Mitteilungsvorlage - 03/SVV/0178
Grunddaten
- Betreff:
-
Sicherheitskonzept für den ÖPNV
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- Oberbürgermeister
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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●
Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Anhörung
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02.04.2003
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07.05.2003
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Erläuterung
Sicherheit im ÖPNV
1. Ausgangssituation
Der Beschluss der 52. öffentlichen Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam am 05.06.2002 war
Anlass, die bestehenden Aktivitäten und Maßnahmen im Bereich der Sicherheit im
ÖPNV zusammen zu stellen und zu überprüfen. Dabei wurde das Thema wieder in die
Aufmerksamkeit aller nicht unmittelbar Beteiligten getragen.
Die Zusammenstellung der Maßnahmen und die umfassendere Kenntnis
der Methoden und Inhalte kann nun für eine breite Öffentlichkeitsarbeit genutzt
werden, um die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Potsdam zum einen über die
bestehende Situation der Sicherheit im ÖPNV zu informieren und gleichzeitig die
aktuellen Maßnahmen und Erfolge zu veranschaulichen.
Bei der Erfassung der Projekte, die zur Zeit, sowie in der
Vergangenheit in Potsdam durchgeführt wurden, gilt allen Beteiligten unserer
besonderer Dank. Die zum Teil ehrenamtliche Tätigkeit in diesem Bereich gilt es
besonders zu würdigen.
Das Thema „Sicherheit für Fahrgäste und Fahrpersonal im ÖPNV“ war
unter anderem Tagesordnungspunkt
der Präsidiumssitzung der Geschäftsstelle Sicherheitskonferenz.
Auch der von den Stadtverordneten beschlossene „Lokale Aktionsplan
für Toleranz und Demokratie gegen Gewalt, Rechtsextremismus und
Fremdenfeindlichkeit für die Landeshauptstadt Potsdam“ befasst sich im Rahmen
der vorgeschlagenen Maßnahmen auch mit dem Thema Gewalt im ÖPNV.
In Beantwortung des oben genannten Beschlusses der
Stadtverordnetenversammlung wurde durch die Geschäftsstelle
Sicherheitskonferenz in Zusammenarbeit mit dem FB Ordnung und Sicherheit,
Bereich Straßenverkehr und der Beteiligungssteuerung, SB ÖPNV-Organisation, ein
Fragebogen zum Thema „Verbesserung der Sicherheit im ÖPNV“ erstellt, bei dem es
u.a. um die Eruierung der bestehenden bzw. geplanten Maßnahmen geht. Dieser
Fragebogen, der sich auf den Zeitraum September 2001 bis August 2002 bezog,
wurde am 03.09.2002 an
·
das
Polizeipräsidium Potsdam,
·
die
Verkehrsbetriebe Potsdam GmbH (ViP),
·
die
Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH,
·
die
Ausländerbeauftragte der Stadt Potsdam,
·
die
Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Potsdam,
·
die
Fraktionen der StVV Potsdam,
·
die
Verkehrswacht Potsdam e.V. und an
·
die DB Regio
AG
mit der Bitte um Beantwortung gesandt.
Durch die Zusammenstellung der in den
Antworten aufgeführten und beschriebenen Maßnahmen zur Verbesserung der
Sicherheit im ÖPNV wurde eine Übersicht über die bestehenden Problemlagen und
die darauf notwendigen Reaktionen der Beteiligten möglich.
Dabei wurden die Maßnahmen erfasst, die
bereits durchgeführt werden, deren Erfolge und die Problembereiche, auf
die künftig mit entsprechenden
Maßnahmen reagiert werden soll. Bei einer Vielzahl von Maßnahmen sind bereits
thematische Partnerschaften (z.B. zwischen Polizei und Verkehrswacht, Schulen
und der Verkehrsbetriebe Potsdam GmbH) entstanden.
Darüber hinaus hat sich herausgestellt,
dass die Verkehrsbetriebe Potsdam GmbH und die Havelbus Verkehrsgesellschaft
mbH bereits über eine effektive Zusammenarbeit mit der Polizei berichten
können. Hierbei bezieht sich die Zusammenarbeit besonders auf die Auswertung
von Vorkommnissen und das Installieren von Sicherheitsanlagen
(Videoüberwachung). Des weiteren
konnte auch festgestellt werden, das Maßnahmen, die als Vorschlag zur Umsetzung
genannt wurden, bereits durchgeführt werden (vergleiche 2. – Maßnahmen zur
Verbesserung der Sicherheit im ÖPNV des
Anhangs).
2. Maßnahmen zur Verbesserung der
Sicherheit im ÖPNV
Die Polizei hat verschiedene Maßnahmen im
Rahmen der Verkehrsprävention durchgeführt, die wegen unterschiedlicher
Zielgruppen (Kinder, Jugendliche, Senioren, Spätaussiedler) zu einer
Zusammenarbeit mit den jeweils entsprechenden Partnern führte (Verkehrswacht
Potsdam e.V., Kindergärten, Schulen, Seniorenvereine und Spätaussiedler).
Inhalte wie richtiges Verhalten im ÖPNV, Sozialverhalten, Verhalten als
Radfahrer und Fußgänger, aber auch bewusste Einstellung zum Handeln (Zeugen)
wurden und werden trainiert. Auch wurden
verschiedene Themen, welche die gleiche Zielgruppe betreffen,
miteinander verknüpft.
