Antrag - 21/SVV/0088

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, ein Konzept entwickeln zu lassen, in dem die Zusammenarbeit der Verwaltung mit den bürgerschaftlichen Initiativen, welche die Erhaltung und Pflege der Denkmale in der Landeshauptstadt Potsdam, zum Ziel haben, untersucht und für einen Zeitraum von 10 Jahren festgeschrieben wird.

Begründung:

Die Landeshauptstadt Potsdam verfügt über ein großes kulturelles Erbe. Neben berühmten Zeugnissen der höfischen Bau- und Gartenkunst aus drei Jahrhunderten sind im Denkmalverzeichnis über 3000 Denkmalpositionen in unserer Stadt gelistet. Die größte Gruppe sind die Baudenkmäler, gefolgt von den archäologischen Funden, den geschützten Gärten und den Zeugnissen der Technikgeschichte.

Damit dieses kulturelle Erbe bewahrt und gepflegt werden kann, bedarf es jährlich großer Anstrengungen. Die Enthaltungs- uns Pflegearbeiten werden im Wesentlichen von den Eigentümern der Denkmale und engagierten Bürgern in Vereinen organisiert und durchgeführt.

In der Landeshauptstadt Potsdam gibt es über 40 Potsdamer Vereine mit mehr als 2.000 Mitgliedern, die sich um die Pflege und Erhaltung ihres Denkmals aufopferungsvoll sorgen.

Um diesen Vereinen eine übergeordnete Organisation zu geben, wurde 2018 das Netzwerk „Kulturerben Potsdam. Bürgerschaftliches Engagement für Bau- und Gartenkultur“ gegründet.

Der Dachverband ermöglicht allen beteiligten Vereinen den Austausch von Erfahrungen und Information und dient der Koordinierung der vereinsübergreifenden Öffentlichkeitsarbeit.

„Kulturerben Potsdam“ ist eine demokratische Plattform im besten Sinne und ist Ausdruck eines produktiven Verhältnisses zwischen Bürgerschaft, Politik und Stadtverwaltung.

Immer mehr Menschen wollen sich persönlich aktiv in die Gestaltungsprozesse der Stadtgestaltung und ihres direkten Lebensumfeldes einbringen.

Die Landeshauptstadt Potsdam bietet mit der Unterstützung der Kulturerben eine der verschiedenen Mitbestimmungsmöglichkeiten.

Die aktive Mitbestimmung der Vereine zum Umgang mit Denkmalen und der dafür erforderlichen Öffentlichkeit, soll wirkungsvoll unterstützt werden. Dazu ist für die Politik und Verwaltung ein Konzept zu arbeiten, im welchem die Grundzüge der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Bürgervereinen untersucht und dargestellt, Möglichkeiten der gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit aufgezeigt sowie weitere optionale Bausteine, wie eine Koordinierungsstelle, aufgeführt werden.