Antrag - 21/SVV/0087

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, mit dem Künstler und Eigentümer der Skulptur Quo Vadis“ des tschechischen David Cerny in Verhandlung zu treten und Möglichkeiten des Ankaufs, Modalitäten einer Dauerleihgabe oder Formen der Spendenfinanzierung zu finden mit dem Ziel, die Skulptur dauerhaft für den öffentlichen Raum nach Potsdam zu holen.

 

Parallel sollen mögliche öffentliche Plätze in Potsdam zum Aufstellen der Skulptur geprüft werden. Den Stadtverordneten soll bis März 2021 über den Vorgang berichtet werden.

 

Über den Umgang mit der Skulptur bis zum Abschluss eines möglichen Vertrages soll mit dem Künstler ebenfalls so schnell wie möglich Gespräche aufgenommen werden.


 

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Erläuterung

Begründung:

 

Auf Initiative des in Prag lebenden tschechischen Künstlers David Cerny, eines Bayerischen Galeristen und eines Berliner Unternehmers wurde die Skulptur „Quo Vadis“ zur Einheits-EXPO 30 Jahre Deutsche Einheit auf dem Steubenplatz / westlich des Landtags an der Friedrich-Ebert-Strasse aufgestellt.

 

Die Skulptur ist der zweite Bronze-Guss der Original-Skulptur, die der Künstler 1990 zunächst aus Fiberglas hergestellt und auf dem Prager Wenzelsplatz ausgestellt hatte. Sie erinnerte an die massenhafte Zuflucht von DDR rgern in die Prager Botschaft im Spätsommer 1989 und die geschichtsträchtige Rede des damaligen Außenministers Hans-Dietrich Genscher vom 30. September 1989, die letztlich und maßgeblich die friedliche Wende und den Fall der Mauer eingeleitet hat.

 

Im Bewusstsein der geschichtlichen Dimension erwarb der Deutsche Botschafter in der Tschechischen Republik die Skulptur von dem Künstler David Cerny und ließ sie im Garten der Deutschen Botschaft in Prag aufstellen.

 

Als das meistbeachtete Exponat der 30 Jahre Einheits-EXPO 2020 erfreute sich die Skulptur aus der Prager Botschaft besonderer Beliebtheit und wurde zur vielbeachteten Attraktion, man könnte sagen zum Maskottchen der zentralen Einheits EXPO in Potsdam.

 

Heute steht die Original Bronze-Skulptur wieder im Garten der Prager Botschaft und der originalgetreue zweite Bronze-Abguss des Prager Künstlers am Steubenplatz auf der Westseite des Landtages. Beide Skulpturen bilden eine Verbindung zueinander, eine geschichtliche Brücke zwischen dem geografischen und geschichtsträchtigsten Ort des Mauerfalls, der Prager Botschaft einerseits und der sinnbildlich bedeutendsten Stätte unseres modernen liberalen Gemeinwesens, der Wiege Preussens und Landeshauptstadt Potsdam.

 

Etwa wie das Paar der beiden Monumente der Berliner Luftbrücke den Flughafen Frankfurt und Tempelhof verbindet, verbindet das Quo Vadis Skulpturen-Paar den Beginn und das Ergebnis der friedlichen Revolution und der Beendigung der DDR. Nirgends anders als in Potsdam hat die Skulptur ihren zweiten Platz neben Prag. Keine Stadt beantwortet die Frage nach dem „Quo Vadis“ so klar wie Potsdam

 

Mit zunehmendem zeitlichem Abstand zur politischen Wende 1989/1990 werden nachwachsende Jugendliche noch lange Zeit verwundert fragen, was der Bronzetrabbi auf Füßen bedeuten soll. Das massiv aus Bronze gearbeitete Kunstwerk ist in der Lage, die Wende noch plastisch und lebendig zu erklären, wenn der auch letzte Zeitzeuge nicht mehr leben wird.


 

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