Die Ausländerbeauftragte der Stadt
Potsdam berichtet zusätzlich über Partnerschaften, die neben den in Potsdam
lebenden Ausländern alle Fahrgäste ansprachen. Dabei spielen Themen wie
Verkehrsplanung, Erreichbarkeit einzelner Standorte und Fahrpläne eine
wesentliche Rolle. Die Zusammenarbeit erstreckte sich über die Vertretung der
Ausländer (Ausländerbeirat), über den Kundenbeirat der Verkehrsbetriebe Potsdam
GmbH, bis hin zu öffentlichen und freien Trägern und Vereinen. So wurde z.B.
eine stadtweite Plakataktion auf Initiative des Vereins „Augen auf“ in
Zusammenarbeit mit der Sicherheitskonferenz gestartet, die eine Erhöhung der
Zivilcourage zum Ziel hatte.
Auch im Bereich der ehrenamtlichen Arbeit
werden in der Stadt Potsdam verschiedene Maßnahmen durchgeführt, die u.a. der
Sicherheit im ÖPNV dienen. Die Verkehrswacht Potsdam e.V. ist dabei besonders
hervorzuheben. Schon seit vielen Jahren spricht sie verschiedenen Zielgruppen
mit Ihren Projekten an. Neben Schulungen für Straßenbahn- und Busfahrer werden
auch Projekte für Senioren (Partnerschaft mit Polizei) und Kinder- und
Jugendliche (Partnerschaft mit Polizei, Schulen und Kindertagesstätten)
durchgeführt, die sich wachsenden Interesses erfreuen. Besonderer Wert wird
dabei auf die altersentsprechende Gestaltung der Maßnahmen gelegt (z.B. beim
Gocard- und Mopedtraining), bei denen der Hauptschwerpunkt auf Sicherheit und
Rücksichtnahme liegt. Das dabei erlernte Sozialverhalten spiegelt sich
natürlich auch im Verhalten der Jugendlichen im ÖPNV wieder.
(An dieser Stelle ist nur ein Teil der
Maßnahmen genannt, die sich auf die Verbesserung der Sicherheit im ÖPNV
beziehen. Die ausführliche Darstellung aller bestehenden Maßnahmen befindet
sich im Anhang.)
3. Ausblick
In Auswertung der eingegangenen
Zuarbeiten wurde am 05.11.2002 eine Beratung mit Vertretern der erwähnten
Institutionen, Vertretern der Fraktionen und der an der Erstellung beteiligten
Bereiche der Stadtverwaltung
durchgeführt. Im Ergebnis wurden folgende zusätzliche Festlegungen
getroffen:
·
Schulung
des Fahrpersonals des ÖPNV zu Verhalten in Krisensituationen durch die Polizei
soll in die Verkehrsschulung der Fahrer der Verkehrsbetriebe Potsdam GmbH
integriert werden.
·
Zur
Erhöhung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Fahrgäste könnten Mitarbeiter
des FB Ordnung und Sicherheit, Arbeitsgruppe Außendienste, im Rahmen der
Erfüllung ihrer dienstlichen Pflichten kostenfrei die öffentlichen
Verkehrsmittel nutzen. Eine Abstimmung über die Frage der Finanzierung erfolgt
über den Fachbereich und die ViP.
·
Durch die
Gleichstellungsbeauftragte wird der Einsatz von Nachttaxis für Frauen und
ältere Bürger angeregt.
·
Durch die
Verkehrsbetriebe in Potsdam und die Havelbus Verkehrsgesellschaft wird die
Nachrüstung der Verkehrsmittel mit Sprechfunkgeräten geprüft.
Darüber hinaus werden durch die einzelnen Kooperationspartner
weitere Projekte angedacht.
4. Zusammenfassung
Zusammenfassend
ist zu bemerken, dass es im Bereich Sicherheit im ÖPNV in Potsdam schon eine
Vielzahl an Maßnahmen gibt, die von den unterschiedlichen fachlichen Interessen
der Akteure ausgehen. Daher bleibt festzustellen, dass die Erstellung eines
umfassenden Konzeptes zur Sicherheit im ÖPNV den realen Gegebenheiten eventuell
zeitlich nachläuft. Die bestehenden und künftigen Maßnahmen weiterhin an der
aktuellen Situation auszurichten, diese transparent und öffentlich zu machen
und die Akteure zu vernetzen erscheint zu diesem Zeitpunkt als dringender
notwendig. Um Projekte aufeinander abzustimmen und
Kooperationen umzusetzen, ist ein weiterer Austausch untereinander geplant. Dazu gehört
auch die Überprüfung der geplanten und aus den Beratungen entstandenen
Maßnahmen durch die Geschäftsstelle Sicherheitskonferenz.
Die
Verkehrssituation in Potsdam steht weiterhin stark in der Aufmerksamkeit der
Bürgerinnen und Bürger. Diesen Eindruck hat die Zahl der Beteiligten am ersten
Potsdamer Verkehrstisch am 13.11.2002 bestätigt. Auch hierbei sind die vielen
Einzelinteressen zusammenzuführen. Wegen der thematischen Vielfalt wurden
vorläufig zwei Arbeitsgruppen gebildet. In beiden Bereichen wird der ÖPNV und
somit auch die Sicherheit im ÖPNV erörtert werden, so dass weitere Anregungen
und Vorschläge für Maßnahmen zu erwarten sind. Auch diese sollten, in
Abstimmung mit bereits bestehenden Projekten, einer kritischen Prüfung
bezüglich ihrer Umsetzbarkeit und Effizienz im Hinblick auf Bürgerinteressen unterzogen
werden.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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30,5 kB
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