Antrag - 21/SVV/0220

Der Jugendhilfeausschuss möge beschließen:

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, kurzfristig auf die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten zuzugehen und sicherzustellen, dass sich in diesem Frühjahr/Sommer (März-Oktober 2021) junge Menschen auch in den Abendstunden in den Parks (besonders Babelsberger Park / Park Sanssouci) aufhalten können. Die LHP soll die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten dabei unterstützen, ausreichend Mülleimer und Hinweise zur Parknutzung aufzustellen. Dem JHA ist in der Aprilsitzung 2021 zu den Ergebnissen zu berichten.

Die Parks werden seit jeher von jungen Menschen als Naherholungs- und Freizeitort genutzt. Seitdem die Corona-Pandemie den Alltag von jungen Menschen beherrscht und Kontakte im Innenraum zu einer Infektion führen können, wird die Freizeit nach draußen verlegt. Dies ist eine vernünftige und verantwortungsbewusste Entscheidung junger Menschen, um diese besonderen Herausforderungen zu bewältigen. Viele Studien berichten mehr und mehr von mentalen und körperlichen Folgen, die aus der Corona-Pandemie mangels Kontakten und Bewegung resultieren. Die Ausweitung der Nutzungszeiten der Parks ist ein Schritt, weiteren gesundheitlichen Folgen präventiv entgegenzuwirken. Junge Leute fallen seit Monaten aus jedem Raster. Maximal die Schule war ein Raum für sie, doch auch dieser ist derzeit nicht sicher planbar. Für Jugendliche ab 14 Jahren steht kein außerschulischer Raum mehr bereit. Außerdem braucht es Möglichkeiten für Treffpunkte, an denen Jugendliche nicht “stören”. Es wurden immer wieder von Nutzungskonflikten in dieser engen und wachsenden Stadt berichtet. Der Babelsberger Park ist gut zu erreichen und bietet dennoch eine Abgeschiedenheit, bei der Anwohner*innen nicht gestört werden. Bedauerlicherweise führten erste Kontaktaufnahmen mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten zu keinem Erfolg. Die Parks sollten nicht nur für touristische Ziele im Tageslicht zur Verfügung stehen, sondern auch gerade in der Pandemiezeit als Erholungsort für die Potsdamer Bürger*innen. Aufgrund der besonderen Situation sollten auch Jugendliche und junge Erwachsene ein Anrecht auf die Nutzung der Parkflächen außerhalb der jetzigen Nutzungszeiten haben.

Wir fordern den Oberbürgermeister auf, tätig zu werden und bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten dafür zu werben, dass die Parköffnungszeiten und das Vorhandensein von Mülleimern für die Dauer der Pandemie (bis mindestens 2023) an die realistischen Bedarfe junger Menschen anzupassen sind.