Anfrage - 20/SVV/1240

Zu einem lebendigen Stadtquartier gehört auch die nötige Freizeit- und Gesellschaftsinfrastruktur. Wie der Presse entnommen werden konnte, schließen die Sauna und die Bowlingbahn im Bürgerhaus Schlaatz endgültig. An deren Stelle sollen Bandproberäume und andere Einrichtungen für die Kinder- und Jugendbetreuung treten.

Welche Möglichkeiten sieht die Stadt, parallel zum Angebot der Kinder- und Jugendbetreuung die Sauna und die Bowlingbahn im Bürgerhaus Schlaatz weiter zu erhalten?

Die Landeshauptstadt Potsdam sieht keine Möglichkeit, die Sauna und die Bowlingbahn parallel zu den neu angedachten Angeboten für Kinder und Jugendliche, sowie Musikspielende im Bürgerhaus Schlaatz weiter zu erhalten.

Begründung:

Der ehemalige Pächter der Sauna / Bowlingbahn hatte seinen Vertrag mit der Stadt ursprünglich zum 30.04.2019 gekündigt. Die von der Stadt daraufhin im März 2019 initiierte Ausschreibung führte im Ergebnis nicht dazu, dass ein neuer Betreiber gefunden werden konnte. Daraufhin konnte eine Verlängerung des Vertrages mit dem damaligen Betreiber bis 30.04.2020 erwirkt werden. Eine weitere / erneute Verlängerung kam nicht in Frage, so dass sich zum 01.05.2020 ein Leerstand der Räumlichkeiten im Bürgerhaus abzeichnete.

Da die Betreibung einer Sauna / einer Bowlingbahn nicht zu den Kernaufgaben einer Stadt gehört und weil ausreichend alternative Angebote im Stadtgebiet (z.B. Kiezbad Stern und blu) bestehen, erfolgte durch die Verwaltung eine Prüfung, ob für die Räumlichkeiten Bedarfe bestehen, die bisher mangels Räumlichkeiten nicht gedeckt werden konnten.

Die Prüfung ergab, dass die Räume im Bürgerhaus grundsätzlich geeignet sind, dem bisher z.T. ungedeckten Bedarf an Proberäumen zu begegnen sowie einen zweiten Standort für das Projekt „Jam-Boxx“ zu schaffen. Das Projekt Jam-Boxx stellt im Stadtteil Stern nicht nur eine sehr gute Erweiterung des schulischen Angebotes dar. Es erreicht überdies Jugendliche, die sich im öffentlichen Raum aufhalten und in Ermangelung passgenauer Angebote ein als inadäquat bewertetes Verhalten an den Tag legen. Da diese Zielgruppe auch im Bereich Schlaatz anzutreffen ist, wäre die Verortung eines solchen Angebotes ein deutlicher Mehrwert, sowohl für die Jugendlichen, als auch den Sozialraum.

Mit der Umsetzung des beschriebenen Vorhabens würden somit zwei zusätzliche Angebote im Stadtteil ermöglicht, welche die die soziale Infrastruktur deutlich verbessern.

Die in der Anfrage implizierte „parallele“ Erhaltung von Sauna/Bowlingbahn und Schaffung des beschriebenen Angebotes wäre faktisch nicht realisierbar, da dafür dieselben Räumlichkeiten genutzt werden sollen.

Zuständigkeit: Geschäftsbereich Bildung, Kultur, Jugend und Sport