Antrag - 20/SVV/0720
Grunddaten
- Betreff:
-
Einrichtung eines Gedenkortes für den Volksaufstand vom 17. Juni 1953
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion AfD
- Einreicher*:
- Fraktion AfD
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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19.08.2020
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird aufgefordert, die Möglichkeiten und Voraussetzungen (u.a. Eigentumsrechte) für die Einrichtung eines würdigen Erinnerungsortes zum Gedenken an den Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 in der Friedrich-Engels-Str. 79 vor der Mauer des ehemaligen RAW zu prüfen und die finanziellen Auswirkungen aufzuzeigen.
Die Prüfung schließt die Erkundung ein, ob der Erinnerungsort aus städtischen Mitteln finanziert werden kann. Über das Ergebnis ist die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung im November 2020 zu informieren.
Erläuterung
Begründung:
Das städtische Erinnerungskonzept von 2014 umfasst bisher nicht alle wesentlichen, bedeutsamen historischen Ereignisse der Potsdamer Stadtgeschichte.
In der 40jährigen Geschichte der DDR und mithin Potsdam, gehört der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 zweifellos dazu.
Der Volksaufstand, der sich gegen die kommunistische Gewaltherrschaft richtete und sich auf dem gesamten Gebiet der DDR in Streiks, Demonstrationen und anschließenden Verhaftungen bis hin zu Erschießungen äußerte, führte auch in der damaligen Bezirkshauptstadt Potsdam am 18.6.1953 zu Arbeitsniederlegungen.
Insbesondere im Reichsbahnausbesserungswerk in der Friedrich-Engels-Straße, im Lokomotivwerk „Karl Marx“ (ehem. Orenstein & Koppel), Babelsberg, oder bei den Verkehrsbetrieben, wurde aus Protest gegen den Unrechtsstaat die Arbeit niedergelegt.
Bis heute gibt es im Stadtgebiet keinen adäquaten Erinnerungsort für diejenigen mutigen Potsdamer und Potsdamerinnen, die trotz der sowjetischen Militärpräsenz in der Stadt, für freie Wahlen, Demokratie und ein Ende der SED-Einparteienherrschaft eintraten.
Es gilt zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen ein würdiger und für die Öffentlichkeit sichtbarer Erinnerungsort am authentischen Ort geschaffen werden kann und mit welchen finanziellen Auswirkungen das verbunden ist.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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153 kB
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