keinen Schulgarten. Dabei sind sie der Grundstein für gesunde und nachhaltige Ernährung. Schulgärten leisten einen wichtigen Beitrag zu handlungsorientiertem, schüler*innenaktivem, nachhaltigem und zukunftsfähigem Lernen. Hier können Kinder ganz unmittelbar und praktisch Natur erleben, erforschen und mitgestalten. Schulgärten sind ein einzigartiger, wertvoller Lernort für forschend-entdeckendes und situatives Lernen. Hier kann Natur mit allen Sinnen erfahren werden. Die guten Erfahrungen der langjährigen Kooperation zwischen der Weidenhof-Grundschule und dem Kulturbund Land Brandenburg im Integrationsgarten am Schlaatz sollten bei der Konzepterarbeitung Berücksichtigung finden.

 

In einer Zeit, in der der Bezug zur Natur zunehmend verloren geht ist es wichtig, Kindern und Jugendlichen unsere natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen. Viele sind erstaunt, wenn sie einen Geruch oder Geschmack, den sie aus ihrem Alltag kennen, an einer Pflanze im Kräuterbeet wiederfinden. Auch die eigene Herstellung von Lebensmitteln fördert einordnendes und verknüpfendes Denken. Im Schulgarten können die Kinder Kreisläufe der Natur erfahren: Sie pflanzen, beobachten das Wachstum, ernten und bereiten aus den Erträgen Essen zu. So begreifen sie durch ihr eigenes Handeln und Erleben wichtige Zusammenhänge.

 

An Potsdams Grundschulen fehlen Gärten für den Unterricht. Laut Antwort der Verwaltung (Ds. 19/SVV/1246) geben zwölf von 20 Grundschulen an, über keinen Schulgarten zu verfügen. Nur eines von sechs Potsdamer Gymnasien besitzt ein Areal, dass die Schüler selbst bewirtschaften können. Bei den Gesamtschulen haben vier von acht Einrichtungen einen Schulgarten, bei den Ober- und Förderschulen sind es fünf von sieben. Wissen über unsere Nahrung ist ein Grundstein zu gesunder und regionale Ernährung. Damit kann man nicht früh genug anfangen. Daher sse die Stadtverwaltung bei dem Thema nachsteuern.

 

Zur Kompensation bestünden zum Teil Kooperationen mit Landwirten oder anderen außerschulischen Partnern, teilte das Rathaus mit. Doch auch dieses Potenzial wird zu wenig genutzt. So kooperierten zum Beispiel nur vier Schulen mit Landwirten und 14 Einrichtungen mit außerschulischen Partnern zum Thema Ernährungsbildung oder Schulgarten.

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